Zeit für Kirche - Mein Ehrenamt | Teil 01
Lob ist das Mascherl, das halt noch dazukommt
Zwei Lieblingsbeschäftigungen führt Irmgard Kellner bei den vielfältigen Betätigungen in der Grazer Stadtpfarre zusammen. „Ich fotografiere gern und spiele gern am Computer herum“, erzählt sie lachend. Was dabei herauskommt, kann sich durchaus sehen lassen: etwa die Betreuung der Homepage und die Fotodokumentation dessen, was in der Pfarre passiert. Als Pensionistin muss die 1944 in Kärnten Geborene nicht mit der Zeit geizen. „Ich kann es mir heute leisten, für alles, was ich machen will, Zeit zu haben.“
2004 bei der ersten Ausstellung, die sie mitgestaltete, war das noch etwas anders, denn damals musste sie die doch aufwändige Vorbereitung noch mit dem Beruf in Einklang bringen. Aber „ein Glück ist, dass ich gern am Abend arbeite“. Die Erfahrungen mit dieser Ausstellung über das „Loch in der Stadt“ stellte einen markanten Punkt dar. „Es war eine gelungene G’schicht, die viele Leute sehr berührt und bewegt hat.“ Vor allem ältere Leute sind gekommen und haben von ihrem Leben erzählt. Es folgten Themen wie Jako- miniplatz, Herrengasse oder die heilige Elisabeth. Alles in allem gelungene Darstellungen. „Diese Ausstellungen in der Kirche werden auch von Touristen sehr gern angeschaut.“
Apropos: Kirchenführungen machen einen weiteren Bereich des Betätigungsfeldes für Irmgard Kellner aus. Sie hat auch die Kurzkirchenführer grafisch gestaltet, die in der Kirche aufliegen. „Ich will mich aber nicht irgendwo einnisten.“ Der nächste Kirchenführer wird professionell gestaltet.
Damit die Zusammenarbeit mit den Hauptamtlichen funktioniere, sei es wichtig, dass es zu keinen Grenzüberschreitungen komme. Notfalls müsse man halt fragen, ganz einfach. Ihre Strategie: „Mir ist es immer lieber, wenn ich sagen kann: Wenn es keine Hilfe ist, ist es auch o. k.“ Beim Verwerten ihrer eigenen Ideen läuft es daher problemlos, das ist „wahrscheinlich altersbedingte Gelassenheit“.
Abschiede aus einzelnen Bereichen sind von Zeit zu Zeit wichtig: „Dass meine zweite Periode im Pfarrgemeinderat heuer ausläuft, ist ganz gut.“ Denn das Gefühl, dass manchmal zu viel an ihr hängen bleibt, kommt Irmgard Kellner auch manchmal, schließlich sind da noch ein Sonntagsbrief, den sie per Mail verschickt, und das Pfarrblatt. „Ich seh mich als Zahnrad, das für die Bewegung sorgt.“
Manchmal sei Distanz notwendig. Ein paar Tage fortfahren, um „zu schauen und zu erkunden“. Wo Irmgard Kellner wieder die Nikon zückt. Mit einer geschenkten Bahnfahrkarte fuhr sie letzte Woche bis nach Kiel. Dort hat sie die „Arbeit“ allerdings eingeholt. „Die Untertitel für meine Fotos im letzten Pfarrblatt hab ich im Hotel schnell gedichtet und per Mail geschickt.“
Gisela Remler
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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