Seelsorgeräume vorgestellt - SR St. Salzkammergut
Wie im Gelobten Land

Ein Morgenlob beim Sonnenaufgang am Ödensee machte 2020 den Anfang. Seither werden regelmäßig mit ausgewählten Meditationen, Gebeten, gemeinsamen Liedern und Musik, sowie passenden Schriftstellen morgendliche Andachten an den Ufern der Seen im Salzkammergut gefeiert. | Foto: Petritsch
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  • Ein Morgenlob beim Sonnenaufgang am Ödensee machte 2020 den Anfang. Seither werden regelmäßig mit ausgewählten Meditationen, Gebeten, gemeinsamen Liedern und Musik, sowie passenden Schriftstellen morgendliche Andachten an den Ufern der Seen im Salzkammergut gefeiert.
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Der Seelsorgeraum Steirisches Salzkammergut verbindet atemberaubende Landschaften mit Kultur und Glaube. Ausgeprägte Traditionen treffen auf innovative Ideen.

Das steirische Salzkammergut von oben betrachtet – was sticht da sofort ins Auge?
Michael Unger, SL: In unserer gebirgigen Landschaft werfen wir regelmäßig einen Blick von oben auf die Umgebung, und der schönste Rundblick ergibt sich wohl immer bei der Gipfelkreuzmesse am Ausseer Zinken am zweiten Sonntag im August.

Man ist umgeben von einem Meer von Bergen, dominiert im Süden vom hohen Dachstein mit seinem Gletscher und flankiert von Grimming, Loser und Sarstein. Fels und Wälder bestimmen die Landschaft, die seit jeher vielfältig genutzt wird, weshalb man auch von Brotbergen spricht:
Am Loser und auf der Tauplitzalm werden zwei überschaubare Schigebiete betrieben, in den Salinen von Altaussee wird Salz abgebaut und im Grundlseer Hauptort Gößl Gips. Ebenso durchziehen im Winter unendliche Loipen die Gegend, und die Almregionen werden sowohl für die Viehwirtschaft als auch für die Jagd genutzt. Im Frühling schmücken unzählige Narzissen die feuchten Wiesen, im Sommer überschwemmen Scharen von Badegästen die Seen und nutzen das Schifffahrtsangebot.
Am Fuße des Ausseer Zinken erstreckt sich ein Quellenresort, das der Landschaft des Gelobten Landes entspricht: Wie der Jordan speist sich die Traun aus drei Quellflüssen, die sich zu Seen erweitern, der Altausseer, der Grundlseer und der Kainischen Traun, und nur allzu gerne finden sich hier Paare ein, um sich an jenem Ort das Jawort zu geben, wo Erzherzog Johann seine Anna gefunden hat.

Wie gestaltet sich die Entwicklung des Seelsorgeraumes, wo liegen die Herausforderungen?
Ulrike Scheck, Pastorale Mitarbeiterin: Grundsätzlich benötigt die Kirche in der heutigen Zeit dringend notwendige Neuerungen. Dabei gilt es aber, mit viel Fingerspitzengefühl vorzugehen. Denn die Kirche muss nach wie vor für die Menschen vor Ort ein Stück Heimat bleiben, mit dem sie sich identifizieren können. Es gilt also, einen Balanceakt zu vollziehen, um einerseits Neuerungen umzusetzen, aber auch die Akzeptanz der Menschen zu erreichen.
Eine Herausforderung ist sicher die seelsorgeraumübergreifende Koordination und Kooperation der einzelnen Pfarren. Dabei gilt es oftmals, Kompromisse einzugehen, wobei es vorkommen kann, dass sich die Menschen mit ihren Bedürfnissen nicht ausreichend ernst genommen fühlen.
Es gibt aber im gesamten Seelsorgeraum eine Fülle an Initiativen, wie gemeinsame Gottesdienste, Feste oder Feiern, die dazu beitragen, die Gläubigen zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen zu lassen. Auch sind in allen Orten überaus engagierte ehrenamtliche MitarbeiterInnen aktiv, welche mit viel Elan das Konzept des Seelsorgeraumes umsetzen. Eine große Chance des Miteinanders bietet das Lernen vom jeweiligen anderen, denn nicht jeder muss das Rad neu erfinden.

