Texte zum Sonntag

Beiträge zur Rubrik Texte zum Sonntag

Jesus gibt den Glaubenden Ermutigung und Zuversicht für das Leben in dieser Welt: „Bewahre sie in deinem Namen.“ – „Ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren.“
 | Foto: Eléonore H - stock.adobe.com

Wort zum 7. Sonntag in der Osterzeit - von Winfried Reers
Bewahren kann sehr dynamisch sein

Bei Gefahr Scheibe einschlagen, Knopf drücken und Ruhe bewahren!“, heißt es in der Bedienungsanweisung für einen Feuermelder. Oder eine Verkäuferin gibt den gut gemeinten Rat: „Bewahren Sie bitte die Quittung gut auf; sie gilt als Garantieschein!“ Im heutigen Evangelium kommt auch dreimal das Wort „bewahren“ vor. „Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen“, sagt Jesus in seinem Abschiedsgebet im Kreise seiner Jünger. Und, zurückblickend auf sein Leben, stellt er fest: „Solange ich bei ihnen...

  • 12.05.21

7. Sonntag der Osterzeit | 16. Mai 2021
Kommentar

Gott bewahre! Bewahren oder verändern. In dieser Gegensätzlichkeit wird oft über die Kirche diskutiert, so als ob das eine das andere ausschließen würde. Bewahren wird meistens so verstanden, dass es bleiben soll, wie es ist, dass die Gestalt der Kirche, ihre Struktur, ihre Vollzüge, ihre Haltung in verschiedenen Lebensfragen unverrückbar ist. In einer Welt, die sich immer rasanter verändert, sehnen sich manche nach einem sicheren Hort der Beständigkeit. Damit aber das Wesentliche unseres...

  • 11.05.21
Foto: Neuhold

7. Sonntag der Osterzeit | 16. Mai 2021
Meditation

Zutrauen und Misstrauen. Dieser Unmut und dieses Misstrauen machen mich fertig … Klar, die gegenwärtige Situation ist und bleibt anstrengend, das Leben ist anstrengend, glauben, hoffen und lieben ist anstrengend … Wir sind vielleicht zu sehr an unser schön geplantes, bekanntes, überschaubares und altes Leben gewöhnt. Ich bin vielleicht auch zu sehr an mein geplantes, bekanntes, überschaubares und altes Leben gewöhnt. Wir machten uns die Illusion, dass das Leben berechenbar ist. Eigentlich...

  • 11.05.21
Das ist eine zentrale Facette von Ostern: lebendig zu sein und mich selbst als lebendigen Menschen zu erleben. Mich zu spüren, mich zu freuen, berührbar zu sein, ergriffen zu sein, zu trauern, zu weinen.  | Foto: istockphoto/PIKSEL

Gedanken zum Evangelium: 6. Sonntag der Osterzeit
Ich nenne euch Freunde

In der Osterzeit bieten die Stellen aus dem Johannesevangelium einen Ansatzpunkt, wie wir Jesus, dem Auferstandenen, auf die Spur kommen können. Es ist eine Abfolge von Bildworten, von Assoziationen, von Gedanken, die wir uns einfach auf der Zunge zergehen lassen können, die ins Herz einsickern wollen, die die Kraft in sich haben, uns zu transformieren. Das heutige Evangelium ist eine unmittelbare Fortsetzung des Evangeliums vom letzten Sonntag: dem Bildwort, wo sich Jesus mit einem Weinstock...

  • 07.05.21
„Der blühende Baum war mir gleichsam ein Hoffnungszeichen für neues Leben und Auferstehung“ – Zeichen für das Leben in Fülle, das Gott denen gibt, die lieben. | Foto: Stephan - stock.adobe.com

Wort zum 6. Ostersonntag - von Josef Pichler
Das Testament unserer Mutter

Als unsere liebe Mutter im Jahr 1994 im Alter von 84 Jahren starb, war ich 5000 Kilometer weit weg von daheim. Ich war als Missionar unterwegs in Ghana im westafrikanischen Busch, auf dem Weg von der Hauptstadt Accra zurück in meine Pfarre Adeemmra in den entlegenen Afram Plains. Da ich telefonisch nicht erreichbar war, musste mir der Provinzial der Steyler Missionare nachfahren, um mir die Nachricht zu überbringen. Im Garten des Missionsspitals von Kwahu Tafo sagte er mir unter einem blühenden...

