Anselm Grün über das Wandern
Wandern – als pilgerndes Gottesvolk, Teil. 3
Anselm Grün beschreibt die „getroste Wanderschaft“ der christlichen Gemeinde mit Wegen in der Bibel. Zum Nachspüren beim Wandern und zu Hause. Das Grundthema des Hebräerbriefes ist das des wandernden Gottesvolkes. „Der Verfasser versteht die christliche Gemeinde wesentlich als Gemeinde unterwegs.“ (Elisabeth Fiorenza, Der Anführer und Vollender des Glaubens, S. 266). Die Christen sind wie die Israeliten auf dem Weg durch die Wüste in das verheißene Land. Doch im Gegensatz zu den Israeliten, die...
Amselm Grün über das Wandern
Wandern – mehr als Unterwegssein, Teil 2
Anselm Grün zeigt die spirituelle Dimension des Wanderns auf, beschreibt die Kirche als „wanderndes Gottesvolk“ sowie inspirierende Aspekte biblischer Wege. Zum Nachdenken beim Wandern und zu Hause. Wenn Gott mit uns geht, kann uns nichts schaden, er schützt uns vor allem Unheil: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie werden dich auf Händen tragen, damit dein Fuß an keinem Stein sich stoße. Du wirst über Löwen und Nattern gehn, wirst Leu und Drachen...
Anselm Grün über das Wandern
Wandern – mehr als Unterwegssein, Teil 1
Anselm Grün zeigt die spirituelle Dimension des Wanderns auf, beschreibt die Kirche als das „wandernde Gottesvolk“ sowie inspirierende Aspekte biblischer Wege. Wenn wir die verschiedenen Redewendungen der Heiligen Schrift anschauen, in denen die Wörter „gehen“ und „wandern“ vorkommen, so entdecken wir in deren Gebrauch schon ein ganz bestimmtes Verständnis, vielleicht sogar eine regelrechte Theologie. Da sind zunächst viele Redewendungen, die Haltungen nennen, in denen wir wandern sollen. Wir...
Pfarrhof Melk
Pfarrverband thematisierte Flucht
Mit einer musikalisch begleiteten Lesung widmete sich der Pfarrverband Melk-St. Koloman dem Thema Flucht. Der Grazer Biologe, Autor und Abenteurer Franz Paul Horn las aus seinem Buch „Über die Grenzen“, das nicht nur von seiner beeindruckenden Radreise von Wien nach Teheran im Iran im Jahr 2015 erzählt, sondern sich auch mit dem Schicksal der beiden jungen Männer Filip aus Syrien und Malek aus Afghanistan beschäftigt. Die beiden sind zur selben Zeit auf nahezu derselben Route vor den...
Franz Sieder
„Das Glaubensbekenntnis eines roten Arbeiterpriesters“
Franz Sieder, langjähriger Betriebsseelsorger im Mostviertel, veröffentlichte zwei neue Bücher. Im Buch „Das Glaubensbekenntnis eines roten Arbeiterpriesters“ sind ausgewählte Predigten und Referate publiziert, die sein lebenslanges Engagement für Benachteiligte widerspiegeln und zeigen, „welche Qualität das Christentum auch heute noch haben kann“, so Sieder. Das Werk behandelt vor allem die Aussöhnung zwischen Kirche und Sozialdemokratie in Österreich. Priester wie er gelten dabei als...
Buch der Katholischen Aktion
"Kirche aus Leidenschaft"
Wir wollten ein Buch produzieren, in welchem wir passend zu den historischen, gesellschaftlichen oder diözesanen Ereignissen verdiente Persönlichkeiten unserer Gliederungen der letzten Jahre bis in die Gegenwart zu ihrem Wirken, ihrer Motivation und ihrem Verhältnis zu ebendiesen Ereignissen zu Wort kommen lassen“, sagt Armin Haiderer, Präsident der Katholischen Aktion (KA) der Diözese St. Pölten, zum neu erschienenen Buch „Kirche aus Leidenschaft“. Dieses ist anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums...
