Christa Carina Kokol

Beiträge zum Thema Christa Carina Kokol

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Mutworte - Christa Carina Kokol
Wenn frau liest

Chaos pur: Eine Frau sitzt lesend am Tisch. Die Kinder tragen dreckige Klamotten, der Hund zerfetzt die Socken des Hausherrn, der händeringend daneben steht … Zu sehen auf einer Schautafel im Erzherzog Johann-Museum Stainz. Diese vor rund 200 Jahren entstandene Grafik sollte einst mahnend vor Augen halten, dass Bildung von Frauen nur Unglück bringt. Doch gerade daraus erstarkten mutige Gegenbewegungen, erklärt die Museumsführerin. In einem Kalenderbuch des vorigen Jahrhunderts, noch fernab der...

  • 06.11.24
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Dutzende Ausländer

Im Park vor meiner Haustür tummeln sie sich: dutzende junge Männer verschiedener Herkunftsländer. Derzeit etwas weniger, da der Park zur Schutzzone erklärt wurde. Nun sind sie im nächsten Park gelandet, bis auch dieser Schutzzone wird. Und was kommt danach? Junge Leute, die aus ihrer Heimat nichts als Diktatur, Krieg und Terror kennen, sind der Freiheit vielfach nicht gewachsen. Ohne Arbeit, ohne Aufgabe, ohne das Gefühl, für etwas oder jemanden gut zu sein, ist der Mensch nicht nur liebes-,...

  • 23.10.24
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Mini statt Reifrock?

Die Kleine Zeitung feierte Geburtstag. Bei bester Inszenierung konnten die Besucher erleben, mit welcher Erneuerungskraft sie gestaltet wird. Chefredakteur Hubert Patterer sprach von der „leidenschaftlichen Bereitschaft, sich zu verändern“, gemeinsam „mit dem festen Willen, die Essenz, das geistige Profil zu bewahren.“ Apropos Inszenierung: Ist bei Theaterproduktionen eine Neubearbeitung sinn-erhellend, oder wird nur die Kutsche durch einen E-Scooter und der Reifrock durch einen Mini ersetzt?...

  • 02.10.24
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Alt und abgenutzt?

Es gibt keine einfachen Lösungen für Krieg und Terror in der Welt. Auch nicht für Konflikte in unserem persönlichen Leben: in Beruf, Ehrenamt, Familie ... Ich glaube aber an das „Wunder“ gegenseitiger Achtung und Wertschätzung. Der Jugend- und Migrationsforscher Manfred Zentner sagt gegenüber der Kleinen Zeitung, dass junge Leute, die sich von der Gesellschaft ausgegrenzt und missachtet fühlen, oft auf gefährliche Weise provozieren, um eine Botschaft zu überbringen: „Nehmt uns wahr!“ Auch wir...

  • 18.09.24
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Schwerelos

Spatzen sind auf meinem Balkon muntere Dauer-gäste. Doch nur ein kleines Geräusch – und der Vogelschwarm ist verschwunden. Ein dünner, zerzauster Spatz bleibt unsicher am Geländer sitzen. Genau unter ihm ein zweiter – größer und kräftiger. Dieser schupst mit seinem Schnabel vorsichtig und behutsam die Beinchen des Verängstigten, um ihn zum gemeinsamen Abflug zu ermutigen. Mit Erfolg! Wie würde eine Welt aussehen, in der wir einander mehr Aufmerksamkeit schenken? In unseren Gedanken, die zu...

  • 21.08.24
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Mit oder ohne

„Ist Maria mit oder ohne Schuhe in den Himmel gefahren?“, wurde eine Religionslehrerin gefragt. Wie kann man in einer Welt des rasanten Fortschritts an Himmelfahrt glauben? Der deutsche Benediktiner Willigis Jäger spricht vom mythischen Verständnis dieser Zumutung. Ein Mythos bringt Aussagen über unser Leben, keine Reportage über historische Ereignisse. Leibliche Aufnahme bedeutet, dass Maria, dass der Mensch in dem daheim ist, was wir Himmel nennen. Himmelfahrt ist kein Rückzug, sondern...

