Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nicht Funktionär, sondern Hirte

„Gott braucht keine Beamten.“ Bis heute erinnere ich mich an diesen Satz des bekannten Radio-Predigers Pfarrer Joseph Ernst Meyer, den mir meine Großmutter weitergesagt hat.

Ihr großes Anliegen um geistliche Berufungen hat die Kirche ja auch nicht mit Beamtentum oder Funktionären verknüpft, sondern mit dem Bild vom Hirten und dem Sonntag, an dem wir das als Evangelium verkünden. So begehen wir den heutigen Sonntag als Tag der geistlichen Berufungen.

Vielleicht mag „Hirte“ uns eine fremd gewordene Vorstellung sein. Oder es mögen manche nicht gerne als „Schafe“ angeredet werden. Trotzdem bleibt Hirtendienst ein treffliches Bild für die Aufgabe des Seelsorgers oder der Seelsorgerin.

Wie gerne und oft singe ich den Psalm vom Herrn, der mein Hirte ist, mich auf einer grünen Au zur Ruhe finden lässt und dessen Stock und Hirtenstab mir Zuversicht geben.

Eine Krankheit, wo ich mich beim Gehen jetzt oft auf einen Stock stütze, hat mir dieses Bild neu vor Augen geführt. Und im Krankenhaus durfte ich dankbar den Dienst der Krankenhausseelsorge erleben, die so gerne für das Gespräch und das gemeinsame Feiern da war. Ein Hirten- und Hirtinnendienst, der wirklich zu behüten und begleiten verstand.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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