Steiermark | SONNTAGSBLATT - Serien

Beiträge zur Rubrik Serien

Der Leidende braucht wirksamen Trost. | Foto: Fotolia

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 11
Betrübte trösten

  Ein schlimmes Ereignis kann einen untröstlich machen: Krankheit, der Tod eines lieben Menschen, in Not geraten oder nicht geliebt sein, sich schuldig wissen. Wie trostlos ist einem bisweilen ums Herz! – Gibt es da noch Trost? Sollte es uns einmal so elend ums Herz sein, dann wünsche ich uns, dass wir getröstet sein wollen. Dass wir nicht teilnahmslos und stumm vor uns hinbrüten. Getröstet sein wollen heißt auch, dass wir ansprechbar bleiben und das Herz sich nicht versteinert. Wenn wir Trost...

  • 28.10.07

Brasilien | Teil 01
Die Brasilianer gibt es nicht

  188 Millionen Menschen heißen Brasilianer. Manche leben in wüstenähnlichen Gebieten, andere im Regenwald, andere an Palmenstränden. Und jede Reise nach Rio de Janeiro ist ein Besuch in einer anderen Welt: eine Stadt, in der sich die Gegensätze Brasiliens am deutlichsten zeigen. Da liegen Faszinierendes und Abstoßendes nahe nebeneinander. Nicht einmal die Strandbewohner sind einander unbedingt ähnlich. Die von Rio heißen Cariocas und sind eindeutig anders als jene im Norden Brasiliens –...

  • 28.10.07
Klarer und weitsichtiger als viele seiner Zeitgenossen war Franz Jägerstätter, nicht geblendet. | Foto: Erna Putz

Franz Jägerstätter | Teil 04
Wie peinlich das Dahinleben so als halber Christ oft ist

  Franz Jägerstätter war ein „wacher“ Mensch. Die biblische Wachsamkeit ist für ihn eine Grundhaltung. Wachsamkeit fordert er zum einen sich selbst gegenüber, damit das klare moralische Urteil nicht verloren geht, zum anderen besonders gegen­über gesellschaftlichen und politischen Vorgängen. Wachsamkeit ist gekoppelt mit der Unterscheidungsgabe. Und Jägerstätter war eine prophetische Gestalt, weil er die Gabe der Unterscheidung der Geister hatte. Bei der Fähigkeit zur Unterscheidung der Geister...

  • 28.10.07
Franz und Franziska, seine Mutter und die drei Kinder scheinen die endgültige Trennung schon zu ahnen. | Foto: Erna Putz

Franz Jägerstätter | Teil 03
Aber hat er nicht seine Frau verraten, die Kinder verlassen?

  Franz Jägerstätter lernte 1935 Franziska Schwaninger kennen, sie heirateten am Gründonnerstag 1936. Der Weg Franz Jägerstätters wäre ohne seine Frau nicht möglich gewesen. Sicher war es sein ureigener Weg in der Einsamkeit seiner Gewissensentscheidung. Der Wille Gottes war aber gerade auch durch Franziska vermittelt worden. Franz schreibt: „Vom Einfluss einer Frau auf den Mann erwartet der Apostel mehr als von der Predigt eines Missionars.“ Und Franziska: „Wenn ich nicht zu ihm gehalten...

  • 21.10.07
Die Grund- und Kraftfahrausbildung als Soldat machte Franz Jägerstätter (3. von links) mit, doch bei einer neuerlichen Einberufung sagte er Nein. | Foto:  Erna Putz
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Franz Jägerstätter | Teil 02
Springet aus, wenn es dabei auch das Leben kostet

  Im Jänner 1938 hatte Franz Jägerstätter einen Traum. Er sah viele junge und alte Leute auf einen Eisenbahnzug zuströmen. Dabei vernahm er eine Stimme: Dieser Zug fährt in die Hölle. „Ich möchte eben jedem zurufen, der sich in diesem Zuge befindet: ‚Springet aus, ehe dieser Zug in deine Endstation einfährt, wenn es dabei auch das Leben kostet!‘ Somit glaub ich, hat mir Gott es durch diesen Traum oder Erscheinung klar genug gezeigt und ins Herz gelegt, mich zu entscheiden, ob Nationalsozialist...

