Geschichtliches & Wissen

Beiträge zur Rubrik Geschichtliches & Wissen

Jeanne d’Arc (Johanna von Orleans), am 30. Mai 1431 am Scheiterhaufen verbrannt. 1909 wurde sie von Papst Pius X. selig- und am 16. Mai 1920 von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen. | Foto: gemeinfrei, wikimedia commons
2 Bilder

Jeanne d’Arc
Heldin der Tat

Am 16. Mai 1920 wurde Johanna von Orleans von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen. Das Buch „Jeanne d’Arc. Die Geschichte der Jungfrau von Orleans“ von Gerd Krumeich führt die Geschichte dieser Heiligen fesselnd vor Augen. Sie war die „Greta Thunberg“ des 15. Jahrhunderts und hatte in jugendlichem Alter die Mission, die französische Monarchie vor dem Untergang zu retten. Trotz ihres tragischen Endes auf dem Scheiterhaufen gelang ihr das letztlich auch: Johanna von Orleans, auch Jeanne d’Arc...

  • 07.05.20
Die Barmherzigen Schwestern gingen nicht nur mit Feuereifer an die Aufräumungs- und Aufbauarbeiten von Kirche und Kloster in der Grazer Mariengasse heran, sondern bildeten auch mit Feuerwehruniformen einen Löschtrupp. | Foto: Archiv

Kriegsende
Neustart aus den Trümmern

Die steirische Kirche am Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945. Noch in den letzten Kriegsmonaten hatte die steirische Kirche mehrere Blutzeugen zu beklagen, die von der grausamen NS-Diktatur wegen ihres politischen Widerstands getötet wurden: Pfarrer Heinrich Dalla Rosa (geb. 1909) von St. Georgen bei Obdach wurde am 24. Jänner 1945 in Wien hingerichtet. Die Franziskaner Kapistran Pieller (geb. 1891) und Angelus Steinwender (geb. 1896) wurden drei Wochen vor Kriegsende (15. April) in Stein...

  • 06.05.20
Gemälde im Mailänder Dom: Karl Borromäus geht mit dem heiligen Kreuznagel in einer Prozession durch die Straßen Mailands während der Pestzeit. | Foto: Public Domain/Gemeinfrei
2 Bilder

Wenn sich die Geschichte wiederholt
Als Mailand gegen die Seuche ansang

Schon vor fast 450 Jahren haben Menschen in Quarantäne über die Straßen hinweg gemeinsam gesungen – in Mailand zu Zeiten des Heiligen Karl Borromäus, als die Pest wütete und die Menschen ihre Häuser nicht verlassen durften. Freilich waren die Umstände damals anders als heute. Manches aber klingt sehr vertraut. Im heurigen März gingen die Videos durch die Welt: Die Italiener singen von ihren Fenstern oder Balkonen aus gegen Corona und ihre Einsamkeit in der Quarantäne an. Auch in Österreich gab...

  • 06.05.20
8. Mai 1945: Sowjetische Panzer in der Wachau – im Hintergrund das Stift Melk. | Foto: oenb.at

Frieden am 8. Mai 1945
Als bei uns der 2. Weltkrieg endete

Wir befanden uns gegen Kriegsende ja direkt zwischen den Fronten“, erinnert sich die 89-jährige Antonia Stuphann aus der Pfarre Grünau. Ihr Elternhaus, ein Bauernhaus, befand sich in Dietmannsdorf, das zur Pielachtaler Gemeinde Weinburg gehört. Im Wald direkt hinter ihrem Elternhaus hatten „die Deutschen“ Stellung bezogen und nur drei Kilometer entfernt, in Wilhelmsburg, seien „die Russen“ stationiert gewesen. Davon, dass die Sow­jets Wien bereits am 13. April bezwungen hatten und auch von der...

  • 28.04.20
Im 100 Meter langen „Teson Grande“ auf der kleinen Venedig vorgelagerten Insel "Lazzaretto Nuovo" wurden vor 600 Jahren die Schiffsladungen 40 Tage lang zwischengelagert und desinfiziert. Auch die Schiffsbesatzungen durften in dieser Zeit die Insel nicht verlassen. - Bis 1975 wurde die Insel vom Militär genützt, heute bietet ein privater Verein Führungen an und führt archäologische Sommercamps durch. | Foto: Tourismusverband Venedig
2 Bilder

Haben Sie es gewusst?
40 Tage in Quarantäne

Wer derzeit aus dem Ausland nach Österreich kommt, muss sich einer freiwilligen Selbstisolierung unterziehen. So soll verhindert werden, dass man, sollte man mit dem Corona-Virus infiziert sein, weitere Menschen mit der Krankheit ansteckt. Die Quarantäne ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern wurde ganz radikal bereits vor 600 Jahren in Venedig eingeführt. Als führende Seemacht wurde die Stadt am Wasser, die besonders mit dem Orient Handel trieb, zum Einfallstor für die erste schwere...

