Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Aus meiner Sicht - Heinz Finster, Geschäftsführer
Ein Geschenk für die Welt

Um Weihnachten wird in Medien natürlich auch das Phänomen des Religiösen thematisiert: Wie zeigt sich das Religiöse für Menschen persönlich und für die Gesellschaft insgesamt? Flott in der Beurteilung ist da etwa die Kommentatorin von DER STANDARD, die es begrüßt, dass das Land „säkularer und gleichberechtigter“ geworden sei. Gewiss hat das Christentum durch persönliche und strukturelle Unzulänglichkeiten in seiner Geschichte viel Schmerzhaftes verursacht. Mit der Interpretation des Kosmos als...

  • 02.01.25
Foto: H. Krichel, CC BY-SA 4.0

Offen gesagt - P. Anselm Grün
Selbst aktiv werden

Wie kann man gut ins neue Jahr starten? Trotz aller Probleme in der Welt finde ich es angemessen und wichtig, sich zu freuen. Klar, viele Ängste sind berechtigt, aber ich darf mich nicht auf die Angst fixieren, nicht in der Ohnmacht bleiben, sondern überlegen: Was kann ich denn tun. Wichtig ist: Ich muss selbst aktiv werden. Wir können nicht die ganze Welt verändern, aber wir können dort, wo wir leben, ein Stück Welt verbessern. Trotzdem gilt es, die Augen vor der politischen Großwetterlage...

  • 02.01.25

Positionen - Elisabeth Wimmer
100 Jahre gehen

Kürzlich wäre meine Mutter 100 Jahre alt geworden. Ihre jungen Jahre waren vom Krieg geprägt, eine weiterführende Ausbildung wurde 1938 unmöglich gemacht. Die Kriegszeit hat wie bei vielen Menschen ihrer Generation – und unserer Zeit! – Stolpersteine in ihr weiteres Leben geworfen, von denen mancher auch noch die Schritte ihrer Kinder gebremst hat. Dennoch war unser Familienleben vom positiven Grundton ihrer Persönlichkeit fröhlich geprägt. Es konnte durch ebenfalls anwesende Schatten nicht...

  • 02.01.25
Foto: Neuhold

Mutworte - Sabine Petritsch
Lang-Mut

Ich höre nebenbei Radio. Es fällt das Wort Langmut und es ist das Einzige, was mir nachgeht. Langmut – aus der Bibel ist das Wort mir vertraut. Ich mag es. Ich spreche es ein paar Mal aus, ich möchte es öfters hören: LANGMUT. Ist es nicht bezaubernd? Ich sehe im Wörterbuch nach, um tiefer zu verstehen. Die Deutung spricht mich sehr an: jemand, dessen Seele(nkraft) lang anhält. Es ist ein anderes Wort für Geduld und gibt für mich prägnanter wieder, was uns manchmal abverlangt wird: Seelenkraft....

  • 02.01.25

Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Zum Licht

„Auf dem Wege zum Licht lasset keinen zurück“, begann Peter Rosegger eines seiner Gedichte. Einige MusikerInnen hat es schon zu bewegenden Melodien inspiriert. Auch ich kenne die Zeilen durch ein Lied. Kürzlich wurde ich nach meinem liebsten Weihnachtslied gefragt. Da kam mir dieses Lied mit Peter Roseggers Text in den Sinn. Es ist kein „echtes“ Weihnachtslied – so ganz ohne Krippe, Esel und Jesuskind –, aber lichtvoll. In den letzten Tagen des Advents, wo die hellen Stunden immer weniger...

  • 18.12.24

Positionen - Svjetlana Wisiak
„Eigentlich geht es um nix“

„Was soll ich als Nächstes schreiben?“ – Diesen Gedanken habe ich neulich in Hinblick auf meine Positionen ausgesprochen. „Schreib doch das, was du gerade gesagt hast!“, schlägt meine Kollegin vor. „Hm, was hab’ ich denn gerade gesagt?“ Unglaublich, wie schnell ich vergessen konnte! In der Vorweihnachtszeit geht es mir wie vielen anderen Menschen. Zur Dunkelheit der kurzen Tage gesellen sich Reizüberflutung, Abgabendruck und die Anspannung der Mitmenschen, die aus Stress resultiert. Inmitten...

