Aus meiner Sicht

Beiträge zum Thema Aus meiner Sicht

Menschen & Meinungen

Aus meiner Sicht - Anna Maria Steiner, Redakteurin
Falten und entfalten

Auf meinem Badezimmerspiegel klebt ein Abziehbild in Frühlingsfarben. Umrahmt von Blumen und in geschwungener Schrift steht da: „Entfalten statt liften!“ Nach einem langen Tag, wenn ich zu müde bin zum „Spiegelschauen“, nehme ich davon keine Notiz. Aber am Morgen nach meinem jüngst begangenen„49er“ scheint es, als würden sie mich rufen, die drei Worte samt Ausrufezeichen. Zu „liften“, gäbe es auch bei mir so manches, deutet mein Spiegelbild, und mit diesen Gedanken bin ich nicht allein. In...

  • 09.04.25
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster, Geschäftsführer
Und das ganz praktisch

Kürzlich erzählte mir ein engagierter Lehrer, dass es immer schwieriger sei, mit SchülerInnen gemeinsame Gesprächswelten zu finden. Und das ganz praktisch. Nachdem nämlich junge Menschen immer weniger klassisch „fernsehen“, sondern Sendungen individuell über Internet „streamen“, gebe es kaum gemeinsam besprechbare TV-Erlebnisse. Und weil junge Menschen übliche Zeitungen weniger häufig lesen, sondern sich Informationen in ihrem maßgeschneiderten „Feed“ auf dem Smartphone anzeigen lassen, gebe es...

  • 02.04.25
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Ich übe noch

Ich bin nicht immer eine gute Zuhörerin. In so manchem Gespräch muss ich aktiv das Verlangen zügeln, die eigenen Assoziationen zum Gehörten meinem Gegenüber sofort zurückzuspielen, wie den Ball beim Pingpong. Ein gutes Gespräch ist aber kein Schlagabtausch. Doch ich bleibe positiv: Zuhören ist (auch) Übungssache. Geübt im Zuhören sind die MitarbeiterInnen der TelefonSeelsorge Graz, die ihr 50-jähriges Bestehen feierte (siehe S. 3). Diese besondere Einrichtung, die von katholischer und...

  • 26.03.25
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Aus meiner Sicht - Anna Maria Steiner, Redakteurin
Kaffee zum Bleiben

Ob maschinell gebrüht, im Metallkännchen gekocht oder vom Automaten aufgeschäumt mit Milch: Ich liebe Kaffee und brauche ihn für einen guten Start in den Tag. Auf der Liste meiner „Fastenspeisen“ findet er sich nicht, und zu meinem großen Glück hat meine Hausärztin Kaffeegenuss erlaubt. Mein derzeitiger Verzicht beschränkt sich lediglich auf das Kaffeetrinken im Gehen und den buchstäblichen „Coffee to go“. Von einer US-amerikanischen Fastfood-Kette eingeführt, startete der „Kaffee zum...

  • 19.03.25
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster, Geschäftsführer
Nicht notwendig, aber hilfreich

Kürzlich fragte mich eine geschätzte Leserin, ob im SONNTAGSBLATT bezahlte Anzeigen wirklich notwendig wären. – Nein, notwendig sind sie nicht. Aber Anzeigen helfen, wenn angemessen, das SONNTAGSBLATT-Schiff wirtschaftlich stabil zu halten, sodass wir es Ihnen auch weiterhin zu einem günstigen Preis anbieten können. Seit der Neu-Gründung im Jahre 1945, also seit nun 80 Jahren, kann sich das SONNTAGSBLATT wirtschaftlich selbst „tragen“, durch Abo-Beiträge und eben zu einem kleinen Teil auch...

  • 12.03.25
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Vertrauensgrundsatz

Damit wir uns sicher im Straßenverkehr bewegen können, müssen sich alle VerkehrsteilnehmerInnen an die Regeln halten. Das Miteinander auf der Straße funktioniert nur, wenn wir uns darauf verlassen können, dass beispielsweise jemand, der blinkt, auch wirklich abbiegt. Im Straßenverkehr, der von Regeln bestimmt ist, braucht es also Vertrauen. Dafür gibt es – man mag es amüsant finden – eine eigene Regel: Der dritte Paragraph der Straßenverkehrsordnung ist der sogenannte Vertrauensgrundsatz. Er...

