Aus meiner Sicht

Beiträge zum Thema Aus meiner Sicht

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Aus meiner Sicht - Geschäftsführer Heinz Finster
Schreiben als Form des Gebets

In der Oberstufe hat ein Deutschlehrer uns auch an die großartige Literatur von Franz Kafka herangeführt. Die Begegnung mit dem vor 100 Jahren verstorbenen Prager Literaten war faszinierend, auch ein wenig beängstigend. Für uns Schüler haben sich neue geistige Welten aufgetan. Obwohl Kafka-Interpreten durchaus an den heiteren Grundton seiner Persönlichkeit erinnern, war im Unterricht eine eher schwermütige Leseart der „kafkaesken“ Welt angesagt. Wenig beachtet wurde das Religiöse in der Welt...

  • 12.06.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Was ist ideal?

Der erste Tag nach meinem Urlaub ist grau und verregnet. Die Erinnerung an die türkise kroatische Adria und die milde Sonne wirken wie von einem anderen Stern. Als ich morgens an einer Werbung für Badekleidung vorbeikomme, hätte mich Fernweh packen können. Hätte. Die braungebrannten Frauen in Bikinis vor traumhafter Strandkulisse wecken jedoch andere Gedanken. Ihre Körper wirken perfekt: schlank, aber nicht zu sehr, definierte Bauchmuskeln, aber nicht zu muskulös, gleichmäßige Rundungen, aber...

  • 05.06.24
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Aus meiner Sicht - Geschäftsführer Heinz Finster
Proviant für unser Leben

Bei der Suche nach einem bestimmten Artikel in einer älteren Sonntagsblatt-Ausgabe stieß ich kürzlich zufällig auch auf einen Artikel des bekannten Ordensmannes Andreas Knapp. Er lebt – so schrieb er damals – seit 2005 mit drei Mitbrüdern in einer Plattenbau-Siedlung in Leipzig-Grünau. Die Umgebung gilt als religionsfern, 85 Prozent der Einwohner gehören keiner Religion an. Gerade vor diesem Hintergrund ist sein Zugang zur Messfeier ermutigend: „In der deutschen Messe heißt es am Ende: ,Gehet...

  • 28.05.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der Geist sorgt für ein Double

Outdoor und indoor erleben wir, wie Gott seinen Geist übergibt. Auf dem Weg der Befreiung aus der Sklaverei empfangen die Israeliten am Berg Sinai Gottes Geist in seinen Geboten. Die durch die Auferstehung Jesu aus der Knechtschaft des Todes Befreiten versammeln sich dann indoor. Sie erfahren den Geist als Mutmacher, Tür- und Herzensöffner, als Gemeinschaftsgeist, als Geist, der Einsicht und Verstehen bewirkt, als Geist, der Glauben vertieft. Auch wenn wir uns nicht immer ganz spektakulär,...

  • 22.05.24
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Strahle Licht in diese Welt

Kürzlich debattierte ich mit einem durchaus gebildeten Menschen über die EU-Wahl am 9. Juni. Er schätze zwar, dass wir auf einem friedlichen Kontinent leben, er fände es toll, überall in Europa studieren und arbeiten zu können, und ihn beruhige, dass die „gemeinsame Stimme Europa“ beachtet werde. Aber diesmal werde er nicht zur EU-Wahl gehen. Zu viel habe ihm die EU-Politik finanziell „gekostet“. Ich war erschrocken, dass das gesamte EU-Projekt einzig durch die persönliche „Vorteilsbrille“...

  • 15.05.24
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Respekt in einer bleibenden Debatte

Kürzlich berichteten wir vom Pfarrcaritas-Tag 2024; der ehemalige Sozialminister Rudolf Anschober referierte bei dieser Veranstaltung über „Ein gutes Leben für alle“. Einer engagierten und kritischen Leserin missfiel, „dass aus dem SONNTAGSBLATT immer wieder grüne Politiker herauslachen“, sie lehne das zutiefst ab. Im Nachdenken über diese Kritik fiel mir die Notiz in derselben Ausgabe über die positive Wirkung des „Mariazeller Manifest“ ein: Unter dem Motto „Freiheit und Würde des Menschen“...