  • 18.12.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Gibtʼs dich da oben?

Schon gewusst, dass sich das Wort Advent von Adventus ableitet und sich auf die Ankunft Christi bezieht? Na klar, werden Sie sagen. Doch nicht von ungefähr ist diese Aufklärung in einem Wirtschaftsmagazin zu lesen. Ich denke an die Leiterin des Palliativbereichs der Elisabethinen, die sich nach dem großen Plan des Lebens fragt und gerade bei Sterbenden das Gefühl des Heimgangs spürt. Ich denke an Wincent Weiss, der als Songwriter öffentlich sinniert: Haben wir das Wunder der Stillen Nacht schon...

  • 18.12.24

Aus meiner Sicht - Geschäftsführer Heinz Finster
Betlehem ist überall

Am Weg auf Weihnachten hin begegnet uns in einem Lied auch die Frage: Sage, wo ist Betlehem, wo die Krippe, wo der Stall? Musst nur gehen, musst nur sehen, Betlehem ist überall. Die Textzeile Betlehem ist überall vertieft, dass die Botschaft von Weihnachten universell ist und nicht auf einen geografischen Ort beschränkt werden kann. Betlehem ist überall hofft auf die Geburt des Göttlichen im Alltäglichen, überall und in jedem von uns, unabhängig von Ort oder Zeit. Betlehem ist überall erkennt...

  • 11.12.24
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Julia Radlingmayer
Faszination Sternsingen

Was macht das Sternsingen so besonders? Die Faszination Sternsingen ist ungebrochen, und es hat bestimmt damit zu tun, dass das Sternsingen so viele Facetten hat. Die Kinder und Jugendlichen machen mit, weil sie gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden unterwegs sind, viel Spaß haben, gerne singen, und auch der Süßigkeitensack kommt gut gefüllt zurück. Für die Gruppen ist es immer wieder spannend zu sehen, wie es hinter der einen oder anderen Haustür aussieht. Die größte Motivation aber ist...

  • 11.12.24

Positionen - Christian Teissl
Genug für alle

Freude hat viele Gestalten: Sie kann eine Tür sein, die lange versperrt war und nun mit einem Mal aufgeht; sie kann ein überraschender Anruf sein, genau im richtigen Moment; sie kann ein klärendes Wort sein, das eine Spannung löst, ein Missverständnis beseitigt; sie kann aber auch die Erleichterung sein, ein verletzendes Wort nicht ausgesprochen, einen verheerenden Plan nicht ausgeführt und sich von einer grundfalschen fixen Idee endlich verabschiedet zu haben. Tausend Gesichter hat die Freude...

  • 11.12.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Sarah Knolly
Liebe zur Musik

Besucht man Andrea, die mit ihrer Schwester Christa zusammenlebt, kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Überall sieht man Kunstwerke, Zeichnungen und selbst gewebte Teppiche. Wenn man sich mit Andrea, die 1964 mit Trisomie 21 geboren wurde, überʼs Klavierspielen unterhält, leuchten ihre Augen. Dass sie heute durch das Musizieren ein Teil der Gesellschaft sein und etwas zurückgeben kann, und nicht immer „Bittstellerin“ ist, war kein leichter Weg. Umso glücklicher ist sie, dass sich vor 24...

  • 11.12.24

Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Freude teilen

In der vergangenen Woche haben mich viele Nachrichten, E-Mails, Kommentare in sozialen Netzwerken – ja sogar Anrufe – mit Glück- und Segenswünschen zu den Veränderungen im SONNTAGSBLATT erreicht. Viele waren geprägt von einem Grundton der Freude. Was mich sehr dankbar hat werden lassen. Und wieder zeigte sich: Freude vermehrt sich, wenn man sie teilt. Seit Oktober 2019 bin ich Teil des SONNTAGSBLATT-Teams – und habe viel Freude bei der Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Schnell...

  • 04.12.24
Foto: Zerche

Offen gesagt - Sigrun Zwanzger
Für Vielfalt am Teller!