  • 07.08.24
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Bin ich durstig

Es soll der Beginn einer schönen Urlaubsreise sein. Doch im Zugabteil macht sich der Durst breit. Ein Reisender jammert laut: „Bin ich durstig …“ Hilfsbereit läuft ein anderer durch den halben Zug, um die ersehnte Erfrischung zu holen. Danke! Wunderbar! – Meint man. Denn kaum hat Ersterer den Durst gelöscht, geht seine Jammerei wieder los: „Schrecklich, wie durstig ich war! Und wer weiß, was auf der Rückreise noch alles auf uns zukommt …“ Hand aufs Herz – übersehen nicht auch wir das Gute des...

  • 17.07.24
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Mehr als erwartet

Haben Sie Erwartungen? Für die Fußball-EM, Beruf, Partnerschaft, Urlaub, den morgigen Tag …? Jede Erwartung trägt naturgemäß auch den Keim der Enttäuschung in sich. Er-wartung ist statisch. Hoffnung hingegen geht über jede Erwartung hinaus und richtet sich nicht nur auf ein enges irdisches Leben. Hoffnung macht kreativ und lebendig für den Austausch von Geben und Nehmen – über Krisen hinweg. Ein für mich prägendes Beispiel stammt von Dr. Herbert Meßner, dem in dieser Ausgabe eine Beilage...

  • 03.07.24
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Wenn Schwächen zu Stärken werden

Wir geben unser Bestes, investieren Zeit, Geld und Herzblut – dennoch will die Saat nicht aufgehen. Enttäuscht fragen wir, ob unser Bemühen überhaupt einen Sinn hat. Davon erzählt auch ein chinesisches Märchen: Eine Frau trug täglich zwei Schüsseln mit Wasser zu ihrem Haus. Die eine Schüssel hatte bereits Sprünge und kam daher immer nur mit halber Wassermenge ans Ziel, während die andere ihrer Aufgabe gerecht wurde. So begann die ramponierte Schüssel an ihrer Sinnhaftigkeit zu zweifeln. Trotz...

  • 19.06.24
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Werden, was wir sind

Voll Entzücken beobachtete ich eine Entenmama mit ihren piepsenden Küken. Doch die Idylle währte nicht lange. Männchen stellten ihr kämpferisch nach, um ihren Fortpflanzungstrieb zu befriedigen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Das Weibchen, das seine Jungen schützen wollte, musste mit allen Kräften den Ungestümen entgegentreten. Gefährlich für sie und die Jungen. Tiere handeln nach dem für sie charakteristischen Instinkt. Er ist überlebenswichtig. Ein Erpel kann nicht entscheiden, ob sein Tun auch...

  • 28.05.24
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Gretchens Frage

„Nun sagʼ: wie hast duʼs mit der Religion?“ Die Gretchenfrage beantwortet Faust diplomatisch: „Wer darf (…) bekennen: ‚Ich glaub Ihn?‘ Wer (…) sich unterwinden zu sagen ‚Ich glaub Ihn nicht?‘“ „Ihn“ - nicht „an Ihn“ – eine entscheidende Nuance. Ich fühle mich Goethe und seinem „Faust“ sehr nahe. Wer kann von sich zweifelsfrei behaupten, Gott zu glauben oder nicht zu glauben? Vielmehr hoffe ich, dass mein Leben einen einzigartigen Sinn hat und in einem letzten Sinn, den Gläubige Gott nennen,...

  • 15.05.24
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Gesucht werden ...

Wer die richtigen Qualifikationen mitbringt, soll, laut AMS, auch heute gute Chancen am Arbeitsmarkt haben. In sozialen Netzwerken wurde nach „Berufen“ gefragt, die lebensnotwendig und für alle erlernbar sind. Gesucht werden „Elektriker“, die eine lichtvolle Verbindung zwischen Menschen herstellen. „Optikerinnen“, die zu neuen Sichtweisen verhelfen. „Künstlerinnen“, die Smileys auf verhärtete Gesichter malen. „Gärtner“, die achtsame Gedanken setzen und kultivieren. „Maurer“, die an einer...