  • 07.05.24
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Herzliche Einladung

In dieser Ausgabe finden Sie auf den Seiten 12 bis 13 eine Reportage meiner Kollegin Katharina Grager über das VinziDorf-Hospiz der Elisabethinen in Graz-St. Leonhard. Dort werden – ganz nach dem elisabethinischen Motto „Not sehen und handeln“ – fallengelassene Menschen aufgehoben und auf ihrem letzten Weg professionell und würdevoll begleitet. Die „Not“ im Pflegebereich beschäftigt unsere Gesellschaft und viele von uns auch im engsten Familien- und Freundeskreis. Was Mut macht: In den Familien...

  • 30.04.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Vielseitige Kirche auf Rädern

Seit kurzem benutze ich einen Rollstuhl. Ich bin dankbar und erstaunt über die Vielseitigkeit dieser Einrichtung. Gerade eben dient er mir als Schreibtischsessel. Am Sonntag beim Gottesdienst wird er mein Priestersitz sein, auf dem ich schon beim Einzug in die Kirche hineingeführt werden kann. Wenn ich von dort aus mich in der Predigt an meine Gemeinde wende, wird er zum Predigtstuhl, wie man früher die Kanzel auch genannt hat. Natürlich könnte er jederzeit zum Beichtstuhl werden, wo die...

  • 24.04.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nicht Funktionär, sondern Hirte

„Gott braucht keine Beamten.“ Bis heute erinnere ich mich an diesen Satz des bekannten Radio-Predigers Pfarrer Joseph Ernst Meyer, den mir meine Großmutter weitergesagt hat. Ihr großes Anliegen um geistliche Berufungen hat die Kirche ja auch nicht mit Beamtentum oder Funktionären verknüpft, sondern mit dem Bild vom Hirten und dem Sonntag, an dem wir das als Evangelium verkünden. So begehen wir den heutigen Sonntag als Tag der geistlichen Berufungen. Vielleicht mag „Hirte“ uns eine fremd...

  • 17.04.24
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Wachsam sein für Falschmeldungen

2024 finden weltweit so viele Wahlen statt wie selten. Es sind mehr als 80 Wahlgänge, und natürlich werden sie medial ausgiebig orchestriert. Laut dem aktuellen Weltrisikobericht des Weltwirtschaftsforums halten Experten Falschinformationen, die auf künstlich generierten Bildern und Videos basieren für das größte Risiko in diesem Jahr. Viele fragen sich deshalb, wie sie sich gegen die Auswirkungen von Desinformation wappnen oder wie sie Fake News in Medien und auf Social-Media-Plattformen...

  • 10.04.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Bewegungsarme, stimmlose Ostern

„Ich bin der Hadschi.“ So habe ich mich heuer manchmal zu Ostern vorgestellt. Nach einem Spitalsaufenthalt konnte ich nur hatschen, meine Bewegung war sehr eingeschränkt. Neidisch hörte ich das Evangelium vom Ostersonntag, das Maria Magdalena, Petrus und Johannes zum Laufen bringt. Was mir zu Ostern heuer aber noch mehr abgegangen ist, war meine Stimme. Ausgerechnet an diesem Fest konnte ich nicht singen, ja nicht einmal hörbar sprechen, keine Osterbotschaft wirklich verkünden. Meine schönste...

  • 03.04.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Österlicher Einmarsch

Am Palmsonntag habe ich mich gefreut, dass endlich ­einer einmarschiert, der ­Frieden will. Allzu viele sind ja an verschiedenen Orten einmarschiert, um Krieg und Gewalt zu bringen. Nach dem Friedenskönig des Palmsonntags möge nun der Auferstandene mit seiner Friedensbotschaft in unseren Lebensorten einmarschieren. Dort, wo wir voll Angst Türen verschließen. Dort, wo wir aus Enttäuschung am liebsten davonlaufen. Dort, wo wir anscheinend nichts zusammenbringen. Wir brauchen seine Ermunterung:...