  • 14.10.07
Der Mensch ist zur Freiheit berufen: Wer begleitet ihn auf diesem Weg? | Foto: Fotolia

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 10
Zweifelnden recht raten

  Immer mehr moderne Zeitgenoss/innen stellen die Frage, ob der Zugewinn an Freiheit auch wirklich einen Zugewinn an stabilem Glück bedeutet. Oder noch genauer gefragt: Wie kann der Einzelne angesichts der zugemuteten Freiheit den Weg zu einem geglückten Leben finden, das in seine ureigene Hand gelegt ist? In solchen Zeiten scheitern immer mehr. Lebenspläne zerbrechen. Die Flucht aus den alltäglichen Überforderungen nimmt zu, viele flüchten in (psychosomatische) Krankheiten. Riskantes Leben hat...

  • 14.10.07
„Entfernung von der Truppe“: Die Ausstellung der Friedensbibliothek Berlin war, begleitet von Klaus Ihlau und Jochen Schmidt (rechts, mit P. Johannes König), im Rahmen der Uraufführung der Oper „Franz Jägerstätter“ von Viktor Fortin. | Foto: Neuhold
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Franz Jägerstätter | Teil 01
Gewissenstäter zahlen für ihre Treue einen hohen Preis

  „Das muss jeder mit seinem Gewissen ausmachen.“ So hört man immer wieder in privaten oder öffentlichen Debatten über ethische Konfliktthemen. Darin schwingt ein resignativer Unterton mit, das heißt ein Konsens über ethische Werte und Verbindlichkeit ist nicht mehr zu erwarten.Was gut ist und was böse, das liegt jenseits vernünftiger Verständigung. In meinen Entscheidungen lasse ich mir nicht dreinreden, nicht von der Gesellschaft, nicht vom Staat, auch nicht von der Kirche; ich möchte mich...

  • 07.10.07
Die Freundinnen der Braut erwarten mit ihr den Bräutigam, wie es heute noch in dem christlichen Dorf Taybeh Sitte ist, das dem biblischen Ephraim entspricht (Joh 11,54). | Foto: Fleckenstein

Leben im Heiligen Land | Teil 06
Verliebt, verlobt, verheiratet

  Die alttestamentliche Gesetzgebung verstand die Ehe als ein klar umrissenes Rechtsverhältnis, dessen Zustandekommen ganz bestimmten festgelegten Bedingungen unterlag. Die freie Partnerwahl wurde dabei sehr klein geschrieben. Das ehefähige Alter für einen Sohn wurde mit 18 festgesetzt. Das Mädchen wurde verheiratet, sobald es seine Geschlechtsreife erreicht hatte, das entsprach nach dem Gesetz einem Alter von zwölfeinhalb Jahren. In den meisten Fällen waren es die Väter, die in diesem Punkt...

  • 23.09.07
Bildung und Erziehung haben zutiefst etwas mit der Person des Menschen zu tun. | Foto: Archiv

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 09
Unwissende lehren

  Wir haben vielleicht zu sehr vergessen, wie sehr im christlichen Glauben von Anfang an Erziehung und Bildung eine ganz entscheidende Rolle spielen. Man meinte gerade in der alten Welt, das Christentum bringe ein neues Ideal der Erziehung und der Bildung. Deshalb hat man auch von Anfang an auf so etwas wie Schulen abgezielt. Man hat die Bildung der Zeit einbezogen und wusste, dass man den christlichen Glauben verkünden muss in anderen Sprachen, in anderen Kulturen. Der Glaube ist nicht einfach...

  • 02.09.07
Das stille und zugleich große Wunder von Mariazell ist die Versöhnung, die Versöhnung mit sich, mit Gott und der Menschen untereinander. | Foto: Labner

Nach Mariazell pilgern | Teil 04
Mariazell – Wunder des Glaubens

  Seit 850 Jahren wird in Mariazell das Evangelium verkündet, und die Menschen nehmen dieses gute Wort mit hinein in den Pilgerweg ihres Lebens. Seit Jahrhunderten wird hier mehrmals am Tag die hl. Messe gefeiert, und die Wallfahrer erahnen und vertrauen, dass die Einheit mit Christus im eucharistischen Brot ihr Leben verwandeln und ihm Gestalt geben kann. Hier wird geweint und gelacht, Tränen der Hoffnung, der Sehnsucht und der Bedrückung lassen erahnen, dass die Menschen einfach erfahren...

