Tirol | TIROLER Sonntag - Menschen & Meinungen

Beiträge zur Rubrik Menschen & Meinungen

Ernst Pohler | Foto: Diözese/Archiv

Ein Leben wie ein Aufruf
Das große MIT

„Das Wort MIT war mir wichtig in der Seelsorge: Mitdenken, Mitbeten, Mitarbeiten, Mitverantworten und sich mitfreuen“, schreibt Ernst Pohler in seinem Testament. Ein Nach-Ruf hat an dieser Stelle nichts verloren. Wäre da nicht das Leben eines Menschen, der wie ein Auf-Ruf war. Es gibt Gott sei Dank viele solche Menschen, die oft ganz im Stillen wirken, Ernst Pohler war so einer: 35 Jahre Dekan im Außerfern, 60 Jahre Seelsorger im besten Sinn des Wortes. Vor kurzem ist er heimgegangen. Nichts...

  • 15.11.23
Werner Mühlböck ist seit knapp 17 Jahren Geschäftsführer der Hospizgemeinschaft Tirol und leitet das Hospiz-Haus in Hall, das vor fünf Jahren eröffnet wurde. | Foto: Hölbling

30 Jahre Hospizgemeinschaft
Wie Sterben mehr Tiefe bringt

Vor 30 Jahren wurde die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft gegründet. Im Interview mit dem Tiroler Sonntag spricht Geschäftsführer Werner Mühlböck über das besondere Anliegen der Hospizbewegung, das Fehlen von Hospizbetten in den Regionen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Sein Befund: Die Einsamkeit vieler Menschen hat zugenommen. Es gibt viele Einrichtungen, die sich um das Wohl kranker Menschen kümmern. Was ist das Besondere der Hospizgemeinschaft? Werner Mühlböck: Wir sehen den Menschen als...

  • 24.10.23
Die neuen Trägerinnen des Caritas-Ehrenzeichen mit Bischof Hermann Glettler und Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb. | Foto: Sigl

Caritas-Ehrenzeichen verliehen
Ehre, wem Ehre gebührt

Im Rahmen einer Feierstunde überreichten Bischof Hermann Glettler und Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb im Haus der Begegnung die Ehrenzeichen der Caritas. Dieses wird an Personen und Einrichtungen verliehen, die im Rahmen ihrer ehrenamtlichen oder beruflichen Tätigkeit ein Netz der sozialen Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft geknüpft haben. Im Bild von rechts, 1. Reihe: Edmund Alber, Aurelia Benedikt, Veronika Sailer, Karoline Knitel, Elisabeth Rathgeb (Caritas-Direktorin), Annemarie...

  • 16.05.23
Foto: Fotolia
2 Bilder

Interview mit Jussuf Windischer
Wie Bettlern begegnen?

Die einen verschreien sie als Bettlerbande, den anderen tun sie leid, viele wissen nicht, wie sie auf sie reagieren sollen: Wie können sich Menschen verhalten, wenn sie von Bettlern um Geld gebeten werden? Jussuf Windischer gibt im Gespräch mit dem Tiroler Sonntag ein paar Orientierungshilfen. Ein Interview zum Fest des heiligen Martin am 11. November. Den Christen ist die Nächstenliebe ins Stammbuch geschrieben. Dennoch wissen viele nicht, wie sie auf Bettler reagieren sollen. Jussuf...

  • 09.11.22
Als Jedermanns Mutter (hier mit Cornelius Obonja als Jedermann) feierte Julia Gschnitzer im Jahr 2016 ihren Abschied von der Bühne. | Foto: picturedesk.com/Barbara Gindl

Schauspielerin Julia Gschnitzer:
Ich beneide jeden Menschen, der glauben kann

Julia Gschnitzer gilt als Grande Dame der österreichischen Schauspielkunst und ist ihrer Tiroler Heimat stets eng verbunden geblieben. Vor sechs Jahren hat die 90-Jährige ihren Bühnenabschied gefeiert, doch in Radio und TV ist sie weiterhin aktiv. Jeden Tag hat sie die Berge ihrer Tiroler Heimat vor Augen. Selbst im weit entfernten Salzburg, wo die Schauspielerin Julia Gschnitzer seit über 30 Jahren lebt. Ganz plastisch und farbenfroh – in Form eines Bildes eines bekannten Tiroler Malers. Im...