  • 24.04.20
Pfarrer Richard Frasl | Foto: zVg

Typhus-Tod im KZ Dachau
Gedenken an Pfarrer Frasl

Richard Frasl hat bis auf sein erstes Kaplansjahr sein gesamtes Leben als Priester in der Waldviertler Pfarre Groß-Siegharts verbracht, von 1923 an bis zu seiner Verhaftung im Jänner 1943. („Kirche bunt“ hat 2018 sein Leben ausführlich vorgestellt.) Frasl war eine herausragende Persönlichkeit, auch wenn er in der Pfarre manchmal polarisierte. Doch die Leute haben ihn gemocht, wie die Erinnerungen zeigen, die sich über ihn in Groß-Siegharts erhalten haben, und wovon die Gedenktafel zeugt, die...

  • 15.04.20
Besonders schwer wurde die Pfarrkirche von Amstetten Herz Jesu beschädigt.
 | Foto: zVg
4 Bilder

Die letzten Kriegstage
Erinnerung an zerbombte Kirchen

Vor 75 Jahren wurden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auch Kirchen zerstört. Besonders schwer getroffen wurden auf dem Gebiet der Diözeses St. Pölten die Gotteshäuser von Rust, Traisen und Amstetten Herz Jesu. Eigentliche Ziele waren sie zumeist nicht. Der Zweite Weltkrieg brachte für Millionen Menschen unvorstellbares Leid. Noch in den letzten Kriegswochen des Jahres 1945 gab es unzählige Tote und Opfer durch den vom nationalsozialistischen Regi­me ausgelösten Welt­krieg. Neben den...

  • 15.04.20
Foto: Wiener KirchenZeitung
3 Bilder

Zeitgeschichte: Der SONNTAG im Jahr 2002
Stephansdom - Neubeginn aus Schutt und Asche

Am 12. April 1945 fing der mittelalterliche Lärchenholzdachstuhl Feuer, am 13. April brach das Gewölbe der südlichen Chorhalle unter gewaltigem Getöse ein. Bereits in den ersten Tagen nach der Zerstörung machten sich Österreicherinnen und Österreicher ans Werk, "ihren" Stephansdom wieder aufzubauen. Am 21. April 2002 erschien in der damaligen Wiener KirchenZeitung (seit 2004 Der SONNTAG) ein Artikel über den Wiederaufbau des Stephansdoms.

  • 11.04.20
Der eingestürzte Hauptchor | Foto: aus: Flieder-Loidl, Stephansdom - Zerstörung und Wiederaufbau, Domverlag
3 Bilder

Zeitgeschichte: Der SONNTAG vor 25 Jahren
St. Stephan in Flammen

Prälat Karl Hugel (1912-2000), von 1968 bis 1990 Dompfarrer, war 1945 Domvikar. Er schilderte in der Ausgabe der damaligen Wiener Kirchenzeitung im April 1995 als einer der letzten lebenden Augenzeugen seine Eindrücke vom Dombrand. In den Abendstunden des 11. April 1945 war ich gerade dabei, im Dachboden des Curhauses Stephansplatz 3, einen Entstehungsbrand mit einer Luftschutzhandspritze zu löschen. Als ich durch ein Dachfenster auf den Dom hinausschaute, sah ich mit Entsetzen, dass das für...

  • 10.04.20
Linke Seite des prächtig kolorierten Doppelblattes aus der Schedel'schen Weltchronik mit der Stadtansicht von Wien.  | Foto: Diözesanarchiv Wien
4 Bilder

Im Archiv gestöbert
Drei Urkunden zur Geschichte des Stephansdoms

Das Wiener Diözesanarchiv verwahrt drei Urkunden zur Geschichte des Albertinischen Chores und des gotischen Erweiterungsbaus von St. Stephan. Annemarie Fenzl, ehemalige Archivleiterin, erklärt den Inhalt und die Hintergründe. Feierliche Ablassurkunde, 5. November 1339, AvignonDie Erzbischöfe Nerzes Manasgardensis und Johannes Rossensis, die Bischöfe: Sergius Polensis, Petrus Montismarani, Gracia Dulcinensis, Thomas Tiniensis, Petrus Calliensis, Andreas Coronensis, Bernardus Ganensis, Nicholaus...