  • 26.08.07
Menschen aller Länder finden sich in Mariazell „daheim“. | Foto: Labner
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Nach Mariazell pilgern | Teil 03
Mariazell – Heimat für viele

  Sehr bald nach der Gründung 1157 ist Mariazell ein Zufluchtsort geworden für Menschen, Pilger aus Österreich, Ungarn, Böhmen und Mähren, so wird es bereits aus dem 13. Jahrhundert berichtet. In dieser Zeit stiftete Markgraf Heinrich aus Mähren die romanische Kapelle. Rund 150 Jahre später lässt der ungarische König Ludwig die Kirche durch eine gotische Kapelle erweitern. Unter den Votivbildern in der Basilika finden sich die ältesten Stadtansichten von Brünn, von Bratislava und von vielen...

  • 19.08.07
„Wegschauen“, „weghören“, „stumm bleiben“ passen nicht zu einem mündigen Christen. Nicht über die Mitmenschen (und deren Fehler) reden, sondern mit ihnen Fehler ansprechen: ein „Werk der Barm­herzigkeit“. | Foto: Archiv

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 08
Sünder zurechtweisen

  In einem Dorf, in einem Häuserblock, aber auch in einer Hausgemeinschaft wie dem Priesterseminar oder einem Kloster kennt man sich ziemlich gut. Vor allem kennt man die Fehler der andern sehr genau. Man redet auch häufig und ausführlich darüber. Es gibt Menschen, die stundenlang über andere reden können. Viele dieser Gespräche verlaufen so, dass man ziemlich erschrocken verstummt, wenn der oder die Besprochene zufällig in die Nähe kommt. Und man ist sehr verlegen, wenn er oder sie auf Umwegen...

  • 19.08.07
Kardinal Ratzinger betet vor der Mariazeller Gnadenstatue. | Foto: Archiv
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Nach Mariazell pilgern | Teil 02
Ein benediktinisch geprägter Ort

Gründung vor 850 Jahren Der Heilige Vater ist ein großer Verehrer des hl. Benedikt von Nursia, der als Vater des abendländischen Mönchtums gilt und als „Patron Europas“ verehrt wird. Mit der Wahl des Namens „Benedikt“ verweist unser Papst auf die zeitlose Gültigkeit der Lebensregeln des hl. Benedikt von Nursia, die noch heute die Grundlage für den Benediktinerorden und viele andere Ordensgemeinschaften ist. „Ora et labora“ – „Bete und arbeite“ ist das Leitwort der Mönche. Vor 850 Jahren haben...

  • 12.08.07
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Nach Mariazell pilgern | Teil 01
Mariazell ist eine Sache des Herzens

  Mariazell feiert heuer sein 850-Jahr-Jubiläum, und immer wieder wird gefragt, warum Mariazell so ein bedeutender Wallfahrtsort ist, was sich hier Wundersames ereignet hat, weshalb seit Generationen Menschen aus vielen Ländern hierher pilgern, was denn das Geheimnis dieses Ortes sei. Oft läuft es auf die Frage hinaus, warum denn Papst Benedikt XVI. heuer nach Mariazell als Pilger kommt. Wahrscheinlich ist es am besten, Papst Benedikt selbst zu Wort kommen zu lassen, um das „Geheimnis“ von...

