7. Sonntag der Osterzeit | 21. Mai 2023
Meditation
Mitten im …
Linien definieren den Bildraum, umschreiben ihn, erzeugen Rhythmus in wiederholender Gestik. Ein Spiel von Linien läuft aufeinander zu und voneinander weg und schafft so Kompositionen von spannungsgeladener Wirkung. Alles ist reduziert auf Fläche, auf Linie und auf räumliche Struktur, die daraus erwächst. Das vom Künstler angewandte Stilmittel können wir deshalb als Reduktionismus verstehen: Alles ist zurückgeführt auf das Wenigste.
Nun könnte man meinen, das wäre eine einfache Sache. Es ist jedoch gerade umgekehrt. Denn das ist die Kunst: In sparsamsten Andeutungen ein tiefes Handlungsgeschehen auszuloten; in wenigen Strichen eine dramatische Szenerie zu entwerfen. … Es geht hier nicht nur darum darzustellen, sondern – und hier kommen wir ins Eigentliche – im Dargestellten auf das Nicht-Darstellbare zu verweisen. Der Reduktionismus und die Einfachheit der Holzschnittkunst zielt darauf, im vordergründig Dargestellten dessen tiefere Sinngehalte freizulegen. Das zurückhaltende Linienspiel der Figuren ist nichts anderes als Andeutung, Ahnung, Wink und Verweis, ist Verweis auf das im Bild abwesende Anwesende, auf das sich in ihm Entziehende; auf das, was im Bild Geheimnis bleiben möchte.
Markus Illmer
Himmelfahrt
Mitten im Abschied
Trauer
Verzweiflung
Ungewissheit
mitten im Abschied
seht doch
ich bleibe
bei euch
Annemarie Regensburger
Aus: A. Regensburger, S. Krismer, Ich bleibe bei euch. Begegnungen mit dem Auferstandenen. Tyrolia.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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