  • 05.05.21

6. Sonntag der Osterzeit | 9. Mai 2021
Kommentar

Die Kettenreaktion der Liebe Liebe ist unberechenbar und bedingungslos. Wer liebt, plant, zählt und rechnet nicht, sondern betrachtet das, was ist, als Geschenk und kann es annehmen, so wie es eben ist. Und die Liebe macht uns fähig, uns selbst zu verschenken. Sie hilft uns, dass wir uns öffnen können und den Schutzpanzer, hinter dem wir uns gerne verstecken, fallen lassen, damit wir uns auf andere Menschen und auf die Welt wirklich einlassen können. Sie ermöglicht es, dass unser Leben...

  • 05.05.21

6. Sonntag der Osterzeit | 9. Mai 2021
Meditation

Ich lebe im Müll Wir Pilze haben den Menschen früherer Tage viel Kopfzerbrechen bereitet. Zwar wusste man schon im alten Rom über verschiedene Speise- und Giftpilze Bescheid, aber mit der Zuordnung im Reich der Natur hatte die Wissenschaft ihre Probleme. Zwar war schon bald klar, dass wir Pilze keine Pflanzen im herkömmlichen Sinn sind, aber das Rätsel löste erst der Italiener Micheti, der 1710 die Pilzsporen entdeckte. Vorher hatte man uns Pilze gerne als Teufelsgeschöpfe bezeichnet, da wir...

  • 05.05.21
Jesus sagt: "Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. ..." Bringen wir Frucht an diesem Weinstock? Falls nicht, brauchen wir die Warnung vor dem Gericht wohl immer noch… | Foto: Spencer Wing auf Pixabay

Gedanken zum Evangelium: 5. Sonntag der Osterzeit
Eine Warnung für die Reben

Das Bild vom Weinstock, das Jesus uns heute zeichnet, ist ein tröstliches. Es geht darum, dass wir in ihm bleiben, um Leben zu haben, so wie die Reben nur dann Leben haben, wenn sie am Weinstock bleiben. Aber Jesus spricht hier auch vom Gericht. Das Bild von jenen Reben, die abgeschnitten und ins Feuer geworfen werden, ist abschreckend – und soll es auch sein! Mit dem Gericht tun wir uns normaler­weise schwer. Im Unterschied zu früheren Generationen ist uns die Angst vor dem Verderben nicht von...

  • 01.05.21
Aus sich heraus bringt keine Rebe Frucht. Sie bringt nur Frucht, wenn sie am Weinstock bleibt. | Foto:  Superingo - stock.adobe.com
2 Bilder

Wort zum 5. Ostersonntag - von Josef Pichler
Es zählt allein, dass ich mit dir verbunden bin

Unglaublich, was so ein Weinstock für eine Kraft in sich hat. Ganz anschaulich habe ich das bei einem Bauordenseinsatz in Griechenland erleben dürfen, wo wir einer orthodoxen Schwesterngemeinschaft geholfen haben, eine Schutzmauer rund um ihr Kloster zu bauen. Die Schwestern – unter ihnen übrigens auch eine Mostviertlerin aus Haag – leben sehr einfach. Sie sind arm und doch glücklich. Sie arbeiten fleißig, malen Ikonen, betreuen verwahrloste Kinder aus der gan­zen Gegend. Sie beten und fasten...

  • 28.04.21

5. Sonntag der Osterzeit | 2. Mai 2021
Kommentar

Kein Gebäude, sondern ein Organismus Welches Bild haben Sie von der Kirche? Meistens denken wir als erstes an ein Gebäude. Noch dazu eher an ein altes Bauwerk mit festen Mauern, das den Stürmen der Zeiten trotzt und unverändert gleich bleibt. Es ist ein sehr statisches Bild. Jesus spricht von einem Weinstock. Das ist ein lebendiger Organismus. Kein Lebewesen kann auch nur einen Augenblick gleichbleiben. Eine Pflanze, ein Baum, ein Weinstock kann nur wachsen oder absterben. Und aus dem...

  • 28.04.21

5. Sonntag der Osterzeit | 2. Mai 2021
Meditation

Bei Sonne und Regen Die Geburt ist nicht nur der Tag, an dem du geboren wirst, Geburt vollzieht sich immer, wenn man Veränderungen durchlebt. Entwicklungen, Reifungsprozesse bringen uns weiter, lassen uns wachsen. Man stirbt auch öfters, man verabschiedet sich von Dingen, sterben setzt loslassen voraus, daraus resultiert das Neuwerden, der Aufbruch, die Jahreszeiten des Lebens geben sich die Hand. Geborgen im wunderbaren Schoß des Kosmos, lässt es uns vertrauen, dass alles so geschieht, wie es...

