Welthaus
Was braucht unsere Landwirtschaft?

Österreichische und argentinische Bauern | Foto: Ernst Zerche
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1. Bildungsmaßnahmen zu Ernährung in allen Schulstufen. Weil es ein realitätsnahes Bild von Landwirtschaft braucht.

2. Staatliche Unterstützung landwirtschaftlicher Nachwuchskräfte in einer Orientierungsphase. Weil es zu wenig Nachfolger:innen für landwirtschaftliche Betriebe gibt.

3. Rasche Umsetzung der österreichischen Bodenschutzstrategie. Weil es für landwirtschaftliche Produktion fruchtbaren Boden braucht.

4. Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für tierische Produkte in der Gastronomie. Weil sich Konsument:innen dadurch frei entscheiden können.

5. Ende der Preis- und Rabattschlachten des Lebensmitteleinzelhandels um tierische Produkte. Weil Lebensmittel ein wertvolles Gut sind.

6. Dass Bauern und Bäuerinnen beim Abschluss internationaler Handelsabkommen mit einbezogen werden. Weil die zentrale Rolle bäuerlicher und familiärer Betriebe auch in internationalen Abkommen zur Geltung kommen muss.


Sie ziehen an einem Strang

Bauern und NGOs präsentieren gemeinsame Forderungen.

Wohl kaum jemand steht so stark mit dem Klima in Verbindung wie die Landwirtschaft: Bäuerinnen und Bauern spüren die Auswirkungen des Klimawandels unmittelbar in ihrer Arbeit, und gleichzeitig hat ihre Art der Bewirtschaftung einen großen Einfluss auf das Klima.

Welthaus Graz und die argentinische Partnerorganisation INCUPO beobachten seit Jahren, wie sehr das aktuelle Agrarsystem den Klimawandel befeuert und bäuerliche und familiäre Betriebe in Österreich und Argentinien unter Druck setzt. Das globale System drängt Betriebe dazu, möglichst billig zu produzieren. Einige Betriebe schaffen es, neue Wege zu gehen, viele halten dem Druck jedoch nicht stand und geben auf. Dabei sind die nachhaltig arbeitenden bäuerlichen und familiären Betriebe diejenigen, die Antworten auf viele globale Probleme, wie Klimawandel und Welternährung, bieten.

Aus diesem Grund haben Welthaus und INCUPO gemeinsam das internationale Projekt Alianza Österreich – Argentinien: Gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ins Leben gerufen.

„Entgegen dem Trend, gänzlich auf tierische Produkte zu verzichten, sprechen wir uns für einen reduzierten Fleischkonsum und eine nachhaltige Tierhaltung aus“, sagt Margret Moser, Projektleiterin im Welthaus. „Denn ohne Tiere, Bauern und Bäuerinnen geht viel Wertvolles verloren.“ Rinderbäuerin Alexandra Kiegerl bringt die Thematik auf den Punkt: „Die familiäre Landwirtschaft ist ein essenzieller Weg, um sehr viele Probleme, die wir heutzutage haben – Klimawandel, Welternährung usw. –, gut meistern zu können.“

Mit ihren Forderungen – Kurzfassung im Kasten oben – wird sich die breite Allianz in den nächsten Monaten an Ministerien, Handelsketten und die Gastronomie wenden. Sie wird gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern und verbündeten Organisationen Gespräche mit den jeweiligen Akteur:innen führen und eine Petition starten. Das Sonntagsblatt wird berichten.

Näheres: graz.welthaus.at/alianza/forderungen

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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