  • 08.04.20
Als steinerner Zeuge des Unvergänglichen hatte der Dom durch über 800 Jahre hinweg allen Widrigkeiten getrotzt, hatte Feuersbrünste, Türkenbelagerungen und Franzosenkriege überstanden. Doch in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges blieb auch St. Stephan nicht mehr verschont vor der Vernichtung.  | Foto: Albert Hilscher/ÖNB-Bildarchiv/picturedesk.com
5 Bilder

Dombrand vor 75 Jahren
Als unser „Steffl“ in lodernden Flammen aufging

Die Tage von 11. bis 13. April 1945 gehören zu den ganz traurigen Ereignissen in der Geschichte des Wiener Stephansdoms. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kathedrale durch einen Brand schwer beschädigt. „Ich dachte, das Sicherste für einen Angriff ist die Stephanskirche“, erinnerte sich der bereits verstorbene Pfarrer Hans Neunherz aus Niederabsdorf an seinen Aufenthalt am 12. März 1945 in der Wiener Innenstadt. Die Sirenen heulten. Voralarm. Das bedeutete, feindliche Flugzeuge flogen...

  • 08.04.20
Totenkrone aus Metall: für die Geschichtsforschung besonders interessant.   | Foto: Novatus
4 Bilder

Verborgene Plätze, besondere Schätze
Faszination Archäologie

Bei Bauarbeiten im Wiener Elisabethinen-Kloster wurde ein längst vergessener Friedhof aus dem Barock entdeckt. Auf dem Gelände des ehemaligen Spitalsfriedhofs wurden rund 400 Skelette ausschließlich von Frauen gefunden. Wer waren die Frauen, wie lebten sie und woran starben sie? Anthropologin Michaela Binder erzählte dem SONNTAG, welche Erkenntnisse die Forschung aus den Funden gewinnen kann, um ein noch unbekanntes Kapitel Wiener Stadtgeschichte ans Licht zu bringen. Die hohe Barockfassade des...

  • 26.03.20
Ausweis des Schülers Kurt Winkler, 1939 | Foto: privat
3 Bilder

Eine versunkene Welt
Das jüdische Leben im Land der 1000 Hügel

„Ich komme aus einer anderen Welt, die es nicht mehr gibt, von der alle Spuren ausgelöscht wurden und die nie wieder auferstehen wird. Einer Welt, in welcher Tradition und Religion sehr stark verankert waren.“ (Fritz Blum) Der Historiker Johann Hagenhofer war lange Jahre Direktor eines Gymnasiums in Wiener Neustadt. In der Pension begann er mit der zeitgeschichtlichen Recherche in seiner Heimat, der Buckligen Welt. Die Landschaft im Südosten Niederösterreichs ist auch als Land der 1.000 Hügel...

  • 17.03.20
Premium
Die südböhmische Stadt Tabor wurde von den Hussiten angelegt und nach dem biblischen Berg Tabor benannt. Sie beherbergt heute ein Hussiten-Museum. Zu sehen ist auch ein einfacher Steinaltar. | Foto: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia. org/w/index.php?curid=96281

Vor 600 Jahren begannen die Hussiten-Kriege
Als der Papst zum Hussiten-Kreuzzug rief

1420 rief Papst Martin V. zum Kreuzzug gegen die Hussiten in Böhmen auf. Die radikale, ebenso religiös wie national motivierte Bewegung wurde eine Vorläuferin der Reformation. Es waren revolutionäre Forderungen, die auch heute nichts von ihrer Sprengkraft verloren haben: Die Predigt sollte frei und ohne kirchliche Zensur sein; das Abendmahl sollte „unter beiderlei Gestalt, Brot und Wein“ von allen Gläubigen gefeiert werden; dem Klerus sollte „die weltliche Herrschaft über Reichtum und irdische...

  • 26.02.20
Papst Pius XII. mit Dag Hammarskjöld, dem von 1953 bis zu seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz im Jahr 1961 amtierenden zweiten Generalsekretär der Vereinten Nationen. | Foto: KNA-Bild

Kirche in aller Welt
Vatikan öffnet Archive zum Pontifikat Papst Pius’ XII.

Geschätzte 16 Millionen Seiten Material zum Pontifikat des Pacelli-Papstes aus sechs vatikanischen Archiven werden am 2. März für die historische Forschung geöffnet. Die Erwartungen sind hoch, für manche aber auch überzogen. Am 2. März öffnet der Vatikan seine Archive zum Pontifikat von Papst Pius XII. (1939-1958). Entsprechend stark ist das Interesse. Von den maximal 60 Arbeitsplätzen im Arbeitssaal des Apostolischen Archivs stehen etwa 30 für das neu zugängliche Archivmaterial bereit....