  • 05.08.07
Täglich gingen die Frauen zum Dorfbrunnen, um das köstliche Nass zu schöpfen. | Foto: Fleckenstein

Leben im Heiligen Land | Teil 05
Dorfbrunnen – Pressezentrum für die „lebendige Zeitung“

  Brunnen waren zur Zeit Jesu Orte der Begegnung, der Areopag der kleinen Leute. Der Durst nach dem lebensnotwendigen Wasser führte die Menschen zusammen. Am Brunnen geschahen oberflächlicher Informationsaustausch, aber auch tiefe menschliche Begegnungen. Täglich gingen die Frauen zum Dorfbrunnen, um Wasser für die Familie zu schöpfen. Sie füllten ihre Tonkrüge, die sie auf dem Kopf trugen, mit dem kostbaren Nass. Während sie anstanden und warteten, bis sie an die Reihe kamen, wurde viel...

  • 29.07.07
Die Ausbildung  der biblischen Frau beschränkte sich mehr auf das Erlernen häuslicher und handwerklicher  Geschicklichkeiten, wie Sticken, Spinnen oder Weben. | Foto: Archiv

Leben im Heiligen Land | Teil 03
Die Frau wirklich am Rande der Gesellschaft?

  Wie die Bibel ausdrücklich betont, sind Mann und Frau in ihrer Verschiedenheit der Geschlechter zum Bild Gottes, zur Du-Ich-Beziehung mit ihm und füreinander geschaffen. Die Frau wird zur Mutter aller Lebenden. Sie ist ihrem Gefährten die „Hilfe“, die ihm entspricht. Der Mann ist ihr zwar vorgeordnet, aber nicht übergeordnet. Trotzdem nimmt die Frau im täglichen Leben eine mehr untergestellte Position ein. Die Konsequenz davon erfährt das Mädchen in einer weniger qualitativen Erziehung. In...

  • 15.07.07
Das Innere des Hauses war in zwei Bereiche unterteilt: unten eine Grotte, die als Stall diente. Vier Stufen führten hinauf zum Obergemach. | Foto: Archiv

Leben im Heiligen Land | Teil 02
Ein Besuch im Haus des Kleophas

Lassen wir uns gleichsam wie in einer Zeitraffer-Kapsel zurückkatapultieren und stellen Mirjam, der Frau des Kleophas, einige Fragen: Mirjam, man sagt, das Reich der biblischen Frau waren ihre vier Wände. Wie sah euer Haus in Emmaus damals aus? Die Wände waren aus unbehauenen Steinen und Lehmziegeln. ­Das Dach bestand aus Balken, die mit einer dicken Lehmschicht bedeckt waren. Im Sommer schlief häufig die Familie dort oben, oder ich nutzte den Platz zum Trocknen von Trauben, Feigen und Flachs....

  • 08.07.07
Foto: Fotolia

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 06
Kranke pflegen

  Einerseits ist dieses „Werk der Barmherzigkeit“, die Pflege der Kranken, eine Selbstverständlichkeit; da werden auch viele Menschen zustimmen, die nicht unbedingt der Sache Jesu dienen und sich nicht unbedingt einen Platz im Himmelreich sichern möchten; aber dass man Kranke pflegt, ist in unserer mitteleuropäischen Zivilisation eine pure Selbstverständlichkeit. Andererseits entspricht dieses selbstverständliche Gebot christlicher Nächstenliebe nicht ganz dem Text in der Weltgerichtsrede im...

  • 08.07.07
Von seiner frühesten Jugend an wird jedes jüdisches Kind in die Traditionen seiner Eltern eingeführt. Zu Hause und in der Synagoge wird das „Sch’ma Israel“ – „Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einer“ gebetet. | Foto: Archiv

Leben im Heiligen Land | Teil 01
Beten: das persönliche Passwort zu Gott

  Von seiner frühesten Jugend an wurde jedes jüdisches Kind in die Traditionen seiner Eltern eingeführt. Es lernte die wichtigsten Glaubenswahrheiten Israels auswendig. So erlebte es auch Jesus bei seinen Eltern in Nazaret. Maria war sicherlich eine schriftkundige Frau; denn sie kannte sich in der Überlieferung ihres Volkes aus. Das beweist ihr Magnifikat. All diese Zitate aus den heiligen Schriften ihrer Väter klingen wie die Ouvertüre zu einer Befreiungstheologie an unser Ohr: „Er stürzt die...

