Zeit für Kirche - Mein Ehrenamt | Teil 03
Es hängt eben davon ab, wie viel man sich antun will
Wir waren schon immer Ministranten und haben eine Hetz dabei g’habt.“ Christoph Küberl, Stephan Rothschädl und ihr Freund Dominik Neumeister sind von klein auf so richtig hineingewachsen in das pfarrliche Engagement. Als die Jugendbegleiter der Pfarre Straßgang 2008 ihr Engagement beendeten, übernahmen sie die Pfarrjugend, „weil uns klar war, dass es sonst nichts mehr geben würde“.
Das Ergebnis nach zwei Jahren kann sich sehen lassen. „Heute haben wir ungefähr 45 Jugendliche, die regelmäßig kommen.“ Davon gelten 25 als harter Kern. In einer Datenbank werden auch die Adressen Interessierter gesammelt, die nur zu besonderen Veranstaltungen mitfahren. Etwa zum Schifahren oder auch bei der Jugendreise im Sommer nach Kroatien, die besonders gut ankommt.
Inhaltlich ist die Wissensvermittlung wichtig: Filme anschauen und diskutieren, Gespräche über die Situation der Kirche, einen Schwerpunkt über Liturgie. „Wir wollen die Jugendlichen bei der Kirche halten, uns kritisch mit ihnen auseinander setzen.“ „Wir bieten sicher nicht das Bild einer typischen Pfarrjugend, die betend in der Kirche sitzt“, meint Stephan lachend. Auch wenn das heute kaum mehr üblich sei, so gäbe es trotzdem Verantwortliche in der Kirche, die das noch immer gern sehen würden.
Mit dem bunten Mix an jungen Leuten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen fühlen sich die drei wohl. Solche, die der Kirche nahestehen, und andere, die sich auch wieder näher zu ihr hinwenden wollen und neu kommen, weil das Programm der Pfarrjugend attraktiv ist. „Die Jugendlichen können bei uns selbst mitbestimmen, was geboten wird, auch inhaltlich.“ Diese Freiheit ist prägend, und deshalb läuft es gut. „Es herrscht eine Gleichberechtigung, so dass sich auch die Jüngeren angesprochen fühlen.“
Ein Zeichen des Erfolges: Alle Jungscharbegleiter wachsen in Straßgang weiter in die Jugendgruppe und finden dort eine Heimat bei den drei Burschen. „So können sich Freundschaften entwickeln.“ Christoph Küberl, 22, studiert BWL und Germanistik und hat sich dem ehrenamtlichen Engagement ganz verschrieben: Auch beim Roten Kreuz macht der ehemalige „Zivi“ seine Nachtdienste. Automatisierungstechniker Stephan Rothschädl, der neben seinem Engagement beruflich oft im Ausland ist. Dominik Neumeister, der dritte im Bunde, lernt Speditionskaufmann und absolviert zur Zeit einen Teil der Berufsschule in der Obersteiermark. Beim Pfarrfest im Sommer legen die Jugendlichen dann mit Hand an beim Kellnern: „Es macht uns Spaß, und wir greifen gern zu.“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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