  • 02.11.22
Peter Habeler auf dem Gipfel des Nangat Parbat (8.125 Meter Seehöhe). | Foto: Archiv Peter Habeler

Peter Habelers Nahtoderlebnis
„Es war ein unglaublich starkes Licht“

Habeler, 1942 in Mayrhofen geboren, entdeckte schon in jungen Jahren seine Begeisterung fürs Bergsteigen. Er erklomm die Berge rund um sein Heimatdorf, bereits im Alter von nur 23 Jahren war er ausgebildeter Berg- und Skiführer. Darauf folgte eine schier unglaubliche Serie an Expeditionen und Erstbegehungen. Was wenige wissen: Zu dieser Zeit schloss Peter Habeler auch eine Ausbildung als Glasmaler in der Glasmalerei Kramsach ab. Als Künstler gefühlt habe er sich jedoch nie, meint er. Am...

  • 29.10.22
Die Geehrten haben sich vor dem Altar der Wiltener Basilika zum Gruppenbild versammelt.  | Foto: Sigl

Diözesane Ehrenzeichen verliehen
Ein Dank für großen Einsatz

Die Diözese Innsbruck hat 49 Frauen und Männer für ihren Dienst in Kirche und Gesellschaft geehrt. Im Rahmen einer Dankesfeier in der Wiltener Basilika in Innsbruck hat Bischof Hermann Glettler vor kurzem die Auszeichnungen überreicht. Für Bischof Hermann Glettler ist die Feier ein besonderes Erntedankfest: „Wir danken Gott für Menschen, durch deren Glaube, Offenheit und Engagement viel Gutes wachsen konnte. Gottes Wort haben sie wie einen Samen aufgenommen – und die Saat ist aufgegangen!“ Der...

  • 11.10.22

Randnotiz von Lydia Kaltenhauser
Fast wie im Himmel

Ein festlich gedeckter Tisch, Blumen, liebevoll zubereitete Speisen. Rundherum strahlende Gesichter, herzliche Verbundenheit – ob man sich kennt oder nicht. Herzliche Gastfreundschaft, die Fremde zu Freunden macht. Alles am Tisch hat eine Bedeutung – der Wein, die Speisen, die Dekoration. Nichts ist beliebig, alles mit Bezug zum Geburtstagskind ausgewählt. Wir singen, lachen, weinen Freudentränen. Teilen Lebensgeschichten. So viel Freude, so viel Dankbarkeit. Auf einmal verstehe ich ganz tief,...

  • 03.10.22

Randnotiz von Gilbert Rosenkranz
Taufe in der Buchhandlung

In der Buchhandlung wendet sich eine Frau hilfesuchend an einen Verkäufer: „Ich such was für eine Taufe. Aber es darf ja nicht religiös sein. Das mögen die Eltern gar nicht.“ Ähnliche Situationen erleben Seelsorger oft. Lehrern geht es ähnlich. Was tun, wenn es in der Oberstufe hinten und vorn an der Grammatik fehlt? Ist die Situation ausweglos, sollten wir zusehen, dass sie nicht auch noch trostlos wird. Wie das gehen kann, zeigt die Bibel. Sie erzählt von einem Gott, der mit Vorliebe dann...

  • 25.08.22

Randnotiz von Lydia Kaltenhauser
Tiefer fragen

Hinter die Dinge schauen, tiefer fragen: Literatur und Religion gehen ähnlichen Fragen auf den Grund. Wie der Religion wird der Literatur immer wieder vorgeworfen, keinen wirtschaftlichen Nutzen zu haben. In angespannten Zeiten wie diesen sind es aber genau die „unwirtschaftlichen“ Dinge, die uns Halt geben: das in Kindertagen gelernte Gedicht, das Stoßgebet aus dem Herzen, das Vorlesen am Abend, die Gemeinschaft im Glauben. Literatur und Religion – ein spannendes Paar: mehr im Interview mit...

  • 28.07.22

Randnotiz
Gold in den Rissen

„Kintsugi“ ist eine kunstvolle japanische Reparaturmethode für Keramik. Scherben zerbrochenen Geschirrs werden gekittet – mit Gold. Man versucht nicht, die Risse zu verbergen, sondern betont sie erst recht. Das Zerbrochene wird Kunst. Durch unsere Gesellschaft und Kirche gehen tiefe Risse, unmöglich scheint es, sie zu kitten. Risse schmerzen, aber sie können auch Erstarrtes aufbrechen. Und Platz machen für einen Kitt aus Gold – zum Beispiel Empathie, Wertschätzung, Verständnis oder...