Mit mehreren NGOs hat sich Welthaus Graz in einem offenen Brief an die AgrarministerInnen der EU gewandt. Warum? Die Vielfalt auf unseren Tellern hat in den letzten Jahrzehnten enorm abgenommen: Die UNO schätzt, dass bereits drei von vier Pflanzen in der Landwirtschaft verloren gegangen sind. Das ist verheerend – denn mit lokalen, ans Klima angepassten Sorten können wir auch in Zeiten des Klimawandels, trotz sich verändernder Wetterverhältnisse, weiterhin gute Ernten erzielen. Leider jedoch...

  • 04.12.24

Positionen - Monika Prettenthaler
Menschen brauchen Menschen

Die klare Aussage der Überschrift ist der Titel eines (Kinder-)Buches, das für Menschen im Alter von 3 bis 99 empfohlen wird. Für den britischen Autor Benjamin Zephaniah ist ein Leben ohne Freundschaft und Gemeinschaft undenkbar. Ebenso schwer fällt es, sich vorzustellen, da wäre niemand zum Streiten und Weinen, zum Spielen und Lachen, zum Lieben und Vermissen. Bestätigt wird das durch unsere Erfahrung – und auch durch Forschungsergebnisse der sozialen Neurowissenschaften, die Humanbiologie und...

  • 04.12.24
Foto: Neuhold

Mutworte - Sabine Petritsch
Der Mut von Weihnachten

Ich sitze im Bus, mir gegenüber eine Frau, mit der ich ins Gespräch komme. Sie ist Ordinationsassistentin in einer Frauenarztpraxis. Sie erzählt, dass sie ihren Beruf gerne mag. Ich frage Sie, was das Schöne sei. Sie sagt, wenn es die Nachricht einer Schwangerschaft gibt. Diese spürbare Freude über das Wunder, das da heranwächst und sich entwickelt. Die ganze Stimmung in der Ordination verändert sich. Sie sinniert mehr für sich als im Gespräch mit mir, wie viel reicher die Welt doch wäre,...

  • 04.12.24

Herausgeber
Veränderungen im SONNTAGSBLATT

Vor fünf Monaten, am 24. Juni 2024, hat der Tod von SONNTAGSBLATT-Chefredakteur Dr. Herbert Meßner viele von uns schmerzlich überrascht und im Sonntagsblatt eine große Lücke hinterlassen. In seinen 40 Jahren als Chefredakteur hat Herbert Meßner das Sonntagsblatt zu einer verlässlichen medialen Stimme in unserer Diözese geformt. Gleichzeitig hat er es mit dem Wandel der Gesellschaft und der Kirche in einem guten Sinne einfühlsam und selbstbewusst „mitverwandelt“. Um in diesem Geiste das...

  • 28.11.24

Offen gesagt - Lukas Kraßnitzer
Was lernt man in der Nikolausschule?

In der Nikolausschule der Katholischen Jungschar werden jährlich NikolausdarstellerInnen auf ihren Einsatz vorbereitet. Es gibt Antworten auf die Fragen: Braucht der Nikolaus einen Bart? Dürfen Frauen Nikolaus sein? Welche Geschichten erzählt man den Kindern? Kommt ein Engel mit, ein Krampus oder geht es auch alleine? Welche Geschenke gehören in den Sack? Was soll man anziehen und wo bekommt man die Kleidung her? Und ist der Nikolaus eigentlich derselbe wie der Weihnachtsmann? Wichtig ist uns,...

  • 28.11.24

Positionen - Leopold Neuhold
Unterbrechung

Schnee fällt. Ein Mann mit Lautsprecher ersucht die Bewohner der Straße, alle Autos auf der gleichen Straßenseite abzustellen, damit der Schneepflug ungehindert seine Arbeit tun könne. Eine Woche später: wieder Schneefall, und die Bitte, die Autos auf die andere Straßenseite zu stellen. Beim dritten Schneemorgen wird durch einen Batterieausfall die Ansage unterbrochen. Ein Mann ist verwirrt: Auf welche Straßenseite soll er nun das Auto stellen? Sein Freund: „Warum lässt du es nicht einfach in...