  • 05.03.25
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Aus meiner Sicht - Anna Maria Steiner
Narrisch bleiben

„Von Kindern und Narren kann man die Wahrheit erfahren.“ Nicht nur im Fasching wirft dieses Sprichwort Fragen für mich auf: Wer ist ein Narr, und wer gilt als weise? Was stimmt bestimmt, und was wird nur als Wahrheit verkauft? Seit Menschengedenken suchen wir nach ihr, und stark wie die Sehnsucht, so auch die Suche. Die jüngst in unserer Redaktion eingegangen Leserbriefe zum Thema „Frieden und Krieg in der Ukraine“ sind für mich Zeichen dafür. Mein Wunsch, im Anschluss an Ihre Reaktionen: Bitte...

  • 26.02.25
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster, Geschäftsführer
Zeuge und Zeugin der Hoffnung

Bei einer Vorbereitungsreise zu unserer Diözesanwallfahrt nach Rom beeindruckt mich die Kraft, mit der Generationen von Menschen ihr Lebensgefühl und ihr Denken mit kunstvollen Bauwerken, mit Gemälden oder Werken der Bildhauerei ausdrücken konnten. Ihre Vermächtnisse klären die Gedanken und beleben den eigenen Geist. Erfrischend für Geist, Seele und Körper ist im kirchlichen Jahreslauf auch die Fastenzeit. Mit dem SONNTAGSBLATT suchen wir immer eine besondere Spur auf diesem Weg der Erneuerung....

  • 19.02.25
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Ich fahr ab auf Sonne

Ich funktioniere mit Sonnenenergie. Das sage ich oft scherzhaft, um meine Liebe zur warmen Jahreszeit auszudrücken. Auf mein kleines Elektroauto, mit dem ich werktags die rund 15 Kilometer zum Bahnhof zurücklege, trifft das wirklich zu. In sonnigen Zeiten wird es mit Strom aus der Photovoltaik-Anlage angetrieben. Mein Auto fährt also mit Sonnenschein – in meiner Kindheit ein futuristischer Gedanke. Durch technische Innovationen ist er inzwischen Wirklichkeit geworden. Was wird durch kluge Köpfe...

  • 12.02.25
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Aus meiner Sicht - Anna Maria Steiner, Redakteurin
Zusammenhalten

Geradlinig und funktional: Die Büroklammer fasziniert mich, seit ich sie als Hauptschulkind zum ersten Mal in Händen hielt. Später entdeckte ich auch andere Seiten an ihr – Fähigkeiten, die ich ihr auf’s Erste gar nicht beigemessen hätte. Heute markieren mir Büroklammern Seiten im Buch, das ich gerade lese, verschließen ein Packerl Mehl beim Kuchenbacken, und beim Sockenstricken sind mir ihre bunten Kolleginnen Orientierungshilfe am Nadelspiel. Der ursprüngliche Zweck einer Büroklammer ist...

  • 05.02.25
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Orientierung geben

Von meiner Begeisterung für Sterne habe ich hier bereits erzählt. Mich fasziniert, dass ich mir nicht im Geringsten vorstellen kann, wie weit sie wirklich von uns entfernt sind – und doch erreicht mich ihr Licht. Trotz ihrer Entfernung dienten sie Menschen schon vor tausenden Jahren zur Orientierung. Am 24. und 25. Jänner durfte ich als Beobachterin bei der Diözesankonferenz dabei sein und viele unterschiedliche Menschen treffen. Was sie alle an diesen zwei Tagen einte: Sie investierten ihre...

  • 29.01.25
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster, Geschäftsführer
Sie wissen, dass sie Flügel haben

In seiner Ansprache beim Dankgottesdienst für Kardinal Christoph Schönborn hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen auch dessen Sinn für eine freudvolle Glaubensweitergabe angesprochen: „Herr Kardinal, wann immer man Ihnen zuhört, ist auch spürbar: Sie sind ein Mann des Glaubens und Sie sind ein großer Kommunikator. Ich beneide Sie darum. Ich habe immer den Eindruck, Sie geben mit Freude Ihren Glauben weiter. Sowohl, wenn Sie persönlich auftreten, als auch in vielen Kommentaren in...