Welche Schwerpunkte werden im Pastoralplan gesetzt, und wo ist Neues im Entstehen?
Scheck: Zwei der Themen, denen im Pastoralplan große Bedeutung beigemessen wird, sind die Jugendarbeit und der karitative Schwerpunkt. Beides sind Bereiche, wo bereits jetzt sehr viel passiert und die Pfarren unglaublich aktiv sind.
Was bei der Bearbeitung des Pastoralplanes sehr klar zu Tage getreten ist, ist die Tatsache, dass die vielen Aktionen untrennbar mit der Arbeit einer Vielzahl an ehrenamtlichen MitarbeiterInnen verbunden sind. In Zukunft wird es sicher wichtig sein, auch junge Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu begeistern, damit der Fortbestand dieser Aktivitäten auch weiterhin gesichert ist.
Es gibt eine Fülle an Spendenaktionen, um in Not geratene Menschen niederschwellig und zeitnah zu unterstützen, was sehr gut ist, aber meiner Meinung nach zu kurz greift. Ergänzend dazu soll den Menschen geholfen werden, ihre Förderungen und Unterstützungen, die ihnen rechtmäßig ja zustehen, zu beantragen.
Darin sehe ich unsere besondere Aufgabe als Kirche, einerseits selbst Hilfe anzubieten und andererseits die verschiedenen Hilfsstellen zu koordinieren.

Redaktion: Alfred Jokesch


Kultur des Dialogs

War’s dann das? Im Kulturhauptstadt-Jahr 2024 wurden Brücken gebaut.

Im Rückblick auf das Kulturereignis von europäischer Dimension, die Kulturhauptstadt 2024 Bad Ischl – Salzkammergut fragt man sich, besonders von Seiten der katholischen Kirche, was davon bleibt. Von Anfang an wurden Themen diskutiert, dann Vorstellungen umgesetzt, die nicht nur Gefallen fanden.
Um besonders auf die „kirchlichen Projekte“ Bezug zu nehmen: Schon vor der offiziellen Eröffnung hat der Künstler Georg Nussbaumer mit dem „Glögglwaggon“ den Brauch des Einläutens der EKH 2024 aufleben lassen. Trotz schlechter Information ist es uns im SR Steirisches Salzkammergut gelungen, mit mehr als 130 Kindern und deren Begleitern mit ihren eigenen Kinderglocken diesem Festzug entgegen zu läuten. Ein Fest für alle!
Beim Eröffnungsgottesdienst am 21. Jänner 2024 in der Pfarrkirche Bad Ischl betonte Bischof Hermann Glettler in seiner Predigt, dass Kirche und Kultur gemeinsam, geschwisterlich im Dienst am Menschen arbeiten. Für Papst Franziskus sei Kirche Kultur, „eine Kultur der Begegnung“ und eine „ Kultur des Dialogs“, was auch provokant sein könne! Es gab leider keine offizielle Ankündigung für diesen Gottesdienst.
Im Rahmen der EKH 2024 feierten wir in den Ausseerlandpfarren ein großartiges ökumenisches Pfarrfest. In der Messe konnten Hannes Androsch von der Altkatholischen Kirche und die evangelische Kuratorin Waltraud Hein ihr Verständnis für ein gemeinsames Miteinander darlegen.
Ein besonderes Projekt für die EKH 2024 wurde mit dem neuen „Wasser-Pilger-Weg“ quer durch das Salzkammergut am Soleleitungsweg entlang der Traun entwickelt. Es war das einzige Projekt, das grenzüberschreitend zum Brückenbauen zwischen den beiden Bundesländern und Diözesen beigetragen hat.

Hans Petritsch

Im Blickpunkt

Kirche für junge Menschen. Um die Kleinsten an den Festen im Jahreskreis aktiv teilhaben zu lassen, finden seit den 1980er Jahren die KIWA Familiengottesdienste statt. Eine neue Initiative für Jugendliche nach der Firmung feiert Jugendwortgottesdienste nach deren Wünschen und Vorstellungen. | Foto: Casari
  • Kirche für junge Menschen. Um die Kleinsten an den Festen im Jahreskreis aktiv teilhaben zu lassen, finden seit den 1980er Jahren die KIWA Familiengottesdienste statt. Eine neue Initiative für Jugendliche nach der Firmung feiert Jugendwortgottesdienste nach deren Wünschen und Vorstellungen.
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Brennpunkt Nächstenliebe. Bei der Aktion Herz in Zusammenarbeit mit dem Spar-Markt Bad Mitterndorf werden Bedürftige mit Lebensmitteln beschenkt. Seit fast 40 Jahren findet wöchentlich in Bad Aussee der Tauschmarkt (Foto) statt, wo man gebrauchte Kleidung abgeben, aber auch sehr schöne Kleider günstig erstehen kann.
  • Brennpunkt Nächstenliebe. Bei der Aktion Herz in Zusammenarbeit mit dem Spar-Markt Bad Mitterndorf werden Bedürftige mit Lebensmitteln beschenkt. Seit fast 40 Jahren findet wöchentlich in Bad Aussee der Tauschmarkt (Foto) statt, wo man gebrauchte Kleidung abgeben, aber auch sehr schöne Kleider günstig erstehen kann.
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Das Seelsorgeraum-Führungsteam im SR Steirisches Salzkammergut besteht aus Ulrike Scheck (sie trägt hier ein Dirndlkleid aus dem Bad Ausseer Tauschmarkt) als Pastorale Mitarbeiterin und Pfarrer Michael Unger als Leiter des Seelsorgeraums.
  • Das Seelsorgeraum-Führungsteam im SR Steirisches Salzkammergut besteht aus Ulrike Scheck (sie trägt hier ein Dirndlkleid aus dem Bad Ausseer Tauschmarkt) als Pastorale Mitarbeiterin und Pfarrer Michael Unger als Leiter des Seelsorgeraums.
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JAMBO – Schulen für Afrika! Auf Initiative von Dir. Herbert Hütter entstand vor über 20 Jahren der Verein Schulen für Afrika in Bad Aussee. Gemeinsam mit der Diözese Morogoro wurden zahlreiche Projekte wie Krankenstationen oder Schulen verwirklicht. | Foto: Rastl
  • JAMBO – Schulen für Afrika! Auf Initiative von Dir. Herbert Hütter entstand vor über 20 Jahren der Verein Schulen für Afrika in Bad Aussee. Gemeinsam mit der Diözese Morogoro wurden zahlreiche Projekte wie Krankenstationen oder Schulen verwirklicht.
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Zahlen und Fakten

