1. Fastensonntag:Prof. Spindelböck
Vom Teufel in Versuchung geführt

- Das Evangelium vom Sonntag thematisiert die dreifache Versuchung Jesu durch den Teufel.
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Die am Aschermittwoch begonnene Fastenzeit lädt uns ein, dass wir uns auf dem Weg des Verzichtes, des Opfers und der inneren Läuterung auf das Osterfest vorbereiten. Nicht eine Last soll uns diese Zeit der Buße sein, sondern eine Hilfe, um frei zu werden für das Wesentliche: um neu zu Gott zu finden und um die Nächstenliebe im Geist Christi zu üben.
Jesus Christus ist der Retter, der Erlöser: Dies bezeugt uns die Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer. „Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden“ (Röm 10,13), verkündet Paulus. Den Namen Gottes anzurufen ist aber eine Sache sowohl des Herzens als auch des äußeren Bekenntnisses. Darum gilt nach den Worten der Schrift, dass wir mit dem Herzen an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten glauben und dies auch mit dem Mund vor den Menschen bekennen sollen. Dann werden wir gerettet werden.
So manches steht dem im Leben entgegen. Wie viele allzu menschlichen Rücksichtnahmen gibt es doch, wie viele Ausflüchte, wie große Menschenfurcht und Feigheit! Da muss uns wirklich der Heilige Geist stärken, der auch unseren Herrn Jesus Christus in seiner Menschheit gestärkt und geführt hat, als dieser in die Wüste ging, um dort 40 Tage zu beten und zu fasten. Danach wurde er vom Teufel in Versuchung geführt.
Nach den Worten der Schrift sollen wir mit dem Herzen die Auferstehung Jesu vor anderen Menschen bekennen.
Jesus Christus ist der wahre und wesensgleiche Sohn Gottes; er ist aber auch ganz Mensch, und als „Menschensohn“ konnte er auch in Versuchung geführt werden, obwohl er nie gesündigt hat und auch nicht sündigen konnte. In dreifacher Weise wurde unser Herr vom Teufel bedrängt: Mit der ersten Versuchung, aus Steinen Brot zu machen, wollte der Teufel Jesus ganz auf was irdische Wohlleben und Vergnügen fixieren. Freilich gelang ihm dies nicht, denn Jesus zeigte auf, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt. Es gibt auch höhere Werte, wie vor allem die lebendige Beziehung zu Gott. In der zweiten Versuchung, alle Reiche der Erde zu erhalten, bot der Teufel Jesus die Herrschaft über die Welt an, und gleichzeitig wollte der Versucher damit Gott entthronen, indem er Jesus aufforderte, ihn anzubeten. Demgegenüber bekräftigt Jesus, dass man Gott allein anbeten dürfe und ihm dienen solle. Die letzte Versuchung bestand in einem vermessenen Vertrauen: Jesus sollte sich von der höchsten Zinne des Tempels hinabstürzen. Jesus wies dies mit den Worten zurück, man dürfe Gott nicht in Versuchung führen.
Mit Gottes Hilfe rechnen
Wir alle werden auf verschiedene Weise vom Bösen versucht: Die Quelle der Versuchung kann in uns selber liegen, wenn es ungeordnete Neigungen sind, welche uns zu Stolz, Egoismus und Sinnlichkeit verleiten; es gibt auch die Versuchung und Verführung durch ein schlechtes Milieu oder durch schlechte Freunde, und schließlich gibt es tatsächlich auch die Möglichkeit einer ziemlich direkten Einflussnahme vonseiten des bösen Feindes. In all diesen Prüfungen sollen wir nicht verzagen, sondern auf Gott vertrauen, der uns stärkt und hilft. Gott wird es nicht zulassen, dass wir über unsere Kraft hinaus versucht werden. Wenn wir in Demut auf ihn vertrauen und unseren Beitrag leisten, das Böse zu überwinden, dürfen wir mit seiner Hilfe rechnen.
Eben dies ist der Weg der Bewährung hier auf Erden, dem ewigen Ziel entgegen. Wir bitten die heilige Gottesmutter Maria, dass sie uns in mütterlicher Weise im Lebenskampf begleitet und durch ihre Fürbitte bei Gott stärkt. Wie ihr Sohn Jesus Christus war sie stets ohne Sünde; bei Jesus Christus war dies eine Notwendigkeit seiner Natur, weil er der Sohn Gottes ist; bei Maria ist es reine Gnade, welche ihr zuteil wurde von ihrem Sohn Jesus Christus, der der einzige Erlöser aller Menschen ist. Er wollte die Wirksamkeit seiner Erlösung an Maria aufzeigen, welche durch ihre Demut dem stolzen Feind widerstanden hat.
Auch wir dürfen jubeln über die Herrlichkeit der göttlichen Macht und Liebe, welche uns zuteil wird, wenn wir uns im Herzen und mit dem Mund zu Jesus Christus bekennen, wenn wir in Wort und Tat stets für ihn eintreten und im Leben für die Liebe Gottes Zeugnis ablegen.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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