  • 28.04.21
Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. | Foto: istockphoto/Inge van de Meeberg
2 Bilder

Gedanken zum Evangelium: 4. Sonntag der Osterzeit
Liebe Schafe!

So könnte man die Predigt am heutigen Sonntag beginnen. Aber, wenn es Ihnen so geht wie uns, dann finden Sie den Vergleich zwischen sich selbst und einem Schaf erst einmal nicht sonderlich schmeichelhaft. Mit einem Schaf verbinden wir oft ein etwas dümmliches Herdentier, das einerseits einfach mitläuft, andererseits aber auch andauernd von Hunden gezwickt und angebellt werden muss, um nicht „verloren zu gehen“. Kurzum: Das Bild, das in der Bibel an mehreren Stellen (Ps 23,1-2; Jes 53,6; Ez...

  • 24.04.21
Das Bild des guten Hirten ist verständlich, weil es schon immer in uns liegt – als tiefe Sehnsucht und als Hoffnung. Bild: Ein Wanderschäfer in der Eifel. | Foto: Erika Rebmann/KNA

Wort zum Sonntag - von Gerrit Schulte / KNA
Der Hirte – Urbild liebender Fürsorge

Ich bin der gute Hirt.“ Das Wort, das Jesus im Johannes-Evangelium nennt, ist ein Bild für seinen Dienst, das wir auch heute noch auf Anhieb verstehen. Obwohl wir Hirten – wenn überhaupt – nur noch im Urlaub zu Gesicht bekommen, ist uns dieses Bild vertraut. Psychologen sagen, es liegt in uns, es ist ein Urbild des Menschen, ein archetypisches Bild: Geborgenheit und Sicherheit, liebende Fürsorge klingen darin an. Der mit so viel Sympathie, mit naturverbundener Fürsorge und Gelassenheit in...

  • 21.04.21
Foto: Archiv

4. Sonntag der Osterzeit | 25. April 2021
Meditation

Eines Tages, als die Mönche beim Bau eines neuen Klosters waren, wollten sie einen großen Stein aufheben. Da er ihnen zu schwer war, holten sie noch andere Männer herbei, die ihnen helfen sollten. Aber mit aller Anstrengung vermochten sie den Stein nicht aufzuheben. Das ist ja, so sagten sie, als säße der Teufel darauf! Der Abt Benedikt kam vorbei und sah, wie sie sich vergebens abquälten. Er trat hinzu und machte ein Segenszeichen über den Stein und über die Männer. Und siehe da, im gleichen...

  • 21.04.21

4. Sonntag der Osterzeit | 25. April 2021
Kommentar

Keine Bewunderer, sondern Nachahmer. Der Film „Ein verborgenes Leben“ erzählt die Geschichte des oberösterreichischen Bauern Franz Jägerstätter, der 1943 als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet wurde. Darin gibt es eine Szene, in der Jägerstätter einem Maler in der Kirche assistiert. Das Malen, so sagt dieser, sei sein Broterwerb. Er male einen bequemen Jesus mit Heiligenschein, der den Menschen gefällt, auch wenn ihm bewusst sei: „Wir erzeugen Bewunderer, aber keine Nachahmer.“ Doch er hofft,...

  • 21.04.21
Wie genau dieses Verständnis der Schrift aussehen soll und wem und wie ich es weitergeben kann, damit es für den Glauben möglichst vieler Menschen fruchtbar werden kann, diese Fragen treiben mich um.  | Foto: kathbild.at/Rupprecht

Gedanken zum Evangelium: 3. Sonntag der Osterzeit
Die Schrift verstehen

Mein Lieblingsvers am heutigen Evangelium ist – wenig überraschend – Vers 45: „Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften.“ Dieser Vers berührt das Zentrum meiner Tätigkeit (nicht nur) als Bibelwerksdirektorin. Ich bitte daher um Verständnis, dass meine heutigen Gedanken ein bisschen „aus dem Nähkästchen“ des Bibelwerks plaudern. Als Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks ist es laut Statut eine meiner Aufgaben „die Bibel allen Menschen vorzustellen und...

  • 17.04.21
Powered by PEIQ