  • 26.07.22
Johanna Hönigsberger, 1933 geboren, lebt seit ihrer Heirat 1956 in Pottenstein. Die verwitwete Bäuerin hat sechs Kinder, sieben Enkel sowie fünf Urenkel. | Foto: Sophie Lauringer
Video 3 Bilder

Zum Welttag der Großeltern am 24. Juli
Ein ganz besonderes Leben

Es ist schade, wenn man alles vergisst. Das meint Johanna Hönigsberger und deshalb hat sie die vielen kleinen erlebten Geschichten ihres Lebens aufgeschrieben. Ihre Tochter Maria hat alles abgetippt. Daraus ist ein Buch entstanden. Dem SONNTAG hat Johanna Hönigsberger einige Geschichten über ihre DormayerGroßeltern weitergegeben. Was war das Besondere an Ihren Großeltern Franz und Theresia? Johanna hönigsberger: Ihr ganzes Leben war für mich etwas Besonderes. Ich habe mich bei meinen Großeltern...

  • 19.07.22

Jubiläum: Seit 30 Jahren Abt
Feier im Stift Wilten in Innsbruck

Ein Festgottesdienst bildete den Rahmen für die Feier des 30-jährigen Jubiläums von Abt Raimund Schreiers Wahl zum 55. Abt des Stiftes Wilten. 1992 wurde er von Bischof Reinhold Stecher benediziert. Zuvor war er hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig. Neben seinem vielfältigen Wirken im Rahmen des Ordens ist Abt Schreier auch leitend im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem tätig. Auch als Firmspender ist Prälat Schreier viel in Pfarren unterwegs und mit Menschen verbunden. Nach dem...

  • 07.07.22
Margrit Eleonore Haid arbeitet als Psychotherapeutin in eigener Praxis in Innsbruck, hält Vorträge und leitet Seminare und Workshops.  | Foto: Haid

Margrit Eleonore Haid im Interview
Dem eigenen Lebenstraum folgen

Die Psychotherapeutin Margrit Eleonore Haid zeigt in ihrem aktuellen Buch auf, wie Lebensträume gelingen können – unabhängig davon, wie alt man ist. Im Tiroler Sonntag-Interview erzählt sie, warum die Lebens-Träume nicht groß genug sein können und welche Rolle Leid und Tod in diesem Zusammenhang spielen. Sie sprechen in Ihrem Buch von der Sehnsucht nach Erfüllung des LEBENS-Traums. Was steckt dahinter? Margrit Eleonore Haid: Nicht nur wir haben Träume, die wir im Laufe des Lebens verwirklichen...

  • 08.06.22

Meinung
Die Bürger sind am Zug

Österreichs Wahlberechtigte können bis Montag sieben Volksbegehren unterstützen – von Antikorruption über Grundeinkommen, Tierschutz, mentale Gesundheit, Arbeitslosengeld bis Impfpflicht lautet die Themenpalette. Volksbegehren sind an sich nicht Partei-, sondern Gesellschaftspolitik (der auch die KirchenZeitung verpflich- tet ist). Das macht die Sache in Österreich schwierig. Denn an der Wiege unserer Republik standen Parteien. Die direkte Demokratie ist schwach entwickelt. Nur eine...

  • 05.05.22
Viel Potential für Frauen sieht Österreichs Botschafterin im Vatikan. | Foto: BMEIA

Frauen der Kirche

Franziska Honsowitz-Friessnigg ist Österreichs Botschafterin beim Heiligen Stuhl. Am Dienstag empfing sie fünf Frauen, die das Miteinander der Geschlechter zum Thema machten.  Ein Fünftel aller Vatikan-Angestellten sind Frauen, in Leitungspositionen sind es noch weniger. Doch Papst Franziskus ist die Beteiligung von Frauen wichtig. „Die jüngste Kurienreform bringt das sehr gut zum Ausdruck“, lobt Bot- schafterin Franziska Honsowitz-Friessnigg. „Darin hat Papst Franziskus die Leitung von...

  • 05.05.22

Meinung
Kommentar

Schwarze Erde Von einer Kornkammer Europas entwickelte sich die Ukraine zu einer Kornkammer der Welt. 2020 wuchsen in der fruchtbaren „schwarzen Erde“ 55 Mio. Tonnen Mais und Weizen. Doch der Treibstoff für Saatmaschinen wird nun für Panzer verwendet, die Saatmaschinenfahrer kämpfen an der Front. Für den Bedarf im Land könnte es dennoch reichen, aber statt Getreide wird das Land Hunger exportieren. Etwa 4,5 Mio. Tonnen Korn stecken in Häfen fest. Die Ukraine beschuldigt Russland,...

