5. Sonntag der Osterzeit | 2. Mai 2021
Meditation

Bei Sonne und Regen

Die Geburt ist nicht nur der Tag, an dem du geboren wirst, Geburt vollzieht sich immer, wenn man Veränderungen durchlebt. Entwicklungen, Reifungsprozesse bringen uns weiter, lassen uns wachsen.
Man stirbt auch öfters, man verabschiedet sich von Dingen, sterben setzt loslassen voraus, daraus resultiert das Neuwerden, der Aufbruch, die Jahreszeiten des Lebens geben sich die Hand. Geborgen im wunderbaren Schoß des Kosmos, lässt es uns vertrauen, dass alles so geschieht, wie es für jeden bestimmt ist, und man sich nicht sorgen sollte. Erst unsere Erfahrungen machen uns misstrauisch, ängstlich, manchmal sind wir ungerecht unserem Schicksal gegenüber.

Eine Nonne lehrte mich das Wort „Vertrauen“. Diese Zeit, die uns zum Leben zur Verfügung steht, beginnt mit unserer tatsächlichen Geburt und erlischt mit unserem Tod. Den Zeitrahmen können wir leider nicht selbst bestimmen, doch ob wir diese Zeit nützen, um auf dieser Welt viele Erkenntnisse zu sammeln, oder sie auch vergeuden, liegt großteils in unserer Macht.
Das Leben ist Veränderung, solange du lebst, solange du atmen kannst. Es vollzieht sich in vielen Fragmenten, Dimensionen tun sich auf, Phantasien, die niemals ausreichen, sie zu beschreiben, unsere wunderbare schöne Welt.
Man kann sich vieles wünschen. Es einfach zu tun, ist schon, es zu realisieren. Die Erfüllung liegt in unseren Händen, um zu leben, wie man es sich vorstellt. Vielleicht die prägnantere Erklärung: Jeder neue Tag hat etwas vor mit uns, wir begegnen Menschen, Dinge tun sich auf, positive wie negative, es regnet, oder es scheint die Sonne!

Meine Kunst des Lebens besteht nun darin, einen Sonnenschirm bzw. einen Regenschirm aufzuspannen. Das heißt, mit der mir gegebenen Situation umzugehen, klarzukommen und das Bestmögliche daraus zu machen. So wird man bemerken, je gelassener man an die Dinge herangeht, auch wenn sie einem gar nicht gefallen, man wird zufrieden werden, wenn die Ansprüche auch nicht so hoch gesteckt sind.
So entsteht auch bei Regen ein kleines Glück und Freude, nenn es „Tanzen im Regen.“ Wenn Dir das Schicksal die Sonne nicht schickt, das große Glück, die Freude, die große Liebe gehört schon jemand anderem … Dann sei Du das Glück, die Freude und die Liebe! Andere lieben, ohne was zurückzubekommen ist die höchste Form der Liebe, weil sie gütig ist, nichts fordert – außer Respekt!

Heidemarie Ithaler-Muster
in ihrem soeben erschienenen Buch „Leise flüstert die Seele“, erhältlich bei der Autorin.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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