Steiermark | SONNTAGSBLATT - Serien

Beiträge zur Rubrik Serien

Not ist grenzenlos | Teil 02
Roma – Bulgariens größte Minderheit

BulgarienIn Europa gehören die Roma zu jenen Bevölkerungsgruppen, die am meisten von Armut, Verfolgung und Ausgrenzung betroffen sind. Geschätzte zehn bis zwölf Millionen Roma leben in den 27 dem mehr als ein Sechstel seiner BürgerInnen ein Leben an der Schwelle zur Armut führt. Die Armut ist ethnisch bedingt. Drei Viertel der Armen sind Roma. Bildung ist ein wichtiger Schlüssel auf dem Weg aus der Armut. Darum konzentriert sich die Caritas hier auf Schul- und Fortbildungsprojekte. Wie zum...

  • 19.09.10

Not ist grenzenlos | Teil 01
Durch Spielsucht auf der Straße gelandet

Alle sitzen gerade beim Abendessen, als wir das Pater-Jordan-Nachtasyl betreten. Die Männer und Frauen mustern uns verhalten oder auch ganz direkt. Die Atmosphäre ist gelöst: Etwas Warmes im Bauch und die Aussicht auf ein Bett für die Nacht lassen die Anspannung des Tages auf der Straße von den Menschen abfallen. Mit manchen ergibt sich sogleich ein kleines Gespräch. In gebrochenem Englisch erzählt Abel stolz von seinen Verwandten in den USA. Er selbst sei auch schon dort gewesen, in dem...

  • 12.09.10

Kirche und Sexualität | Teil 09
Sexualität in der Theologie des Leibes

Nach der biblischen Anthropologie kann der Mensch nur als Leib-Seele-Einheit verstanden werden. Die Leiblichkeit ist wesentlich für die personale Identität. Gegenüber einem Leib-Seele-Dualismus bedeutet dies eine enorme Aufwertung und Wertschätzung des Körpers. Im Lauf der Geschichte wurde der menschliche Körper sehr unterschiedlich eingeschätzt. Die Neuzeit etwa ist durch ihre Vernunftzentriertheit geprägt: "Ich denke, also bin ich." Der Körper spielt hier für die Konstitution der Identität...

  • 12.09.10

Kirche und Sexualität | Teil 08
Humanae vitae – viel diskutiert

In der Ehe verwirklicht sich der in die Schöpfung eingeschriebene Liebesplan Gottes, der der Quellgrund der Liebe ist (Nr. 8). In diesem Licht sieht der Papst die eheliche Liebe in dreifacher Weise: als voll-menschliche Liebe, die den ganzen Menschen umfasst, "sinnenhaft und geistig zugleich"; als Liebe, die aufs Ganze geht und nicht unter Vorbehalten steht, denn "wer seinen Gatten wirklich liebt, liebt ihn um seiner selbst willen, nicht nur wegen dessen, was er von ihm empfängt"; als...

  • 29.08.10

Kirche und Sexualität | Teil 07
Das Zweite Vatikanische Konzil

Die Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils im Bereich des Sittlichen werden vor allem in der Gewissenslehre und im Eheverständnis deutlich. Sie spiegeln Kontinuität und Diskontinuität der kirchlichen Lehrentwicklung wider und zeugen von einem lebendigen Denkprozess sowie von einem harten Ringen um das rechte Verständnis von Gewissen und Ehe in den jeweiligen sozial- und kulturgeschichtlichen Kontexten. Papst Gregor XVI. lehnte in der Enzyklika „Mirari vos“ (1832) die Gewissensfreiheit...

  • 15.08.10

SportsGeist | Teil 05
Immer schneller, höher, weiter – ist das sinnvoll?

Fußballstars, die sich vor dem Spiel bekreuzigen – Diego Maradona, argentinischer WM-Trainer, dürfte auch darin Weltspitze sein – oder nach einem Torschuss zum Himmel aufschauen, sind uns gut vertraute Bilder. Obwohl der Weltfußballverband religiöse Gesten ausdrücklich verboten hat, ließen sich in Südafrika viele nicht davon abhalten, ihrem Glauben auch bei der Aus- übung ihres Sports Ausdruck zu verleihen. Gläubige Menschen sind im Spitzensport keine Seltenheit. Viele Sportler beschäftigen...