In der Pfarre Purgstall
Bestsellerautor Marco Politi präsentierte Papst-Buch
Marco Politi gilt als einer der besten Vatikan-Kenner im deutschsprachigen Raum. In der Pfarre Purgstall präsentierte er auf Einladung des Katholischen Bildungswerks (kbw) sein neuestes Buch „Im Auge des Sturms. Franziskus, die Pest und die Heilung der Welt“. Die Stellung der Homosexuellen in der Kirche, das Bemühen um Transparenz im Zusammenhang mit der Vatikanbank, der Umgang mit dem Thema Missbrauch und die allgegenwärtigen Folgen der Coronakrise – dies und noch viel mehr wurde von Marco...
Priester aus Krems
Langjähriger Missionar Buchegger schrieb Buch
Über 23 Jahre war der Kremser Priester Helmut Buchegger Missionar in der Zentralafrikanischen Republik tätig. Sowohl an Land als auch in der Luft war der 82-jährige als Brückenbauer zwischen den „Lebenswelten“ unterwegs, um den Menschen zu helfen. Aufgrund seiner jahrzehntelangen Tätigkeit und der vielen Begegnungen weiß der pensionierte Priester der Stadtpfarre Krems-St. Veit daher ganz besonders den hohen Stellenwert der Mobilität zu schätzen. In seinem im Verlag Bibliothek der Provinz (ISBN...
Über 800-jährige Geschichte
Neues Buch über Pfarre Seyfrieds
Das Buch „Seyfrieds: Kirche – Pfarre – Priester“ von Autor Reinhard Preißl informiert umfangreich über die Waldviertler Pfarre Seyfrieds. Auf 128 Seiten mit mehr als 100 Bildern wird die über 800-jährige Geschichte Kirche historisch präzise aufgearbeitet. Seyfrieds erscheint schon in der Lonsdorfer Matrikel des Bistums Passau aus dem 14. Jahrhundert als Pfarre. Die Wirren der Reformation brachten das Ende der alten Pfarre. Der damalige Pfarrer Leopold Gürtner trat 1579 zum Protestantismus über....
Sr. Johanna Datzreiter – Missionarin zwischen Bürgerkrieg und Ebola Folge 4
Wo der Pfeffer wächst
Pavolo, der Leprakranke Eines Tages, als ich mit meinem VW-Käfer, einem Geschenk von MIVA-Österreich, unterwegs war, hielt mich ein etwa 40-jähriger Mann an und bat mich um etwas Nahrung. Ich bemerkte, dass der untere Teil seiner Beine verbunden und er selbst ärmlich gekleidet war. Ich ahnte nichts Gutes und fragte den Mann, wie es ihm denn gehe und wohin er unterwegs sei. Seine Antwort war frappierend: „Ich suche meine Mutter und komme aus Monrovia, wo mein Sohn mit seiner Familie lebt. Vor...
Sr. Johanna Datzreiter – Missionarin zwischen Bürgerkrieg und Ebola Folge 2
Wo der Pfeffer wächst
„Ein afrikanisches Palaver“ Als ich bei meiner Ankunft am 8. Jänner 1975 in Monrovia, der Hauptstadt von Liberia, die Flugzeugtreppe hinunterbalancierte, schlug mir eine atemberaubende Hitze entgegen: Es war ein kompletter Klimawechsel gegenüber den Temperaturen, die ich in Europa gewöhnt war. In der Eingangshalle des Flughafens von Monrovia wurden wir von einem liberianischen Empfangskomitee herzlich begrüßt. Doch im Gedränge der vielen Passagiere verstand ich trotz meiner Englischkenntnisse...
Sr. Johanna Datzreiter – Missionarin zwischen Bürgerkrieg und Ebola Folge 1
Wo der Pfeffer wächst
Wie alles begann Als Älteste von neun Geschwistern – ich bin 1938 im niederösterreichischen Frankenfels geboren – musste ich bereits als junges Mädchen oft Verantwortung für meine Geschwister übernehmen, weil unsere Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg in der Landwirtschaft schwer arbeiten mussten. Nach dem Krieg zog meine Familie im Jahr 1947 nach Obergrafendorf. Dort waren wir sehr stark in das Leben der Pfarre eingebunden. Es war eine sehr lebendige Pfarre mit vielen pastoralen Aktivitäten, vor...