  • 24.04.24
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Vergessen, dass wir vergessen haben

„Was ist der Sinn des Lebens?“, wird der Mediziner in einer ORF-Talkshow gefragt. „Leben“, lautet seine Antwort. „Ist der Sinn des Kochens kochen? Oder Hunger stillen und eine schmackhafte Mahlzeit genießen?“, fragt ein anderer zurück. Der Sinn liegt in der Wandlung – vom Kochen zum Sattwerden und Genießen. Wandlung entsteht im menschlichen Leben aus einer Hoffnung, die von einer Ursehnsucht nach einem letzten Sinn gespeist wird. „Wir haben die Frage, das Sehnen nach Gott oft vergessen und auch...

  • 27.03.24
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Nur ich denke an mich

„Die Menschen sind schlecht, sie denken nur an sich, nur ich denke an mich.“ Dieser Text eines Kanons will uns augenzwinkernd einen Spiegel vorhalten. Wir sollen uns selbst schätzen und Gutes tun, keine Frage. Meine Freiheit endet aber dort, wo ich andere beschneide und verletze. Und nicht nur aus moralischem und religiösem Hintergrund. Aus der Hirnphysiologie wissen wir, dass es ungesund ist, nur im eigenen Ich zu baden. Durch eine Überbetonung undifferenzierter Ich-Wahrnehmung werden...

  • 13.03.24
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Reparaturbonus

Der Reparaturbonus ist eine feine Sache. Das weiß ich, seit der Wasserzulauf meiner Spülmaschine einen Dauerstreik beschlossen hat. Auch als Kind wollte ich mein Spielzeug nicht gleich durch neues ersetzen. Ich versuchte zu kleben, was noch zu kleben war. Und wenn mein kleiner Bambi einen steifen Fuß behielt, wurde er liebevoll gepflegt. Keine Angst, ich will jetzt keine Kindheitsgeschichten auftischen. Ich schlage nur die Brücke zu einer sozialen Einrichtung, die im Rahmen von „Licht ins...

  • 21.02.24
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Stoppt die Kobolde

Es muss, wie Ernst Sittinger in der „Kleinen“ schreibt, tatsächlich Kobolde und Koboldinnen geben. Egal ob mit *, : oder Binnen-I, es sind alle Kobolde gemeint, die in Häusern und Wohnungen ihr Unwesen treiben. Sie schleppen Dinge heran, die keiner braucht, bis sie verstaubt Kästen und Keller unnütz füllen. Dennoch üben die Dinge eine magische Anziehungskraft aus, sodass wir sie unbedingt behalten möchten. Auch dann, wenn sie uns Jahrzehnte nicht gefehlt haben: Die Puppe aus der Kindheit, das...

  • 31.01.24
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Planet Hoffnung

Zwei Sätze aus der ORF-Gala „Helden des Jahres 2023“ sind mir in Erinnerung: „Wenn es wirklich darauf ankommt, sind wir für einander da“ und „Wenn Not ist, fragen wir nicht nach Status, Religion, politischer Zugehörigkeit…“ Der Autor Rutger Bregman beschreibt in seinem Werk „Im Grunde gut“ folgende Situation: Ein Flugzeug muss notlanden und bricht in drei Teile. Die Kabine füllt sich mit Rauch. Auf Planet A fragen die Insassen einander, ob es ihnen gut gehe. Sie unterstützen einander nach ihren...

  • 10.01.24
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Hoffnung im Konjunktiv

Auch wenn es Winter ist, Weihnachten lässt die meisten von uns nicht kalt und übersteigt unseren Alltag. Wann sonst glitzert und glänzt es, wohin das Auge reicht, werden Geschäfte und Einkaufszentren gestürmt, um Geschenke für die Mitmenschen zu kaufen, wird auf Straßen und Märkten zu Herzen gehend gesungen und für Menschen in Not die Geldtasche geöffnet? Es ist wie die Suche nach einem verlorenen und doch so vertrauten Paradies. Die Suche nach einem oft schmerzlich verschütteten Urvertrauen,...