  • 28.11.24

Mutworte - Christa Carina Kokol
Ist das nichts?

90 Jahre wäre Udo Jürgens heuer geworden. Anlässlich seines 10. Todestages gab die Kleine Zeitung einen Abend für diesen Ausnahmekünstler, auch im Gespräch mit seinem Bruder, dem Maler Manfred Bockelmann: Udo, einst ein wenig beachteter junger Mann, wurde durch seine Musik plötzlich gesehen und anerkannt. Manfred wiederum schenkte das erste selbst gemalte Bild seinem Vater, der es stolz Besuchenden zeigte. Eine ehrliche Anerkennung war die Initialzündung für die künstlerische Entfaltung beider....

  • 28.11.24

Kommentar von Lydia Kaltenhauser
Reiß die Himmel auf

Jetzt im Herbst dauert es – auch in sonnenverwöhnten Gegenden wie Tirol – manchmal ganz schön lange, bis sich die Sonne durch die Nebelschwaden kämpft, manchmal wird es Mittag. Ich bin in einer Gegend aufgewachsen, in der wochenlanger Hochnebel im Winter selbstverständlich war. Lange Staus am Wochenende Richtung Sonne waren eine der Folgen, deprimierte graue Gesichter unter der Woche eine andere. Wenn es hier in Tirol mittags aufreißt, der fetzblaue Himmel und die angezuckerten Bergspitzen zum...

  • 28.11.24

Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Die stille Begleiterin

Das Sakrament der Firmung spendete mir, vom damaligen Bischof Egon Kapellari beauftragt, Kanonikus Georg Stoff – in meiner Erinnerung ein älterer Herr mit gütigem Blick. Ich weiß noch, wie feierlich ich mich fühlte, als er mich bei der Firmspendung mit meinem Vornamen ansprach: „Katharina, sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Viele Firmlinge beginnen in diesen Wochen rund um den Christkönigssonntag – oft mit einer Vorstellung im Gottesdienst – ihren Weg zu diesem Sakrament...

  • 20.11.24
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Mag. Heinz Finster
Kraft fürs Leben

Am Christkönigssonntag wird in vielen Pfarren in Österreich die diözesane Kirchenzeitung gratis verteilt. Wie läuft das ab? Das funktioniert eigentlich ganz unspektakulär. In manchen Kirchen liegt die Kirchenzeitung direkt in den Bänken auf, in manchen Pfarren wird sie nach dem Gottesdienst an der Kirchentür oder beim Pfarrcafé oder in einer anderen geeigneten Form verteilt. Die Kirchenzeitungen sind ja in den Diözesen feste Säulen des kirchlichen Gesprächs. Sie sind stabile...

  • 20.11.24

Positionen - Elisabeth Wimmer
Himmlische Form

Nach einer Wanderung mache ich einen Kurzbesuch bei der ehemaligen Heilig-Geist-Kapelle in Bruck. Ein wenig ausruhen an einer der drei Türen, von denen keine der Haupteingang ist. Der Grazer Liturgiewissenschafter Philipp Harnoncourt war in seinen letzten Lebensjahren die dynamische und ausdauernde Kraft hinter der Restaurierung dieses außergewöhnlichen spätgotischen Bauwerks. Er sah es als trinitarischen Bau, dessen abgeschrägte Ecken, Seiten und Türöffnungen in der Horizontalen völlig...

  • 20.11.24
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Väter sind gesucht

Unter den vielen jungen Roma-Männern, die sich in unseren Werkstätten bewarben, war der schmächtige Danciu. Keiner hatte die Pflichtschule abgeschlossen, die wenigsten konnten lesen, schreiben, rechnen. Vor allem waren sie nicht gewohnt, verlässlich zur Arbeit zu kommen. Viele feierten nach der ersten Gehaltszahlung und kamen nicht mehr. Danciu gehörte zu denen, die blieben. Er war geschickt und lernte mit großem Interesse, denn er wollte sich etwas aufbauen. Er hatte eine Frau, sie hatte drei...

  • 20.11.24
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