Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Verschenkte Zeit?

Mit dem Smartphone in der Hand und darauf einer Straßenkarte geöffnet steige ich aus dem Zug. Nein, ich bin nicht in Rom oder einer anderen mir fremden Stadt angekommen. „Nur“ ein Randbezirk von Graz war mein Ziel. Von der S-Bahn-Haltestelle brauche ich zu Fuß laut Smartphone ca. 15 Minuten bis dorthin, wo ich in einer halben Stunde einen Termin habe. Ich gehe also langsam.

Zu früh stehe ich eine Straßenecke entfernt und fülle die Wartezeit damit, E-Mails zu lesen. Und da war sie: Die Nachricht, dass mein Termin, von dem mich theoretisch nur 10 Meter und 10 Minuten trennten, abgesagt ist. Das Mail war vor einer Stunde angekommen. Aber da hatte ich noch nicht die Idee, meine E-Mails zu lesen …

Ich will mit dem Fuß aufstampfen. So sehr ärgere ich mich über die vertane Zeit. Sofort prüfe ich die Abfahrtszeiten der S-Bahn und wie schnell ich wieder im Büro sein kann, wo Arbeit wartet. Da folgt noch ein Dämpfer: Der nächste Zug fährt erst in einer Dreiviertelstunde. Also gehe ich los und ärgere mich darüber, nur tatenlos warten zu können … Da fällt ein Lichtstrahl in meine dunklen Gedanken: Auf dem Weg hierher kam ich bei einer Konditorei vorbei! Ich (und mein Magen) entscheiden spontan, den Ärger zu vertagen: Wenn dir das Leben Zeit schenkt … geh ein Stück Torte essen!

Katharina Grager, Redakteurin

katharina.grager@graz-seckau.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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