Kirche Steiermark
Lachen gegen den Wahnsinn

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Scharfzüngig satirisch ging es im Vortragssaal der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) bei einem Kabarett-Abend mit Florian Scheuba einher. Gemeinsam mit dem Bildungsforum Mariatrost lud die KHG unter dem Titel „Durch den fehlenden Ernst den Ernst der Lage erkennen“ zum lachenden Nachdenken über die aktuelle politische Weltlage ein. Material dafür bot der ‚Investigativ-Kabarettist‘ (Zitat, Kathrin Nußmayr, Die Presse) genug, da Tagespolitik und Weltgeschehen reichlich Anlass zum Lachen bieten. Besonders autoritäre und rechtspopulistische Entwicklungen nahm Scheuba dabei aufs Korn.
Dabei ging es an diesem Abend um mehr als bloße Spöttelei. Wie Moderator Florian Traussnig in seiner Einführung betonte, ermöglicht die politische Satire, die Dinge noch einmal anders in den Blick zu nehmen und ein Feld zu eröffnen, in dem grundlegende Fragen zu Demokratie und Gesellschaftspolitik auftauchen können. Satire verfremdet und lässt durch Überspitzung sichtbar werden, was vielleicht sonst übersehen wird. Von studentischer Seite tauchte dementsprechend die Frage auf, wie ein breiter politischer Diskurs noch möglich sei – besonders mit Menschen, die eine ganz andere politische Auffassung vertreten.
Scheubas spitzfindige Recherche sorgte immer wieder für neue Erkenntnisse, als er humorvoll kuriose Parteiausgaben, politische Fettnäpfchen und bedenkliche Regierungspläne zur Sprache brachte.
Wie schwer es ist, heute noch angesichts unerwarteter Wendungen im Weltgeschehen Satire und Realität zu trennen, sprach der Kabarettist dabei ebenso an wie die Gefahr überbordender Zensur. Satire braucht es dennoch, so Scheuba, denn gerade in prekären und unsicheren Zeiten, die seit Beginn des Jahres immer mehr geprägt sind von Politikern mit absurden Allmachtsfantasien, helfen Humor und Satire, so manchen „Wahnsinn“ etwas entgegenzusetzen, denn: „Vor Dingen, über die man lachen kann, fürchtet man sich auch weniger.“
Daniel Pachner
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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