  • 08.08.10

Kirche und Sexualität | Teil 06
Naturrecht und Ehezwecklehre

Die Wurzeln der Auffassung, dass der naturgemäße Zweck der Sexualität in der Zeugung von Kindern besteht, liegen in der stoischen Philosophie, die über die Kirchenväter Eingang gefunden hat in die christliche Theologie. Vor allem nach Augustinus wurde die sexuelle Lust als Folge des Sündenfalls und schließlich selbst als Sünde angesehen. Obwohl sich die Kirche zu jeder Zeit von einer ausschließlich negativen Bewertung der Sexualität distanziert hat, wie sie etwa in manichäisch-gnostischen...

  • 01.08.10

SportsGeist | Teil 04
Im Grenzbereich des Lebens

Was bewegt einen Menschen, 42 Kilometer zu laufen, einen Triathlon zu bestreiten oder an einem Gummiseil hängend kopfüber von einer Brücke zu springen? Warum suchen manche das Extreme, und was hoffen sie dabei zu finden? Der Mensch erlebt sich als begrenztes Wesen, bedingt durch seine Leiblichkeit und Geschöpflichkeit. Aber er spürt auch die Sehnsucht, sich diesen Grenzen zu nähern, sie auszuweiten und zu übersteigen, die Sehnsucht nach Unbegrenztheit und das Ausstrecken nach dem, was jenseits...

  • 01.08.10

SportsGeist | Teil 03
Einer für alle – alle für einen

Ihre Gewänder haben alle die gleiche Farbe. Sie schwenken Fahnen und singen gemeinsame Lieder. Ihre Bewegungen sind genau aufeinander abgestimmt und folgen einer vertrauten Choreographie. Sie rufen die Namen von Menschen auf, die für ihre Gemeinschaft bedeutsam sind, und haben das Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein, das ihrem Leben Sinn gibt. – So könnte vielleicht jemand eine Fronleichnamsprozession beschreiben oder die Teilnehmenden am Weltjugendtag. Oder auch das Geschehen in einem...

  • 25.07.10

Kirche und Sexualität | Teil 05
Sexualität in der Patristik

Die Kirche hatte den Wandel von einer verfolgten Minderheitssekte zur geduldeten Religion (313) hin zur offiziellen Staatsreligion des Römischen Reiches (380) zu bewältigen. Hart wurde um das Verständnis und die Bewahrung des rechten Glaubens gerungen. Eine Herausforderung war die Auseinandersetzung mit der antiken Philosophie. Ging es anfangs um die Verteidigung des christlichen Glaubens vor falschen Anschuldigungen, trat schon bald das Bemühen in den Vordergrund, das Christentum als die der...

  • 18.07.10

SportsGeist | Teil 02
Beim Sport wächst der ganze Mensch

Auch wenn die Fußball-Weltmeisterschaft am Kap der guten Hoffnung nicht mit einem afrikanischen Sieg geendet hat, gehört Afrika zweifellos zu den Gewinnern bei dieser Veranstaltung. Die ganze Welt hat hingeschaut auf den sonst so vergessenen Kontinent und hat neben Fußballspielen und ohrenbetäubenden Vuvuzelas auch manch einen Einblick in das wirkliche Afrika bekommen, das geprägt ist von Armut und Kriminalität, aber auch von Kraft, Lebensfreude und Jugend. Kindern und Jugendlichen kann gerade...

  • 18.07.10

SportsGeist | Teil 01
Es ist nur ein Spiel

Einen Monat lang hat nun wieder der Fußball die Aufmerksamkeit der Welt auf sich gezogen, wie es kaum ein anderes Thema zu tun vermag. Ganze Länder versinken im Freudentaumel oder in nationaler Verzweiflung – je nachdem, ob ihre Mannschaft gewonnen hat oder ausgeschieden ist. Es werden hitzige Diskussionen geführt über strittige Schiedsrichterentscheidungen, über Geniestreiche oder folgenschwere Fehler einzelner Spieler. Bei aller Leidenschaft und unter Berücksichtigung aller – auch...