  • 01.07.07

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 05
Gefangene erlösen

  Jesus selbst hat die ganze Grausamkeit eines Gefängnisses durchlitten. Die Folter gehörte zum normalen Alltag eines Gefängnisses damals: Und vermutlich war es kaum möglich, einen Gefangenen wirklich zu besuchen. Hinzu kommt, dass Gefängnisse Orte schuldig gewordener Menschen waren. Das erklärt die Gnadenlosigkeit der Gefängnisse damals; die Leute hatten es ja nicht anders verdient, so meinte man, und bei schweren oder vermeintlich schweren Vergehen konnte die Strafe nicht hart genug sein. Wir...

  • 24.06.07
Auf dem Markt am Boulevard de Belleville wird in allen Sprachen gefeilscht und gehandelt. Obst, Gemüse und seltenste Gewürze werden hier angeboten.  | Foto: Breser

Gott in Frankreich | Teil 10
Schnitzeljagd in ­Belleville

  Hier spiegelt sich die ganze Welt auf einem Fleck: Am „Boulevard de Belleville“ verkauft der französische Bauer Spargel und Käse, ein Äthiopier Maniok und Kochbananen, die Chinesin Schuhe und Seidentücher, der Marokkaner Tee und Datteln und ein Inder Curry und Kurkuma. Frauen in Sari und Burka, Männer mit Turban und Kippa drängen sich von einem Marktstand zum anderen – erstaunlich friedlich. Und in den Seitengassen, hinter den Fassaden? „Ich kann Ihnen versichern, dass es keine Konflikte...

  • 17.06.07

Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 04
Fremde beherbergen

  Für die Israeliten hatten die „Liebeswerke“, also die Taten mitmenschlichen Handelns, einen höheren Stellenwert als das Spenden von Almosen. Ja, die „Liebeswerke“ waren sogar wichtiger und verdienstvoller als die Gebote der Tora. Da steht Jesus ganz konsequent auf dem Boden seiner jüdischen Religion und ihrer unbedingten Hochschätzung tätiger Nächstenliebe. Dazu gehört auch das Beherbergen von Fremden, wie es wiede­rum in Mt 25,35 als drittes „Werk der Barmherzigkeit“ genannt wird. Und...

  • 10.06.07
Mit mehr als vier Millionen Anhängern ist der Islam (nach den Katholiken) die zweitgrößte Religionsgemeinschaft Frankreichs. Dies wird auch in der Präsenz muslimischer Kultur sichtbar. | Foto: Breser

Gott in Frankreich | Teil 09
Großzügigkeit mit Hintergedanken

  Die beiden Flügeltüren zum großen Gebetssaal stehen weit offen: Drinnen knien und sitzen Männer, einige liegen am Boden, manche verbeugen sich zwischendurch oder blättern in Büchern. Alle schweigen. Nur aus den Räumen an der anderen Seite der Säulenhalle, deren bunte Mosaiksteine in der Nachmittagssonne leuchten, dringen Stimmen. „Da befindet sich das Hamam – das islamische Reinigungsbad“, erklärt mir der Portier: „Ansonsten ist unsere Moschee aber ein Ort der Ruhe.“ „La Grande Mosquée“,...

  • 10.06.07
Wo man in Paris jüdisch essen und einkaufen kann: In der Rue des Rosiers im Pariser Stadtviertel „Marais“ gibt es noch viele Händler, die bereits seit Jahrzehnten hier leben und das Bild der Straße prägen. | Foto: KNA

Gott in Frankreich | Teil 08
Neuerdings gibt es für uns gefährliche Orte

  Freitags zwischen vier und fünf Uhr nachmittags nimmt Friseur Yoram seinen großen schwarzen Hut und verlässt rasch das winzige Geschäft am „Pletzl“. Er ist nicht der Einzige, der es eilig hat: Beim Feinkosthändler Sacha Finkelsztajn in der „rue des Rosiers“ drängen sich noch hastig einige ältere Damen um den langen Ladentisch. Pastrami, Hummus und Strudel sind schon ausverkauft, von der Pastete „gefilter Fisch“, den Salzgurken und Fladenbroten ist noch zu haben. Auch der schwarz gekleidete...

  • 03.06.07

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