Aus meiner Sicht - Katharina Grager
Was ist ideal?

Der erste Tag nach meinem Urlaub ist grau und verregnet. Die Erinnerung an die türkise kroatische Adria und die milde Sonne wirken wie von einem anderen Stern. Als ich morgens an einer Werbung für Badekleidung vorbeikomme, hätte mich Fernweh packen können. Hätte.

Die braungebrannten Frauen in Bikinis vor traumhafter Strandkulisse wecken jedoch andere Gedanken. Ihre Körper wirken perfekt: schlank, aber nicht zu sehr, definierte Bauchmuskeln, aber nicht zu muskulös, gleichmäßige Rundungen, aber nicht zu kurvig. Ob die Models wirklich so aussehen, ist übrigens in Zeiten von Fotobearbeitung nicht sicher. Was klar ist: Bilder wie diese prägen unsere Körper-Ideale!

Obwohl wir wissen, dass niemand diesen vermeintlichen „Idealen“ entspricht, wollen so viele so perfekt aussehen. Von Müttern weiß ich: Schon unsere Jüngsten treten diesen aussichtslosen Vergleich an und fragen sich bereits im Volksschulalter, ob sie „zu dick“ oder gar „hässlich“ sind.

Ideal, lateinisch für „dem Urbild entsprechend“ – so sind wir von Gott geschaffen. Doch wer bestimmt, was ideal ist? Spätestens seit meiner Knie-OP weiß ich, wie „ideal“ funktionierende Muskeln sind. Beweglichkeit, Schmerzfreiheit, Wohlbefinden – alles idealer als das scheinbar „Perfekte“.

Katharina Grager, Redakteurin

katharina.grager@graz-seckau.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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