  • 11.07.10

Kirche und Sexualität | Teil 04
Sexualität bei Paulus

Seine Texte können nur verstanden werden im Kontext seiner Bildung und Umwelt. Er war ein Mann dreier Kulturen: Er war jüdischer Herkunft und Religion, Bürger des Römischen Reiches und in seiner philosophischen Grundbildung hellenistisch beeinflusst. Zur Zeit des Paulus war die stoische Philosophie vorherrschend. Die Stoa verkündete in unterschiedlichen Ausprägungen ein neues Ideal des Menschen, indem sie ihn von allem befreien wollte, was ihn gefangen hielt oder eingrenzte. Sie sah die...

  • 04.07.10

Arbeitsplatz Kirche | Teil 11
Rosemarie Wittgruber, Junge Kirche

Vom Torantrieb in Tulwitz ins Büro Junge Kirche Bürokauffrau lernte Rosemarie Wittgruber in einer kleinen Firma für Torantriebe in Tulwitz. Nach dem Lehrabschluss gönnte sie sich drei Monate im Ausland. Bei der Rückkehr zeigte ihr die Mutter ein Inserat im Sonntagsblatt: Eine Stelle als Sekretärin bei der Katholischen Jungschar war ausgeschrieben. Rosemarie war zwar mit ihren vier Brüdern „religiös aufgezogen“ worden, in Tulwitz Jungscharkind und ab 16 Jahren Gruppenleiterin in Fladnitz; aber...

  • 04.07.10

Arbeitsplatz Kirche | Teil 10
Adelheid Trummer, Mesnerin in Altaussee

Durch „Trüfeln“ kommen die Leute zusammen Sie heißt Adelheid, aber „jeder“ kennt sie als „Adi“, die Mesnerin von Altaussee. Sie wohnt vis-à-vis der Kirche. Bei der Pflege ihrer vielen Blumen vor dem Haus kommt sie „zwangsläufig“ mit den Spaziergängern zum Altausseer See ins Gespräch. „Trüfeln“, wie Ausseer zum Plaudern sagen, mag sie. „Ich bin halt sehr kommunikativ und verquatsche viel Zeit“, meint Adi Trummer. Ihre beiden Söhne, die noch zeitweilig bei ihr wohnen, waren Ministranten und sind...

  • 27.06.10

Arbeitsplatz Kirche | Teil 09
Renate Frühwirth, Pfarrsekretärin

 Eine, die von Reininghaus ins Pfarrhaus zog Ihr Hauptwerkzeug sei der Computer, aber in einem übertragenen Sinn sei es sie selber „als Mensch mit meinen Fähigkeiten rund umadum“. Renate Frühwirth nennt die Buchhaltung oder „Dinge gut ablegen und wieder finden“. Wie in einem Haushalt schaut sie, dass Gruppen im Pfarrzentrum einen guten Platz haben. Wer heiraten oder ein Kind taufen lassen will, erfährt, welche Dokumente dafür notwendig sind. Renate Frühwirth ist von Beruf Pfarrsekretärin. In...

  • 20.06.10

Kirche und Sexualität | Teil 03
Sexualität in den Evangelien

Manche Autoren versuchen mit oft blühender Phantasie, ihm ein Verhältnis mit Maria Magdalena nachzuweisen. Allerdings finden sich in den Texten der Evangelien dafür keine Indizien. Dennoch erregte sein Verhalten gegenüber Frauen Anstoß bei vielen seiner Zeitgenossen. Nur das apokryphe Philippusevangelium aus dem späten 3. Jahrhundert lässt die Interpretation von Maria Magdalena als Partnerin Jesu zu. Aus den Texten des Neuen Testaments geht hingegen hervor, dass Jesus die für seine Zeitgenossen...

  • 20.06.10

Arbeitsplatz Kirche | Teil 08
Karin Scheer-Osmann, DigiCorner

 „Ich bin schon katholisch, aber nicht extrem“ Aus der Heimat des früheren Generalvikars Dompropst Leopold Städtler, aus Ligist, pendelt Karin Scheer-Osmann zu ihrem Arbeitsplatz im Bischöflichen Ordinariat in Graz. Im DigiCorner, der zum Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation gehört, ist sie Druckvorstufentechnikerin. „Für mich ist es okay, wie es ist“, streut Karin Scheer-Osmann im Lauf eines Gesprächs immer wieder ein. „Im Großen und Ganzen passt alles“, ergänzt sie. Sie sei ein...