  • 20.12.23
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Es wird licht in der Bim

Maria, die Mutter Jesu, hat ihr persönliches Ja gesprochen. Durch ihre selbstverständliche Entscheidung kommt Licht in die Welt. „Das ist doch selbstverständlich“, sagt auch der Mann in der Straßenbahn nach einer äußerst brenzligen Situation: Eine Frau, auf Krücken gestützt, will mit ihrem kleinen Kind zusteigen. Die Krücken stehen bereits ins Wageninnere, als sich die Türe, bis auf eine schmale Öffnung, schließen will. Der Mann, von großer, kräftiger Statur, springt geistesgegenwärtig...

  • 05.12.23
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Fürchtet nicht die Zukunft

Mit Riesenschritten naht der Advent, eine besondere Zeit voller Erwartungen. Doch jede Erwartung trägt auch den Keim der Enttäuschung in sich. Wir erfahren immer wieder, dass unsere Erwartungen nicht so erfüllt werden, wie wir es gerne hätten. Erwartungen an die Zukunft sind heute oft von vornherein nicht positiv besetzt. Kein Wunder, angesichts von Terror, Krieg und vielfältiger Bedrohung. „Fürchtet nicht die Zukunft, sondern vielmehr die Versäumnisse des Augenblicks“, war Viktor Frankls...

  • 22.11.23
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Alles Vergängliche ist ein Gleichnis

Zwei Spatzen unterhalten sich auf einer Hochspannungsleitung: „Verstehst du die Menschen“, meint einer, „sie bauen solche Seile und können nicht einmal darauf sitzen?“ Der zweite Spatz nickt: „Unverständlich, warum sie so sinnlose Sachen machen. Wir könnten doch genauso gut auf Bäumen sitzen.“ Sitzen nicht auch wir oft auf den Drähten unserer fixen Vorstellungen und „Wahrheiten“? Und selbst wenn der Mensch alles, absolut alles auf dieser Welt erforscht haben sollte, er wird nur erkennen und...

  • 24.10.23
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Morgendliches Spiegelbild

Da wacht man des Morgens gut gelaunt auf, fühlt sich mit sich und der Welt zufrieden und freut sich auf einen neuen Tag. Bis, ja bis der Blick in den Spiegel die Freude etwas trübt. Kaum die Straße überquert, ruft die Frau von gegenüber: „Ich hab Sie gar nicht erkannt, naja, wir werden auch nicht jünger.“ So, nun ist der Tag endgültig im „Eimer“. Doch nein, was ich sehe und höre, ist vergänglich, was ich in der Tiefe meines Seins fühle, unvergänglich. Gute Gefühle, so der Neurobiologe Dr....

  • 27.09.23
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Im Kinderschnitzel sind keine Kinder drin

Nach einigen Urlaubstagen sollte die Arbeit im Job, daheim oder ehrenamtlich gut von der Hand gehen. Doch gerade die ersten Tage sind oft mühsam. Und dann drückt mir noch die „Frage der Woche“ aus einer Tageszeitung aufs Gemüt: „Ist der Mensch ein Auslaufmodell?“ Wenn die KI (Künstliche Intelligenz) alles besser kann als ich, werde ich bald nur noch im Park Vogerl füttern. Schön, aber was ist mit meinen Talenten und Erfahrungen, meiner Verantwortung für das Leben auf dieser Welt? „Ohne...

  • 06.09.23
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Mutworte - Christa Carina Kokol
Himmelfahrt nicht ausgeschlossen

Religiöse Geschichten in einem sich ständig wiederholenden mechanischen Spiel. Zuletzt Maria, die in ihrer „Himmelfahrt“ plötzlich vom Boden in die Höhe schnellt. Während des ORF-Formats „Stöckl“ wurde diese Kindheitserinnerung wieder lebendig in mir. Drei Große des Austropop, Wolfgang Ambros, Textlieferant Joesi Prokopetz sowie Komponist und Produzent Christian Kolonovits, unterhalten sich über das Leben. Prokopetz beklagt sein Alter und die wenigen Möglichkeiten, die ihm noch offen stünden,...

  • 09.08.23
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