  • 05.05.22

Randnotiz von Gilbert Rosenkranz
Das leere Grab

Sie schauen in ein Loch, in die blanke Finsternis: Maria von Magdala, Johanna, Maria, die Mutter des Jakobus und weitere Frauen. Das leere Grab vor sich, wissen sie nicht, wie ihnen geschieht. Sie fassen sich ein Herz, überwinden ihre Angst und betreten das Dunkel. In diesem Dunkel treffen sie zwei Engel, deren Worte den Weg weisen: Die Frauen kehren dem Grab den Rücken zu und wenden sich zum Licht. Von Herzen wünsche ich Ihnen die Erfahrung der Frauen wie Maria von Magdala oder Johanna: dass...

  • 12.04.22
Paul Schobel | Foto: apa/müller-stauffenberg

Wort der Woche
Böse Erinnerungen

Wort Der Woche: Paul Schobel, Priester und Betriebsseelsorger In uns alten Menschen steigen in diesen Tagen böse Erinnerungen wie Sumpfblasen nach oben. Das Heulen der Sirenen geht mir heute noch durch Mark und Bein, die Nächte im Luftschutzkeller … Einfach unbegreiflich, dass 80 Jahre später der Krieg, dieses Scheusal, wieder aufersteht, als wäre nichts passiert … Ich frage mich: Hat je ein Krieg die Geschichte zum Besseren gewendet?Paul Schobel, geb. 1939, sozial engagierter Priester der...

  • 04.04.22
Sigrun Zwanzger | Foto: Welthaus Diözese Graz-seckau

Wort der Woche
Warnung vor Hungerkrisen

Der Krieg in der Ukraine schafft nicht nur unermessliches Leid im Land selbst, er hat auch massive globale Auswirkungen. Seit Kriegsbeginn steigen die Preise für Nahrungsmittel und Energie rasant. Der Welternährungsausschuss der Vereinten Nationen muss deshalb rasch umfassende Schritte gegen drohende Hungerkrisen setzen. Sigrun Zwanzger, Vizegeschäftsführerin vom Welthaus der Diözese Graz-Seckau, warnt vor massiven globalen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Steigende Lebensmittelpreise...

  • 24.03.22

Vatikan
Kurienreform – ein erster Schritt

Papst Franziskus hat die lange erwartete Kurienreform vorgestellt. Die bisher bekannten Ansätze sind gut: Dass Laien – egal welchen Geschlechts – Dikasterien (das sind die mit Ministerien vergleichbare Kurienbehören) leiten dürfen, war unumgänglich: Einerseits relativiert dieser Schritt das schädliche Standeswesen der Kirche. Andererseits müssen in einer modernen Behörde die besten Köpfe von allen zur Verfügung stehenden Personen an die Spitze. Die Beschränkung auf die geringe Auswahl...

  • 24.03.22
Monika Slouk | Foto: Neuhold

Kommentar
Leitungsgremium

Alle Achtung den Katholik/innen, die sich zur Pfarrgemeinderatswahl aufstellen ließen! Sie riskierten damit, nicht gewählt zu werden. Während es bei politischen Wahlen Parteiprogramme und Vorwahldiskussionen gibt, sind die Kriterien der PGR-Wahl häufig Passfotos der Kandidierenden, ergänzt durch Geburtsjahr, Beruf und den Bereich, dem das Engagement in der Pfarre gilt. Senioren oder Jugendarbeit? Caritas oder Familien? Sakramentenvorbereitung oder Erwachsenenbildung? Das können doch keine...

  • 24.03.22

Randnotiz von Lydia Kaltenhauser
Über die Psalmenbrücke

Die Bilder aus der Ukraine gehen durch Mark und Bein. Verzweifelte Menschen, die alles verloren haben. Mütter mit Kindern, allein auf der Flucht. Zerstörung, blanke Gewalt, kein Ausweg in Sicht. Die Bilder machen Angst, die Worte fehlen. Wilhelm Bruners dichtet über seinen „morgendlichen Gang über die Psalmenbrücke“, bei dem er „die alten Heilworte in seine Tagängste atmet“. Die Psalmen sind ein riesengroßer Schatz. Lebendiges Archiv aller menschlichen Gefühle, die vor Gott da sein dürfen,...

  • 23.03.22

Meinung
Kommentar

Gewaltig „Wenn Putin uns versklaven will, muss er uns töten. Wir werden bis zu Ende kämpfen, wenn nötig mit bloßen Händen!“ Wild entschlossen klang der frühere ukrainische Botschafter in Wien, Alexander Scherba, im ORF-Interview aus Kiew. Die Klarheit und Entschlossenheit der Ukrainer/innen fasziniert. Dafür stellt man gerne Waffen zur Verfügung. Doch wohin führt es? In wenigen Wochen würde die Ukraine ein Trümmerhaufen mit zigtausenden Toten sein, befürchten besonnene Experten. Aber was ist...

  • 11.03.22

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