Evangelienkommentar

Beiträge zum Thema Evangelienkommentar

Texte zum Sonntag

4. Fastensonntag - Kommentar von Alfred Jokesch
Nicht nur sehend sein, sondern schauend

Wir sind in diesen Tagen mit Ereignissen und Maßnahmen konfrontiert, wie sie keiner von uns jemals erlebt hat. Da wird uns drastisch vor Augen geführt, wie verwundbar unsere hoch technisierte und global vernetzte Zivilisation ist. Die Überzeugung, wir hätten alles im Leben bestens im Griff und könnten Sicherheit und Planbarkeit bis ins Kleinste gewährleisten, erweist sich als Illusion. Jetzt sind wir gezwungen, diese Haltung loszulassen und uns in allen Lebensbereichen massiv einzuschränken, um...

  • 18.03.20
Texte zum SonntagPremium
In ruhelosen Zeiten ist es wichtig, sich an „Sternstunden“ zu erinnern und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Bild: Seceda mit Geislerspitzen in den Südtiroler Dolomiten. | Foto: Kordula Vahle_www.pixabay.com

Wort zum Sonntag von Dechant Herbert Schlosser
Sternstunden voll Glück und Freude

Für mich ist es immer toll, auf einem Berg zu sein. Die Sicht vom Gipfel ist etwas Großartiges. Ich könnte stundenlang dort sitzen und in die Weite der Natur schauen. Es gibt natürlich auch andere „Gipfelerlebnisse“ in meinem Leben. Es gibt Augenblicke, da spüre ich mich und mein Leben ganz intensiv; da bin ich mit mir und allem rundherum in Harmonie und spüre Frieden und Geborgenheit. Ein schönes Kunstwerk, gute Musik oder eine Wanderung kann das für mich auslösen. Auch die Begegnung mit einem...

  • 05.03.20
Texte zum Sonntag
Wüste weckt im Menschen die Sehnsucht nach Wasser, nach der Quelle wahren Lebens. „Wüsten-Zeiten“ können uns helfen, die Verbindung mit Gott als Quelle für Sinn und Erfüllung zu erspüren. Auf dem Foto: Der "Berg der Versuchung" bei Jericho. | Foto: Anna Rosenberger

Wort zum Sonntag von Anna Rosenberger
In der Wüste zur Quelle des Lebens finden

Jedes Jahr zu Beginn der Fastenzeit hören wir das Evangelium von der Versuchung Jesu. Die  Versuchungsgeschichte folgt unmittelbar auf die Taufe Jesu und steht damit am Anfang seines Wirkens. So heißt es „Jesus wird vom Geist in die Wüste geführt und soll dort vom Teufel versucht werden.“ Er tat dies, nachdem ihm zuvor eine Stimme aus dem Himmel die wunderbar Zusage gab: „Dies ist mein geliebter Sohn.“ Jesus geht also nicht zufällig in die Wüste, um zu fasten, er nimmt sich diese „Wüsten-Zeit“,...

  • 27.02.20
Texte zum Sonntag
Foto: iStock/RapidEye

Gedanken zum Evangelium: 7. Sonntag im Jahreskreis
Nicht schon wieder!

Matthäus 5, 38-48 Ich gebe zu, der Text ist kein bequemer, angenehmer Text für mich. Er fordert mich in mehrerer Hinsicht heraus: Da ist zum einen natürlich die Herausforderung, eine Form der Vollkommenheit zu erlangen, der ich mich nicht gewachsen fühle. Meine „Feinde“ zu lieben und die andere Wange hinzuhalten, das fällt mir nicht leicht. Vor allem, wenn mir etwas wirklich Schlimmes angetan wurde. Mir wird auch ein wenig mulmig bei diesem Evangelium, gerade angesichts der großen...