  • 27.03.24
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Die Karwoche feiern und meditieren

Die drei Säulen Beten, Fasten, Almosen geben begleiten unseren Weg auf Ostern hin. Vielgestaltig sind dabei die konkreten Formen, wie wir diese Wege gerne gestalten mögen. Dies gilt auch für das Beten. Kürzlich gab Franz Dodel im Grazer Kultum mit seinem poetischen Großprojekt Nicht bei Trost eine schöne Anregung. Der Schweizer schreibt seit 2002 an einem Kettengedicht, das inzwischen auf 52.762 Verse angewachsen ist. In seinen Notizen fragt er selbst „ob man Nicht bei Trost auch als...

  • 20.03.24
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Ein Schritt vom Abgrund zurück

Im Februar 2023 mahnte UN-Generalsekretär AntÓnio Guterres zum 1. Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine: „Es ist höchste Zeit, vom Abgrund zurückzutreten.“ Bei derselben Sitzung warb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba mit drastischen Worten um Solidarität: „Niemals in der Geschichte war die Trennlinie zwischen dem Guten und dem Bösen so klar: Ein Land will einfach nur überleben. Das andere will töten und zerstören.“ Zum 2. Jahrestag der Invasion hat sich die Kriegslage...

  • 13.03.24
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster
Zufälle gibt’s …

Wenn Menschen gelassen auf ihr Leben zurückschauen, erzählen sie oft, dass ihr Leben durch Kleinigkeiten, wie „durch Zufall“, in die sie formende Richtung geführt wurde. Der österreichische Quantenphysiker Florian Aigner formulierte vor einiger Zeit die starke These, dass sogar die Evolution, wenigstens in Teilen, ein gigantischer Zufall wäre, und er fragte: „Wie kann es Zufälle geben, wenn das Universum doch von Naturgesetzen regiert wird, die nicht mit sich verhandeln lassen?“ Er selber...

  • 06.03.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Freude, Verständnis und Versöhnung

Bei den Treffen zur Vorbereitung unseres neuen Gebet- und Gesangbuches „Gotteslob“ bin ich öfter Erzbischof Kothgasser begegnet, der zusammen mit Bischof Egon Kapellari die österreichischen Bischöfe in der zuständigen Kommission vertrat. Ich freute mich über die Begegnung mit einem feinsinnigen und frohen Menschen. Was mir in unseren Gesprächen auffiel, war sein Verständnis für andere Menschen, auch für solche, mit denen sich viele schwertaten. So verkörperte dieser Bischof Freude am Glauben,...

  • 28.02.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Fasten als Essen mit Gästen, die hungern

Was dürfen oder sollen wir in der Fastenzeit essen und was nicht? Nicht nur darum geht es in diesen Tagen. Am zweiten Fastensonntag wird in vielen Pfarren Suppe gegessen. Zu dieser Suppe sind aber andere Menschen mit eingeladen. Vor allem Frauen und Kinder in Nepal, deren Selbsthilfe wir mit dem „Suppensonntag“ unterstützen, zu dem uns die Katholische Frauenbewegung immer wieder einlädt. Fasten muss jedenfalls nicht bloß einer bestimmten Speiseauswahl verpflichtet sein. Es kann nicht nur heißen...

  • 21.02.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Zwischen Engeln und Teufeln

Zwischen Engeln und Teufeln wird Jesus geschildert im Evangelium des ersten Fastensonntags. Bei einem 40-tägigen Wüstenaufenthalt heißt es, der Teufel versuchte ihn, und Engel dienten ihm. Das ist wohl der Unterschied zwischen Engeln und Teufeln. Engel sind dienstbare Geister, dienen zu etwas, sind hilfreich. Teufel sind Einflüsterer, wollen jemand abbringen vom Weg. Der Mensch gewordene Gottessohn erlebt eben die Situation des Menschen. In der 40-tägigen Fastenzeit liegt es an uns, so wie...