  • 22.01.25
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Aus meiner Sicht - Anna Maria Steiner, Redakteurin
Den Weg bereiten

Temperaturen um die minus 20 Grad und morgens oft ein halber Meter Schnee: In meiner Volksschulzeit gab es sie noch, die viel zitierten „echten“ Winter. Auch, wenn es beißend kalt war: Zur Schule ging ich trotzdem gern. Gepackt in viel Selbstgestricktes und in Stiefeln mit grobem Profil – so stapfte ich an winterlichen Tagen zur Bergschule, der ersten Bildungseinrichtung meines Lebens. In besonderer Erinnerung sind mir die Volksschul-Morgen, an denen Schnee gefallen war. Der weiße Flaum im...

  • 15.01.25
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Aufwärtsblicken

Wenn ich abends mit meinem Hund spazieren gehe, ist die Straßenbeleuchtung zu meiner Freude oft schon ausgeschaltet. Denn so stört kaum eine künstliche Lichtquelle meinen Blick auf den Sternenhimmel – auch auf die Gefahr hin, dass ich dabei über meine Füße stolpere. Kein menschengemachtes Lichtspektakel kommt an die stille Schönheit der Sterne heran. Um die Sterne zu sehen, muss man aufwärtsblicken, sagt ein Sprichwort. Ein banaler Gedanke, könnte man meinen. Im Alltag geht unser Blick oft nach...

  • 08.01.25
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster, Geschäftsführer
Ein Geschenk für die Welt

Um Weihnachten wird in Medien natürlich auch das Phänomen des Religiösen thematisiert: Wie zeigt sich das Religiöse für Menschen persönlich und für die Gesellschaft insgesamt? Flott in der Beurteilung ist da etwa die Kommentatorin von DER STANDARD, die es begrüßt, dass das Land „säkularer und gleichberechtigter“ geworden sei. Gewiss hat das Christentum durch persönliche und strukturelle Unzulänglichkeiten in seiner Geschichte viel Schmerzhaftes verursacht. Mit der Interpretation des Kosmos als...

  • 02.01.25
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Zum Licht

„Auf dem Wege zum Licht lasset keinen zurück“, begann Peter Rosegger eines seiner Gedichte. Einige MusikerInnen hat es schon zu bewegenden Melodien inspiriert. Auch ich kenne die Zeilen durch ein Lied. Kürzlich wurde ich nach meinem liebsten Weihnachtslied gefragt. Da kam mir dieses Lied mit Peter Roseggers Text in den Sinn. Es ist kein „echtes“ Weihnachtslied – so ganz ohne Krippe, Esel und Jesuskind –, aber lichtvoll. In den letzten Tagen des Advents, wo die hellen Stunden immer weniger...

  • 18.12.24
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Aus meiner Sicht - Geschäftsführer Heinz Finster
Betlehem ist überall

Am Weg auf Weihnachten hin begegnet uns in einem Lied auch die Frage: Sage, wo ist Betlehem, wo die Krippe, wo der Stall? Musst nur gehen, musst nur sehen, Betlehem ist überall. Die Textzeile Betlehem ist überall vertieft, dass die Botschaft von Weihnachten universell ist und nicht auf einen geografischen Ort beschränkt werden kann. Betlehem ist überall hofft auf die Geburt des Göttlichen im Alltäglichen, überall und in jedem von uns, unabhängig von Ort oder Zeit. Betlehem ist überall erkennt...

  • 11.12.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Freude teilen

In der vergangenen Woche haben mich viele Nachrichten, E-Mails, Kommentare in sozialen Netzwerken – ja sogar Anrufe – mit Glück- und Segenswünschen zu den Veränderungen im SONNTAGSBLATT erreicht. Viele waren geprägt von einem Grundton der Freude. Was mich sehr dankbar hat werden lassen. Und wieder zeigte sich: Freude vermehrt sich, wenn man sie teilt. Seit Oktober 2019 bin ich Teil des SONNTAGSBLATT-Teams – und habe viel Freude bei der Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Schnell...

