Vorgestellt
Lena Raffler, Orgelbauerin

„A bizzle was“ habe sie mittlerweile schon angenommen von der Sprache der Vorarlberger, an die man sich gewöhnen müsse. Die Steirerin Lena Raffler erzählt, nach der Schule sei ihr in einer Liste des Arbeitsmarktservice über Lehrberufe die „Orgelbauerin“ aufgefallen. Nachdem sie in der Steiermark keine Stelle als Orgelbauerin bekam, fragte sie sich bei Orgelbauern in Österreich bis nach Vorarlberg durch und kam so zu Rieger Orgelbau nach Schwarzach. Dreieinhalb Jahre Ausbildung folgten. Sie arbeitet weiter im Betrieb und wohnt in Vorarlberg, wohin auch ihre Mutter, eine Sozialarbeiterin, zog.

Die 23 Jahre alte Obersteirerin stammt aus Obdach. Ihr Vater, Pensionist, war Nachrichtenelektroniker. Wieder in der Steiermark werkt Lena Raffler, seit ihre Firma die Orgel im Dom zu Graz neu baut. „A bizzle Orgelspiel“ erwähnt die sportliche und lesefreudige Steirerin auch als Hobby. In ihrer Firma bekomme jeder Lehrling Orgelunterricht, und sie nehme ihn mittlerweile auch wieder. Das Schönste am Orgelbau seien für sie „grobe Tischlerarbeiten“ wie das Aufstellen des „Bocks“, des Tragegerüsts, auf dem die Orgel stehe, verrät Lena Raffler.

Hauptsächlich arbeite sie an „orgeltechnischen Sachen“. Zum Handwerk gehören etwa Holz-, Metall-, Leder- und Filzarbeiten. Schritt für Schritt sehe sie, wie die Orgel weiter wächst, „und irgendwann einmal ist sie fertig“. Dieses Gefühl nennt die Orgelbauerin „schon cool“. Ein festlicher Moment sei, wenn sie bei der Einweihung unten sitze und spüre: „Da habe ich auch einen Beitrag geleistet.“

Johann A. Bauer

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