Aus meiner Sicht - Katharina Grager, Redakteurin
Selbst checken

Manchmal, wenn es an der Supermarktkassa hektisch ist, gehe ich zum „Self-check-out“ – das sind Selbstbedienungskassen, die dort zusätzlich angeboten werden. Weilʼs schneller geht.

Auch bei einem großen Möbelhaus staunte ich kürzlich, als ich im riesigen Kassenbereich nicht mehr viele KassiererInnen in einer Reihe erblickte, sondern nur mehr je eine für vier Selbstbedienungskassen. Ohne einen Rechnungszettel kein Entkommen, merke ich. Ein Schranken nach den Kassen fordert einen Barcode. Ich habe nichts gekauft und stehle mich (aber keine Ware!) gerade noch so hinter einer anderen Kundin durch den sich gerade wieder schließenden Schranken.

Die Beobachtungen machen mich nachdenklich: Gefährde ich den Job von Handelsangestellten, wenn ich diese Kassen benutze? Eine Bekannte antwortet mir so: „Nein, weil wenn es so wäre, dann dürfte es diese Kassen gar nicht geben!“ Die Verantwortung also nach „oben“, an die Firmen abschieben? Ich denke, das hat uns schon oft nicht weitergeführt: Plastikmüll reduzieren? Warten, bis Einwegplastik verboten wird, oder lieber selbst bewusster einkaufen? Schlechte Tierhaltung anprangern? Warten auf strengere Gesetze oder schauen, woher mein Essen kommt? Also lieber (nicht) selbst checken?

Katharina Grager, Redakteurin

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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