Familie
Der Schatz des Miteinanders
Kinder und Kirche. Spielen vor dem Altar.
Unlängst hat mich die Natürlichkeit jener Kinder, die die Messe mitgestaltet haben, sehr bewegt! Auf dem Teppich vor dem Altar haben sie sich so wohl gefühlt, dass sie die Öffentlichkeit ganz und gar vergessen haben. Wenn sie ihren „Einsatz“ hatten, waren sie „zur Stelle“, haben mit Hilfe eines Schutz-
engel-Aufklebers am Marmorboden ihre Position eingenommen und sind dann wieder zum Spielen und Kuscheln zum Teppich zurückgekehrt. Das wäre für uns Erwachsene furchtbar peinlich, für Kinder aber ist es ganz „normal“!
Eine zweite Erfahrung aus Gesprächen mit Familien während der Corona-Zeit: Kinder und Eltern sind so lange wie selten zuvor zusammen gewesen, haben sich gespürt, oft auch herausgefordert, aber vielen ist der Schatz des Miteinanders als Familie stärker bewusst geworden – als innerster Kern von Lebenssinn. Während ältere Menschen, die sonst vermehrt in der „Kirche“ präsent sind, sich ausgeschlossen erlebt haben, haben viele junge Familien durch (soziale) Medien oder Feierhilfen Kirche erlebt, Hauskirche gelebt.
Sollten wir nicht noch viel mehr – inspiriert durch das diözesane Zukunftsbild – Kinder und Familien in ihrer Grund-Berufung stärken, KIRCHE zu sein? Ihnen Brücken bauen zur Erkenntnis: In Eurem liebevollen Miteinander ist Gott mitten unter Euch!? Ist nicht der Inhalt unseres Glaubens, Jesu Auftrag „Liebt einander“, jener konkrete Taufstein, der inmitten der Familie die Quelle des Lebens sprudeln lässt? Ein Studientag des Familienreferates möchte dazu animieren!
Michael Kopp, Familienseelsorger
Mit Donald Duck in der Sakristei – Weiterbildungstag
Was macht ein brennender Dornbusch mitten in der Kirche? Warum quakt es in der Sakristei? Was ist die eigentliche Quelle des Humors? Und warum dürfen wir in der Kirche lachen? All diese und noch mehr Fragen werden stets mit einem Augenzwinkern beantwortet. Denn: Gerade der Blick auf die Kinder kann neue, befreiende und fröhliche Perspektiven auf Glaube und Kirche eröffnen!
Das Familienreferat der Katholischen Kirche Steiermark lädt am 24. Oktober zu einem bunten Weiterbildungstag zu KrabbelKinderFamiliengottesdiensten ins Schloss St. Martin ein. – Info: Mag.a Petra Ruzsics-Hoitsch, Tel. 0676/87 42-28 22, petra.ruzsics@graz-seckau.at
http://www.familienreferat.online
Für Sie gelesen:
Die schönsten Tiergeschichten
Esslinger Verlag, 12,40 Euro
Ob heiter oder ernst, humorvoll oder nachdenklich erzählt – in dieser Geschichtensammlung erleben kleine und große Tiere, die uns schon als Kind ans Herz gewachsen sind, manch wunderbares Abenteuer. Enthalten sind: „Der Ball der Tiere“, „Die Geschichte von Peter Hase“, „Pu der Bär macht einen Besuch“, „Die Bremer Stadtmusikanten“, „Das hässliche Entlein“, „Der Hase und der Igel“, „Der Rattenfänger von Hameln“, „Die goldene Gans“, „Bimbo und Bimba“ und „Jumbo“.
ZUM NACHDENKEN
Humor in der Kirche
Haben Sie schon einmal bei einem Gottesdienst geschmunzelt oder vielleicht sogar herzhaft gelacht? Dann stimmen Sie mir sicher zu, dass Humor und Kirche keine Gegensätze sind, ja, dass Humor sogar seinen Platz in der Kirche braucht.
Humor und Glaube, das sind zwei Seiten einer Medaille, weil beides „gnädige Haltungen“ sind, die von unserer menschlichen Fehlbarkeit ausgehen und gerade darin Möglichkeiten zur Veränderung aufzeigen. Gott schaut den Menschen mit dem Blick der Liebe und der Barmherzigkeit an, gnädig, aber auch humorvoll. Das lässt uns Christen und Christinnen in heiterer, christlicher Gelassenheit leben und das Lachen in der Kirche als „Ausdruck christlichen Selbstbewusstseins“ (Werner Thiede) begreifen und ausstrahlen. Der ehemalige Dominikanermönch und Religions-Satiriker Hans Conrad Zander sieht im unausgeglichenen Verhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit den Grund für alles Lachen über Religion, denn „sie ist vom Himmel aus betrachtet komisch“.
Wer Humor hat, nimmt sich selbst zwar ernst, aber nicht zu ernst. Der Clown kann uns dabei ein Vorbild sein: Clowns stolpern gemeinsam munter in jede Katastrophe, aber sie tun es in der Haltung der gegenseitigen Liebe – und versöhnen sich nach jedem „Gefecht“ stets wieder.
Dass Lachen, dass der Humor in der Kirche Platz hat, können wir gerade von Kindern lernen. Sie erleben die Welt (noch) mit Staunen
und finden so manches komisch, was uns Erwachsenen schon lange zur Gewohnheit geworden ist.
Josef „Seppi“ Promitzer
Der Autor ist Pastoralassistent in Graz-Graben und Kabarettist.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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