  • 26.02.20
Alte Glasflaschen mit medizinischen Essenzen in einer Holzbox (ehemalige Benediktinerabtei von Muri im schweizerischen Kanton Aargau) | Foto: iStock/Rafael Wiedenmeier
5 Bilder

Alte Schätze neu entdecken
Was können wir von der Klostermedizin lernen?

Das medizinische Wissen der Klöster ist auch nach Jahrhunderten wertvoll und kann heute noch zur Gesundheit beitragen. Der heilige Benedikt von Nursia (um 480 bis 547) gilt als Vater der Klostermedizin. In einer Zeit des Niedergangs der antiken Kultur, der Völkerwanderung und der Pestwellen gründete er 529 das Kloster Montecassino. Für das Mutterkloster des Benediktinerordens schrieb er seine berühmte „Regula Benedicti“. Im 36. Kapitel der Ordensregel heißt es: „Die Sorge für die Kranken muss...

  • 23.02.20
Heilpflanzen verkünden die Sympathie, die in der Schöpfung gegenwärtig ist, sagt Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger. | Foto: Markus A. Langer

Klostermedizin
Gott wird durch die Pflanzen spürbar

Heilpflanzen helfen dem Menschen nicht nur in seinen körperlichen, sondern auch seelischen Gebrechen, sagt Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger. Was hat Sie seinerzeit veranlasst, sich mit Heilpflanzen zu beschäftigen? Benedikt Felsinger: Die Liebe zur Natur ist mir schon in die Wiege gelegt worden. Aber immer wieder neu haben mich die Wunder herausgefordert, die ich an den Pflanzen und an den Tieren ablesen konnte. Ich bin immer mehr darauf gekommen, dass man schön mit beiden korrespondieren und...

  • 22.02.20
Eine Frau klebt einen Zettel mit dem Wochentag auf die Windschutzscheibe ihres Autos, an dem sie es nicht verwenden darf! | Foto: ÖNB-Bildarchiv / picturedesk.com

Haben Sie es gewusst?
Energie- oder Semesterferien?

Im Jahr 1974, also vor 46 Jahren, wurden angesichts der Erdölkrise die „Energieferien“ eingeführt, um in den Schulen Heizkosten zu sparen. Heute sind daraus längst die „Semesterferien“ geworden. Der Grundgedanke der „Energieferien“ war damals, Erdöl zu sparen. Der Ölpreis war im Oktober 1973 während der ersten schweren Ölkrise auf einen Höchststand geklettert. Die österreichische Regierung führte daraufhin für etwa drei Jahre nicht nur einen autofreien Tag pro Woche ein, sondern auch...

  • 06.02.20
Der traditionelle Blasius-Segen mit den gekreuzten Kerzen. | Foto: kathbild.at/Rupprecht

Hätten Sie es gewusst?
Wer darf eigentlich "segnen"?

Am Tag nach Mariä Lichtmess wird am 3. Februar traditionell der „Blasiussegen“ mit den gekreuzten Kerzen gespendet. Doch wer darf eigentlich andere Menschen segnen? Ist das nur einem Priester oder Diakon erlaubt? Seit dem 11. Jh. gilt der Blasiussegen mit den gekreuzten Kerzen als Hilfe gegen alle Arten von Halskrankheiten. Wobei der Name des Segens bekannter ist als das Leben des hl. Blasius selbst, der zu den 14 Nothelfern zählt und einst selbst Arzt und später Bischof war. Wer sich bewusst...

  • 15.01.20
Der große Chanukkaleuchter am Beginn der Kärntnerstraße, der seit vielen Jahren rund um Weihnachten (2019 von 22. - 30. Dezember) an das jüdische Chanukka-Fest erinnert-
 | Foto: Foto: Linhart

Hätten Sie es gewusst?
Lebendiges Judentum in Wien

Zum 16. Mal feiert die katholische Kirche am 17. Jänner, einen Tag vor der Gebetswoche um die Einheit der Christen, den „Tag des Judentums“. Damit soll uns die Weggemeinschaft mit dem Judentum – unseren älteren Brüdern im Glauben – bewusst gemacht werden. Es gibt nur wenige europäische Metropolen, deren Stadtgeschichte so eng mit der jüdischen Geschichte verbunden ist wie Wien. Doch obwohl es bis zum 2. Weltkrieg ein pulsierendes jüdisches Leben in Wien gab, findet man heute kaum noch...

  • 15.01.20
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