  • 04.12.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Die stille Begleiterin

Das Sakrament der Firmung spendete mir, vom damaligen Bischof Egon Kapellari beauftragt, Kanonikus Georg Stoff – in meiner Erinnerung ein älterer Herr mit gütigem Blick. Ich weiß noch, wie feierlich ich mich fühlte, als er mich bei der Firmspendung mit meinem Vornamen ansprach: „Katharina, sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Viele Firmlinge beginnen in diesen Wochen rund um den Christkönigssonntag – oft mit einer Vorstellung im Gottesdienst – ihren Weg zu diesem Sakrament...

  • 20.11.24
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster, Geschäftsführer
Viel Gutes im Weltenhaus

In der letzten Woche hatte ich als Mediennutzer viel zu tun. Zunächst musste ich verarbeiten, dass 200 Millionen Wahlberechtigte offensichtlich den falschen Präsidenten gewählt haben – damit immerhin das Ende der Demokratie in den USA, so die Befürchtung. Dann ließen mich EU-Spitzen allein mit der Ankündigung, dass „turbulente Zeiten“ auf die EU zukämen. Schließlich die Meldung, dass 2024 die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erstmals die 1,5-Grad-Schwelle überschreitet. Was...

  • 13.11.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Ich bin ein Schaf

In meiner ersten Pastoraltheologie-Vorlesung fragte der Professor, ob wir wüssten, was eine Pastorale sei. Ich habe ein Instrument gelernt und in Musik maturiert, aber mir fiel nicht ein, was er hören wollte: ein Hirtenlied. Das Wort Pastoral taucht in der Kirchensprache alltäglich auf. Bald werden in unserer Diözese vier neue PastoralreferentInnen in ihren Dienst gesendet. Sie stellen sich in dieser Ausgabe vor (S. 12, 13). Sie werden SeelsorgerInnen sein. Menschen auf ihren Lebens- und...

  • 06.11.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Hinterm Mond

Sechs Meter groß schwebte er in der Grazer Stadtpfarrkirche über den Köpfen der Staunenden: Der Mond. Eine Kunstinstallation beim Klanglicht-Festival, die zum Träumen einlud (siehe S. 4). Vorbei an den Sitzreihen, ein paar Schritte Richtung Altar, und man war „hinterm Mond“ angelangt – jedenfalls aus der Perspektive jener, die gerade hereinkamen. Die katholische Kirche, und besonders ihre Aussagen zu Frauen und Sexualität, werden von vielen heute als „hinterm Mond“ wahrgenommen. Manche erwarten...

  • 29.10.24
  • 1
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Aus meiner Sicht - Heinz Finster, Geschäftsführer
Kirchliche Eleganz im Oktober

Immer wieder wird von der „Eleganz“ der österreichischen Bundesverfassung gesprochen. Wie eine Landkarte führe sie verlässlich durch die Geschehnisse der Zeit. Für viele Menschen ist auch das Kirchenjahr eine Landkarte, die ihr Leben begleitet. Die Abfolge von Festen und Festzeiten in ihrer organischen Gestaltung strahlt ebenso eine „Eleganz“ aus. Schön erlebbar etwa in der zweiten Oktoberhälfte. Am vorletzten Sonntag im Oktober, dem „Weltmissions-Sonntag“, wurde die Solidarität mit der...

  • 23.10.24
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Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Ein langer Winter

Die Apothekerin lacht, als ich meine Frage nach einer bestimmten Sorte Hustenpastillen mit einem „Bitte die größte Packung, die Sie haben“ ergänze. „Ja, der Winter ist noch lang“, antwortet sie. Es war ein kühler Herbstmorgen, und noch plagte mich kein Husten. Ebenso wie der Winter noch nicht begonnen hat. Aber die Pastillen habe ich gern auf Vorrat zu Hause. Die Erntezeit war von jeher die Zeit zum Vorräte-Anlegen: Marmeladen und Kompotte einkochen, Gemüse einlegen oder in anderer Form...

  • 16.10.24
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