  • 22.02.20
Texte zum Sonntag
Foto: iStock/audioundwerbung

Gedanken zum Evangelium: 6. Sonntag im Jahreskreis
Wer kann da noch bestehen

Matthäus 5, 17-37 Es war niederschmetternd, denn das viele Geld für die Reparatur und die Ersatzteile hatte ich nicht, aber das Auto brauchte ich dringend für die Arbeit. Ich hatte keine Wahl. Wenn ich auf der Straße fahren wollte, musste ich entweder die Reparatur bezahlen oder ein neues Auto kaufen. Das heutige Evangelium ist so eine Sicherheitsüberprüfung. Wenn du das Gefährt, mit dem du durch das Leben fährst, nicht in Ordnung bringst, gefährdest du dich und andere Mitmenschen, und bei...

  • 21.02.20
Texte zum Sonntag
Wie leicht fällt das Urteil über andere, wenn sie nicht in die gute Gesellschaft passen, fremd sind oder obdachlos. Was berechtigt dazu? Für Jesus gilt ausnahmslos, den Nächsten zu lieben „wie dich selbst“. | Foto: Halfpoint - stock.adobe.com

Wort zum Sonntag von P. Jeremia Eisenbauer OSB
Jesu Umgang mit dem Unrecht in der Welt

Ich glaube, das gehört zu den stärksten Zumutungen für einen gläubigen Menschen, der nach bestem Wissen und Gewissen leben möchte, dass Gott „seine Sonne aufgehen lässt über Bösen und Guten, und es regnen lässt über Gerechte und Ungerechte“. Und unsere Medien berichten fast täglich über Milliarden, die sich skrupellose Diktatoren oder Spekulanten auf die Seite geschafft haben, und die nie vor einen Richter kommen, aber ein harmloser Obdachtsloser wird wegen eines Ladendiebstahls verurteilt....

  • 19.02.20
Texte zum Sonntag
Frauen stehen mit ihren Kindern vor ihren Hütten in den Slums von Colombo in Sri Lanka. Menschen wie sie – Arme, Schwache und Ausgegrenzte – hat Jesus in seiner Vision von einem gerechten und friedlichen Zusammenleben aller vor Augen.	 | Foto: Wolfgang Radtke/KNA

Wort zum Sonntag von Dr. Veronika Prüller-Jagenteufel
Solidarisch - ganz im Sinne Jesu

Solidarisch. Seit 100 Jahren – das ist das Motto für das Jubiläum der Ca­ritas der Diözese St. Pölten, die am 14. Februar ihren 100. Geburtstag feiert. Solidarität ist eine Grundhaltung der Caritas, solidarisches Zusammenleben die Vision, für die sie eintritt. Diese Vision und die Aufforderung, sie im eigenen Leben umzusetzen und in der Öffentlichkeit für sie einzutreten, entsprechen dem Grundthema der Verkündigung Jesu: Er nennt es Reich Gottes und traut seinen Jüngerinnen und Jüngern zu, sich...

  • 12.02.20
Texte zum Sonntag
Foto: iStock/Freeartist

Gedanken zum Evangelium: 5. Sonntag im Jahreskreis
Geschmack auf Gott

Matthäus 5, 13-16 Beim Lesen dieses Evangeliums erinnere ich mich an die ersten Jahre, in denen ich versuchte, mich bewusst in den Dienst Gottes zu stellen und die Gabe des Lobpreises in Form von Liedern einzusetzen. Große Freude und gleichzeitig große Unsicherheit waren meine Begleiter. Stimmen von außen sagten: „Die will sich ja nur wichtigmachen“, „die will angeben“, „die will ja bloß Aufmerksamkeit und Lob“. Doch im Inneren rief ich: „Nein!!! Ich tu doch nur das, was Gott mir geschenkt...

  • 09.02.20
Texte zum Sonntag

Gedanken zum Evangelium: 3. Sonntag im Jahreskreis
Alles liegen und stehen lassen

Matthäus 4,12-23 Jesus geht am See von Galiläa spazieren, sieht einige Fischer bei der Arbeit und ruft ihnen zu: „Kommt her, folgt mir nach!“ Da lassen sie alles liegen und stehen, um ihm zu folgen. Einfach so. Ohne Zögern. Ohne Rückfrage. Ohne sich zu verabschieden. Wissen die Jünger überhaupt, worauf sie sich einlassen? Verlangt Jesus das auch von mir – und kann ich das überhaupt? Die Berufungsgeschichten in den Evangelien haben mich immer irritiert. Das Schema ist meist dasselbe: Jesus ruft...

