Gedanken zum Evangelium: 5. Sonntag im Jahreskreis
Geschmack auf Gott
Matthäus 5, 13-16
Beim Lesen dieses Evangeliums erinnere ich mich an die ersten Jahre, in denen ich versuchte, mich bewusst in den Dienst Gottes zu stellen und die Gabe des Lobpreises in Form von Liedern einzusetzen. Große Freude und gleichzeitig große Unsicherheit waren meine Begleiter. Stimmen von außen sagten: „Die will sich ja nur wichtigmachen“, „die will angeben“, „die will ja bloß Aufmerksamkeit und Lob“. Doch im Inneren rief ich: „Nein!!! Ich tu doch nur das, was Gott mir geschenkt hat.“
Später wusste ich, dass die Stimmen von außen natürlich nicht nur Unrecht hatten. Es war ein Prozess der Reinigung notwendig (und wird es auch immer bleiben). Vieles tat ich mit guter Absicht. Aber mein Tun war noch weit entfernt von dem einladenden Teilhabenlassen an meiner Beziehung, an meinem Reden und Sein mit Gott, das andere in voller Freiheit lässt. Je mehr es das wurde, desto besser gelang es mir, auch mit Lob und Kritik umzugehen, und sie „ohne falsche Nebenwirkungen anzunehmen“ - was auch bei positivem Feedback gar nicht so einfach ist. Ein Wort von Maria Prean half mir dabei: „Die Freude behalt ich, die Ehre gebe ich an Gott weiter.“
Schon der Volksmund weiß, dass man sich Eifersucht (anderer) „erst einmal erarbeiten muss“. Und Neid entsteht nur dort, wo die eigene Fülle noch nicht erkannt wurde. Also nur Mut, geh weiter voran. Sei auch du Salz der Erde und Licht der Welt. Gott verteilt so gerne seine vielfältigen Gaben und Charismen. Er will jeden Menschen, sein Volk und die ganze Welt beschenken. Und Er ruft uns, seine Jünger, dich und mich auf, mitzutun. Er will auch durch dich etwas erzählen von seiner Schönheit, seiner Freude und seiner unendlichen Liebe für jeden Menschen.
Egal ob du mit Eifersucht & Neid von innen oder außen konfrontiert bist, oder mit anderen entmutigenden Stimmen. Es zahlt sich aus weiterzugehen. Nicht nur für dich und deine eigene Erfüllung, sondern gerade für die, die dir Negatives entgegenbringen. Meine Erfahrung ist, dass gerade sie es sind, die tief im Inneren am meisten Sehnsucht nach Wärme, Licht und neuem Geschmack am Leben haben.
Salz der Erde und Licht der Welt sein. Durch die Pflege meiner Gottesbeziehung selbst immer wieder neu Geschmack finden an ihm, um nicht schal zu werden und um wirksam zu bleiben für die Welt. Gott in mir Raum öffnen, von ihm immer neu erfüllt werden und ihn durch mich hindurch wirken lassen. Damit wir alle gemeinsam den Vater preisen.
Autor:Barbara Ruml aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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