SR Steirisches Salzkammergut

Diese sechs Pfarren gehören zum SR Steirisches Salzkammergut: Altaussee, Bad Aussee, Bad Mitterndorf, Grundlsee, Kumitz, Tauplitz.

Kontakt:
SL Pfarrer Michael Unger
0699/1122 9225
michael.unger@graz-seckau.at

Provisor Władysław Zdeb (Bad Mitterndorf, Kumitz, Tauplitz)
0676/8742 6017
wladyslaw.zdeb@graz-seckau.at

Diakon Franz Mandl
0676/8742 6307
franz.mandl@graz-seckau.at

Pastorale Mitarbeiterin
Ulrike Scheck
0676/8742 6419
ulrike.scheck@graz-seckau.at

Pastoraler Mitarbeiter
Christoph Casari (Bad Mitterndorf, Kumitz, Tauplitz)
0676/8742 6306
christoph.casari@graz-seckau.at

Pfarrsekretärinnen:
Gabriele Gamsjäger (Altaussee, Bad Aussee, Grundlsee)
03622/52214
gabriele.gamsjaeger@graz-seckau.at
Elke Gewessler (Bad Mitterndorf, Kumitz, Tauplitz)
03623/2228; 0676/8742 6520
elke.gewessler@graz-seckau.at

▶  Homepageausseerlandpfarren.graz-seckau.at


Legende
SR = Seelsorgeraum
SL = Seelsorgeraumleiter
EKH = Europäische Kulturhauptstadt

Ein Morgenlob beim Sonnenaufgang am Ödensee machte 2020 den Anfang. Seither werden regelmäßig mit ausgewählten Meditationen, Gebeten, gemeinsamen Liedern und Musik, sowie passenden Schriftstellen morgendliche Andachten an den Ufern der Seen im Salzkammergut gefeiert. | Foto: Petritsch
Kirche für junge Menschen. Um die Kleinsten an den Festen im Jahreskreis aktiv teilhaben zu lassen, finden seit den 1980er Jahren die KIWA Familiengottesdienste statt. Eine neue Initiative für Jugendliche nach der Firmung feiert Jugendwortgottesdienste nach deren Wünschen und Vorstellungen. | Foto: Casari
JAMBO – Schulen für Afrika! Auf Initiative von Dir. Herbert Hütter entstand vor über 20 Jahren der Verein Schulen für Afrika in Bad Aussee. Gemeinsam mit der Diözese Morogoro wurden zahlreiche Projekte wie Krankenstationen oder Schulen verwirklicht. | Foto: Rastl
Brennpunkt Nächstenliebe. Bei der Aktion Herz in Zusammenarbeit mit dem Spar-Markt Bad Mitterndorf werden Bedürftige mit Lebensmitteln beschenkt. Seit fast 40 Jahren findet wöchentlich in Bad Aussee der Tauschmarkt (Foto) statt, wo man gebrauchte Kleidung abgeben, aber auch sehr schöne Kleider günstig erstehen kann.
Das Seelsorgeraum-Führungsteam im SR Steirisches Salzkammergut besteht aus Ulrike Scheck (sie trägt hier ein Dirndlkleid aus dem Bad Ausseer Tauschmarkt) als Pastorale Mitarbeiterin und Pfarrer Michael Unger als Leiter des Seelsorgeraums.
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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