Familie
Was im Leben zählt

3Bilder

Werte erfahren – Teil 12 von „Elternbildung goes online“.

In unserem Leben spielen Werte eine wichtige Rolle. Wenn man sich Gedanken darüber macht, welche Werte eine übergeordnete Rolle spielen, dann steht eine Überlegung immer im Zentrum: Was bedeutet mir wie viel, und was möchte ich weitergeben?

Werteerziehung ist auch Beziehungsarbeit. Das heißt, dass ich in mein Inneres jene Werte übernehme, die ich durch Menschen erfahren habe, die es gut mit mir meinen.
Unter dem Begriff „Werte“ versteht man moralisch erstrebenswerte Haltungen und Überzeugungen. Kultur, Religion und Nationalität sind entscheidend für die Entwicklung von Werten und helfen dabei, Werte zu verbreiten und über Generationen weiterzugeben. Da es eine große Vielfalt an Werten gibt, ist es manchmal schwierig auszuwählen, welche für die Einzelperson und welche für die ganze Familie passen. Jeder Mensch ist auf seine Art und Weise einzigartig. Wir können Brücken zu Menschen mit anderen Werten bauen und uns informieren, warum sie konkrete Werte vertreten. Auch Kindern kann die Offenheit und das Interesse gegenüber anderen helfen. Sie lernen, dass es verschiedene Kulturen und Religionen gibt, die für uns eine Bereicherung darstellen.

Um Kindern Werte vermitteln zu können, muss man sich bewusst sein, dass Kinder am Modell lernen und merken, wann etwas ehrlich vorgelebt wird und wann nicht. Man sollte daher keine Regeln für Kinder aufstellen, die man selbst nicht einhalten würde.

Ulrike Schellander
Religionspädagogin, zertif. Elternbildnerin

Elternbildung (ELBI) goes online
Für das Innovationsprojekt „ELBI goes online“ des Katholischen Bildungswerks Steiermark wurden zwölf Kurzvideos gestaltet, die Anreize für Erwachsene bieten, um mit Kindern unterschiedliche religiöse Themen zeitgemäß erleben und besprechen zu können.
Jedem Menschen sind im Leben andere Dinge wichtig. Diese Werte liegen unseren Handlungen zugrunde und bestimmen unser Tun. Wir sind Vorbilder für unsere Kinder und müssen als Erwachsene überlegen, welche Werte wir unseren Kindern näherbringen wollen. Das Video zum Thema „Werte erfahren“ gibt es auf dem YouTube-Kanal des Bildungswerks oder gemeinsam mit dem Handout auf der Website: https://bildung.graz-seckau.at

Für Sie gelesen

Was das Herz erwärmt
Elmar Simma, 17 Euro
Tyrolia Verlag

Wenn das Herz friert in der Kälte der Beziehungslosigkeit, der Einsamkeit, der Sorgen und Ängste, dann suchen wir nach dem, was uns im Innersten wieder wärmen könnte. Dieses Buch des bekannten und bewährten Seelsorgers Elmar Simma ist wie ein Schatzkästchen, gefüllt mit stärkenden Impulsen und Anregungen, in das man „hineinlangen“ kann und immer einen Text findet, der wie eine gute Fügung
wirkt und Antworten auf den jeweiligen Tag gibt.

Zum Nachdenken

Moralische Werte
Je älter ich werde, desto bewusster werden mir die Botschaften von Sprichwörtern und Liedtexten. In meiner Jugend hat sich mir ein Lied von Mary Roos eingeprägt, das beim Nachdenken über „Werte“ plötzlich wieder präsent wurde: „Nur die Liebe lässt uns leben.“
Gott ist Liebe, ist Barmherzigkeit, ist Beziehung. Wir Erwachsene sollten darauf achten, was wir tun oder auch nicht tun, denn Kinder beobachten genau und machen uns alles nach. So einen Spiegel hat mir mein Enkel Jakob vorgehalten. Ein Schimpfwort von mir hat er unmittelbar und im selben
Tonfall wie ich gebraucht.

Während die Liebe im Menschen grundgelegt ist, lernen Kinder moralische Werte durch Erfahrung. Sie werden dadurch geprägt. Wenn ich von Liebe spreche, meine ich bedingungslose Liebe.
Moralischen Werten folgt immer ein Tun. Sie sind auf ein „Du“ ausgerichtet und dienen dem Wohl der Gesellschaft. „Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.“ (Goethe)
Ein wichtiger Baustein für moralisches Verhalten ist Empathie, die man lernen kann. Das heißt, wir werden zwar zunächst geprägt, aber ab einem gewissen Alter übernehmen wir selbst die Verantwortung für unser Tun und Handeln.
Als meine Enkel klein waren, habe ich mit ihnen die Werke der Barmherzigkeit durchgespielt. Kinder haben einen natürlichen Zugang, sie wissen genau, was eine bedürftige
Person braucht.
„Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück.“ Dieses Zitat gilt vom Baby bis zum Greis und zeigt den Respekt vor der Würde des Menschen.

Bernadette M. Goldgruber
Die Autorin ist Referentin in der Elternbildung.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