Memoiren eines unbeugsamen Christen, Folge 8
Abbé Pierre
Bei den Pfadfindern gab man mir den Namen „Meditierender Biber“. Seltsam, dass junge Teenager, die um das Lagerfeuer hockten und vorgeschlagene Totemnamen guthießen oder verwarfen, genau diese beiden Bezeichnungen für mich wählten. Der Biber ist das Tier, das sich ein Haus baut, während ich ein Leben lang für menschenwürdiges Wohnen kämpfen sollte. Und Meditation war tatsächlich einer meiner Charakterzüge. Meditation und später Anbetung haben immer meine ganz praktische Handarbeit wie das Bauen...
Memoiren eines unbeugsamen Christen, Folge 7
Abbé Pierre
Mit sieben oder acht Jahren aß ich einmal heimlich Konfitüre. Als der Mangel entdeckt wurde, verdächtigte man einen meiner Brüder, und ich hütete mich, mich als der wirkliche Täter zu stellen. Als man aber schließlich doch auf mich kam, wurde mir verboten, am nächsten Familienfest draußen am Fluss teilzunehmen. Dieses regelmäßige Treffen mit all unseren sehr wohlhabenden Cousins war immer eine äußerst tolle Sache, denn sie hatten stets die neuesten noch nie gesehenen Spielzeuge. Als am Abend...
Memoiren eines unbeugsamen Christen, Folge 6
Abbé Pierre
Als ich damals jene Tafel an den Garteneingang hängte, konnte ich ja keine Vorstellung haben von dem, was daraus nach kurzer Zeit werden sollte. Denn anstelle der Jugend waren alsbald alle Betten, eins nach dem andern, von Leuten belegt, die von schlimmsten Enttäuschungen verbittert waren, von Leuten aus zerbrochenen Ehen und Familien, Strafentlassenen, im Stich gelassenen Müttern mit ihren Kindern, verbummelten Alkoholikern … Was für ein herrliches Wunder, in einem Haus Zuflucht zu finden, das...
Memoiren eines unbeugsamen Christen, Folge 5
Abbé Pierre
Damals stellte ich etwas Eigenartiges im Leben dieser Jugendlichen fest: Sie alle freuten sich über das Ende des Weltkriegs, doch die tiefsinnigsten unter ihnen, ob von den Sieger- oder Verlierernationen, waren besorgt und zweifelten an einem Sinn des Lebens. Das war die Zeit, da man die Schrecken erregenden Konvois aus den Vernichtungslagern der Nazis zu Gesicht bekam. Ich erinnere mich an ein junges Mädchen, das als Freiwillige des Roten Kreuzes in einem großen Pariser Hotel, das als...
Memoiren eines unbeugsamen Christen, Folge 4
Abbé Pierre
Welches war die erste Familie, für die ich eine Unterkunft baute? Eines Tages kommt eine Mutter mit drei Kindern, einem Großvater und – zwei Papas! Sie erklären mir, dass sie aus ihrer leer stehenden Wohnung geworfen wurden, wo sie bislang als Hausbesetzer in ständiger Unsicherheit gelebt hatten. Provisorisch brachte ich sie in meinem großen Haus unter, das ich in eine Jugendherberge verwandelt hatte. Es waren Weihnachtsferien und es schneite. Die Herberge war voller Deutscher, Engländer,...
Memoiren eines unbeugsamen Christen, Folge 3
Abbé Pierre
Es war nach Kriegsende, als ich Parlamentsabgeordneter war. Eines Morgens ruft mich jemand an: „Drei Kilometer von hier will sich einer das Leben nehmen. Kommen Sie sofort, sonst versucht er es ein zweites Mal!“ Ich fand einen total ruinierten Menschen. Er erzählte mir sein Leben. Es glich tatsächlich einem Roman. Seine Mutter war eine einfache Hausfrau gewesen. Eines Tages ruft sie ein Notar an und erklärt ihr: „Madame, ein alter Herr, dem Sie den Haushalt machen, hat Sie als Alleinerbin...
Memoiren eines unbeugsamen Christen, Folge 2
Abbé Pierre
Eine weitere dramatische, wenn auch weithin bekannte Erinnerung: Im Zuge der Kampagne, die wir um menschenwürdige Behausungen führten, kämpften wir für einen Kredit von einer Milliarde alter Francs für den Bau von Notunterkünften im harten Frostwinter 1954. Die Regierung antwortete mit einer weiteren Vertröstung auf später. Noch am selben Tag erfror ein Baby und die Nacht darauf auf offener Straße eine alte Frau, die man abends wegen Nichtbezahlung der Miete aus ihrer Mansarde gejagt hatte. Das...