Holocaust-Gedenken
Zivilcourage ist Widerstand

In Mauthausen wurde an die etwa 190.000 Inhaftierten gedacht, von denen mindestens 90.000 ermordet wurden. | Foto: A. Leithner/wmc
  • In Mauthausen wurde an die etwa 190.000 Inhaftierten gedacht, von denen mindestens 90.000 ermordet wurden.
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Mauthausen. Ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an Befreiung.

Kirchenvertreter haben bei einem Ökumenischen Gottesdienst im Rahmen der Internationalen Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 7. Mai zu mehr Zivilcourage aufgerufen. „Zivilcourage ist Widerstand gegen jede Form der Diskriminierung“, betonte der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka in seiner Predigt. „Vernichtungsphantasien beginnen mit Diskriminierung: Wenn sich eine Gruppe über die andere stellt, Fremde mit abwertenden Bezeichnungen belegt werden. Es beginnt mit der Abwertung, dem Hohn und dem Spott und endet mit dem Befehl zu töten“, warnte er.

An dem Ökumenischen Gottesdienst nahmen außerdem der Linzer Bischof Manfred Scheuer und der orthodoxe Erzpriester Ioannis Nikolitsis teil. Stellvertretend für die vielen Opfer wurde an drei Einzelschicksale erinnert: Cesare Lorenzi (1903–1945), Jean Conseil (1921–2009) und Marcel Callo (1921–1945). Lorenzi wurde wegen Teilnahme an einem Streik in Mailand 1944 verhaftet und nach Mauthausen verfrachtet. 17 Tage nach der Befreiung starb er an den Folgen der KZ-Haft. Conseil war im französischen Widerstand, wurde 1943 verhaftet und nach Mauthausen deportiert. Er überlebte. Callo, geprägt durch die Katholische Arbeiterjugend, wurde 1944 verhaftet, weil er „zu katholisch“ war. Er musste im Stollen in Gusen arbeiten. Er starb im Alter von 23 Jahren. 1987 wurde Callo seliggesprochen.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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