  • 13.06.10

Kirche und Sexualität | Teil 02
Sexualität im Alten Testament

„Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut“ (Gen 1,31). Gilt das auch für die Sexualität? Der Bibel sind keine menschlichen Erfahrungen fremd, auch nicht im Bereich der Sexualität. Sie benennt deren schöne Seiten ebenso und bejaht sie, wie sie die dunklen zur Sprache bringt und verurteilt. Die Bibel tut dies unumwunden und ungeschminkt, sodass ihre Lektüre manchem späteren Leser die Schamesröte ins Gesicht trieb. Allerdings entfaltet sie keine Systematik, sondern überliefert die...

  • 06.06.10

Arbeitsplatz Kirche | Teil 07
Gaby Gmeindl, Welthaus

Damit der Funke von den Gästen überspringt Frauensegeln nennt die akademisch geprüfte Übersetzerin Gaby (Gabriele) Gmeindl als eines ihrer Hobbys. Wenn sie nicht mit einigen Frauen im Segelboot dem kroatischen Wind trotzt, stellt sie Apfelsaft her oder arbeitet im Garten in Hart-Purgstall nahe Graz. Ihr Mann Ing. Walter Gmeindl – er ist an der Technischen Universität beschäftigt – stammt von einem Bauernhof im Burgenland. Er sei „sehr schollegebunden“, meint die in Klagenfurt Aufgewachsene. Um...

  • 06.06.10

Arbeitsplatz Kirche | Teil 06
Stefan Teubl, Organist in Pischelsdorf

Wenn der Organist mit Augenaufschlag dirigiert Herumgekrabbelt sei er schon als Kind bei der Orgel, erzählt Mag. Stefan Teubl. Sein verstorbener Vater, beruflich einst „Oberbuchhalter“ bei der Molkerei Hartberg, war über 50 Jahre Organist und Chorleiter in Kaindorf. Als er Stefan anregte, es einmal an der Orgel zu probieren, war der bereits 16 Jahre alt, und es gefiel ihm recht gut. Heute ist er in der Pfarre Pischelsdorf für fünf Stunden Organistendienst und zwei Stunden Leitung des...

  • 30.05.10

Kirche und Sexualität | Teil 01
Sexualmoral in Diskussion

Diesmal allerdings unter erschwerenden Bedingungen. Der massenhafte sexuelle Missbrauch von Kindern durch Priester und Ordensleute wirft einmal mehr ein schiefes Licht auf den Umgang der Kirche mit der Sexualität. Als katholische Kirche können wir nicht umhin, uns intensiv mit den Ursachen auseinander zu setzen, die dazu führen konnten, dass in vielen Ortskirchen sexueller Missbrauch in solchem Ausmaß stattfinden und fast systematisch vertuscht werden konnte. Wir können nicht umhin, uns zu...

  • 23.05.10

Arbeitsplatz Kirche | Teil 05
Maria Konrad, Kirchenbeitragsstelle Leibnitz

Damit die Vorschreibung ein Gesicht bekommt Grüne Paprika, geschützt in Folientunnels, baut Maria Konrad in Straden mit ihrem Mann Alois an. „Immer wieder von Neuem Kraft“ haben die Pflanzen; „es wird“ in der Natur. „Das ist schon auch Meines“, bemerkt die mit der Schöpfung verbundene Frau. Sie ist kirchliche Angestellte – in der Kirchenbeitragsstelle Leibnitz. Ihren Mann lernte die am 2. Mai 1967 Geborene im Bildungshaus Raiffeisenhof kennen, wo sie arbeitete. Aufgewachsen in Fehring, zog sie...

  • 23.05.10

Arbeitsplatz Kirche | Teil 04
Franz Schuster, Pastoralassistent in Graz- St. Veit

 Ein kleiner Unternehmer im Auftrag Christi  Beinahe wie ein Unternehmer „mit einem Glaubensauftrag von Christus her“ fühle er sich manchmal. In der Kirche als Theo­loge zu arbeiten bedeute „fast so etwas wie Selbstständig-Sein“. Ein breites Arbeitsfeld sei es, „wenn du mit offenen Augen und Ohren selber wahrnimmst, was zu tun ist“. So begeistert malt Mag. Franz Schuster seinen Arbeitsplatz, die Pfarre St. Veit in Graz. Mit „offenen Augen“? Franz Schuster trägt eine orange Brille, um mehr...

  • 16.05.10

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