  • 14.02.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
„Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade“

Nach seinem Vortrag über die armenisch-apostolische Kirche bedanke ich mich bei Bischof Petrosyan mit dem armenischen Dankeswort Schnorakaludschun. Ob ich wisse, was das wörtlich heißt, fragt er mich und sagt es mir: Empfange die Gnade! Die Gnade Gottes. So ähnlich wie unser schönes Dankeswort „Vergelt’s Gott“, das es auch verdient, nicht außer Gebrauch zu kommen. Leider ist dem armenischen Volk und seiner Kirche die Gnade des Friedens nicht oft geschenkt gewesen. Aber obwohl es auch dort...

  • 07.02.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Bald ist Aschervalentinsmittwoch

Auf den Faschingdienstag folgt heuer der Aschervalentinsmittwoch. Aschermittwoch und Valentinstag fallen zusammen. Der Tag der Liebenden und der Tag, an dem wir am Beginn der Österlichen Bußzeit an unsere Vergänglichkeit erinnert werden. Ich würde aber keinen Zusammenfall der Gegensätze aus dieser Ironie des Kalenders machen. Das Aschenkreuz am Mittwoch zeigt zwar unsere Begrenztheit und Vergänglichkeit auf. Aber gerade weil die Asche in Kreuzform wie ein Segen auf uns gezeichnet wird, will es...

  • 31.01.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Candle-Light-Feier gegen die Blackouts

40 Tage sind es schon wieder her, dass wir Weihnachten gefeiert haben. Nun ist Lichtmess an der Reihe. Am 2. Februar feiert die Kirche einen Candle-Light-Gottesdienst. Mit gesegneten Kerzen in den Händen bringen wir Christus als das Licht in die Dunkelheit. Das Fest der „Darstellung des Herrn“, wie es korrekt heißt, erinnert daran, dass Maria und Josef Jesus 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel von Jerusalem gebracht haben. Dieser Brauch sollte zeigen, dass ein Kind nicht unser Besitz ist....

  • 24.01.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Auto stoppende Sternsinger

Eine Sternsingergruppe, gerade von einem Haus zum andern auf dem Gehsteig unterwegs, wird von einem PKW angehupt. Die Lenkerin hält an, ungeachtet des dichten Verkehrs, sagt den Sternsingern, dass ihr das so gefällt, und streckt ihre Spende aus dem Autofenster. Auch dieser Erwachsenengruppe hat das Anerkennungs-Erlebnis gutgetan. Umso wichtiger ist es, wenn auch die Kinder und Jugendlichen spüren, dass sie erwartet und geschätzt werden. Das baut auf, wenn sie Ferientage schenken, um Gutes zu...

  • 17.01.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Grün in allen seinen Schattierungen

„Wenn der Pfarrer ein grünes Messkleid anhat, kommt der Regen.“ Diese Auffassung vertrat einst eine unserer Nachbarinnen. Ab diesem Sonntag wird die liurgische Farbe wieder Grün sein. Die weiße weihnachtliche Festzeit ist vorbei, die violette österliche Bußzeit kommt erst. Das Grün ist jedenfalls keine Wettervorhersage, sondern die Farbe der liturgischen Zeit „im Jahreskreis“. Es kommen die festfreien Tage. Der Glaube ist ja nicht nur für die Feiertage da. Wie könnten wir das Grün für unseren...

  • 10.01.24
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Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Neues Jahr mit alten Sichtweisen?

Gerne beginne ich ein neues Jahr mit neuen Sichtweisen und einem klaren, hoffnungsvollen Blick. Das Jahr 2024 schien mir dagegen einen Streich zu spielen. Über Nacht war genau am 1. Jänner meine Brille spurlos verschwunden. Ich musste zu einer alten Brille greifen, mit der ich aber nicht wirklich gut sehen konnte. Dass es keine rosarote Brille war, bedeutete kein Problem für mich. Ein hoffnungsvoller Blick entsteht für mich nicht aus einer rosig gefärbten, sondern aus einer klaren Sicht der...

  • 03.01.24
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