  • 26.01.20
Texte zum Sonntag
Foto: Foto: kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

Wort zum Sonntag Sr. Huberta Rohrmoser
Du bist mein geliebtes Kind

O Heiland, reiß die Himmel auf“, so flehen wir in der Adventzeit. Und dürfen in der Weihnachtszeit tatsächlich einen offenen Himmel erleben: Engel, Boten Gottes, kommen immer wieder auf die Erde, Josef erscheinen sie im Traum; eine Schar von Engeln verkündet den Hirten die frohe Botschaft. Und vor allem: Der Himmel öffnet sich und der Sohn Gottes selbst kommt herunter auf die Erde, herein in unsere Lebenswelt, in unsere Welt, wie sie gerade ist, in das kleine jüdische Land, von den Römern...

  • 22.01.20
Texte zum Sonntag
Gott spricht zu uns in der Bibel und in den Ereignissen des Lebens. Um sein Wort zu hören und zu verstehen, brauchen wir eine äußere, vor allem aber auch eine innere Stille.	 | Foto: Bild: KleverLevel - stock.adobe.com

Wort zum Sonntag von P. Antonio Sagardoy OCD
Gott gab uns sein Wort

Das Schicksal des Wortes ist vom Anfang an so gewesen: Es kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen es nicht auf. Lärm, Ablenkung und Desinteresse können unsere Ohren und unser Herz taub machen. Der Alltag zeigt uns ein interessantes Bild: Nicht jeder hört das Wort, nicht jeder, der das Wort hört, versteht den Inhalt des Wortes, und nicht jeder, der das Wort hört und es versteht, lässt sich auf die Botschaft des Wortes ein. Es ist weder leicht, sich für das Wort zu öffnen, das die...

  • 22.01.20
Texte zum Sonntag
Foto: Godong/robertharding/picturedesk.com

Gedanken zum Evangelium: 2. Sonntag nach Weihnachten
Gott ist das Wort

Johannes 1,1-18 Das heutige Sonntagsevangelium gehört sicherlich nicht zur leichtesten Kost der vier Evangelien. Der Prolog, wie er auch genannt wird, ist ein Ausdruck und Bekenntnis des göttlichen Wortes für die Menschheit. Der englische Theologe Michael Mullins schrieb einmal, dass der Prolog wie eine Ouvertüre eines großen musikalischen Werkes ist, die für Zuhörer eine tiefgreifende Auswirkung hat. Am Beginn heißt es da: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war...

  • 06.01.20
Texte zum Sonntag
Foto: iStock/oska25

Gedanken zum Evangelium: 3. Adventsonntag
Worauf warten wir noch?

Matthäus 11, 2-11 Der Advent ist für uns eine Zeit der Erwartung. Auch Johannes der Täufer und seine Jünger haben sehnsüchtig gewartet. Als Jesus auf der Bildfläche erscheint, wollen sie wissen, ob er nun endlich der ersehnte Messias ist. Jesus aber lässt seine Taten ür sich selbst sprechen. Eine wunderschöne Geschichte. Doch was hat das alles mit mir und meinem Leben zu tun? Das heutige Evangelium war schon immer eine meiner Lieblingsstellen bei Matthäus. Da schickt Johannes seine Jünger zu...

  • 06.01.20
Texte zum Sonntag
Foto: iStock/SimeonDonov

Gedanken zum Evangelium: 1. Adventsonntag
Aufwachen!

Matthäus 24, 37-44 Ich staune immer wieder über die gekonnte Dramaturgie der Leseordnung im Advent. Am ersten Adventsonntag wird einmal alles ordentlich durchgerüttelt. Da ist nichts zu spüren von wohlig-gemütlicher Vorfreude. Und es wird auch schnell klar: Wir erwarten im Advent nicht einfach die Geburt eines Kindes, sondern das Kommen des Menschensohnes. Und das hat nichts mit Idylle zu tun. Am ersten Adventsonntag beginnt das neue Kirchenjahr. Und der Jahresregent der Leseordnung, der...

  • 06.01.20
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