Auf kulturellen Spuren

Im Gespräch sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IFP mit dem Referenten Kenan Güngör (rechts) und IFP-Leiterin 
Christiane Sprung-Zarfl (stehend links). | Foto: Neuhold
  • Im Gespräch sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IFP mit dem Referenten Kenan Güngör (rechts) und IFP-Leiterin
    Christiane Sprung-Zarfl (stehend links).
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Beratung für Menschen mit Migrationshintergrund. Was beachten?

Soziokulturelle Unterschiede in der Beratungsarbeit für Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch die eigenen Erfahrungen und Vorurteile standen im Mittelpunkt eines Bildungstages der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des „Instituts für Familienberatung und Psychotherapie der Diözese Graz-Seckau“ (IFP). Eine Expertise dazu bekamen sie vom Soziologen und Politikberater Kenan Güngör.

Als eine der wichtigsten Erkenntnisse stellte sich heraus, dass die Bedeutung und die Aufgaben der Familie in den verschiedenen Herkunftsländern sehr unterschiedlich sind. Und dieses Faktum ist deutlich weniger als oft angenommen von der Religion abhängig, sondern vielmehr davon, wie sehr es in den Heimatländern organisierte Strukturen gibt (wie Bildungseinrichtungen, Pflege und Gesundheitswesen, Verwaltung und Polizei bzw. Rechtsstaatlichkeit) – und auch ob es möglich ist, diesen Strukturen zu vertrauen. Gibt es wenige öffentliche Strukturen, sind deren Aufgaben noch sehr stark in den Familien angesiedelt, was natürlich auch die Rollen und Verantwortlichkeiten der Personen beeinflusst.

Dies ist in der Begegnung mit Migrantinnen und Migranten genauso mitzudenken wie die Tatsache, dass jeder Mensch einzigartig ist und seine eigene Geschichte mitbringt. Erklärungsversuche, die sich auf Länder, Religionen oder Kriegstraumata reduzieren, fassen jedenfalls zu kurz und werden dem Menschen, der einem gegenübersitzt, nie gerecht.

Nach dem Bildungstag im JUFA Gästehaus Graz bekam die Gruppe bei traumhaftem Frühlingswetter tiefe und sehr interessante Einblicke in die Geschichte der Diözese bei einer Führung durch den Dom und das Mausoleum mit Karin Weninger-Stößl vom Diözesanmuseum und ließ den Tag bei einem Glas Wein im Priesterseminar nachhallen.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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