Kirche Steiermark
Influencer und Follower

„Das ist meins!“ – Der Kultur der Gier, die unersättlich macht, tritt Jesus im Tempel scharf entgegen: „Schafft das alles weg!“ Die Kainbacher Passionsspiele beeindrucken heuer wieder mit überaus starken Bildern.  | Foto: Neuhold
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  • „Das ist meins!“ – Der Kultur der Gier, die unersättlich macht, tritt Jesus im Tempel scharf entgegen: „Schafft das alles weg!“ Die Kainbacher Passionsspiele beeindrucken heuer wieder mit überaus starken Bildern.
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Die Kainbacher Passionsspiele übersetzen Nachfolge ins Heute.

Gleich zu Beginn der Vorstellung begrüßt der heilige Johannes von Gott die eintretenden Gäste und bittet darum, das Handy in den Flugmodus zu schalten. Das auf die Leinwand projizierte Portrait des Ordensgründers der Barmherzigen Brüder aus dem 16. Jahrhundert wird dabei von der Künstlichen Intelligenz zum Leben erweckt.

Was ist Fake und was ist wahr? Welchen Nachrichten kann ich vertrauen? Wovon werde ich beeinflusst? Und vor allem: Wem folge ich nach? Auf wen setze ich mein Leben? Wer gibt mir Halt und Sicherheit? Fragen wie diesen geht die neue Inszenierung der Kainbacher Passionsspiele nach. Unter dem Titel „#follower“ spürt das etwa 60 Personen umfassende Ensemble, bestehend aus Bewohnerinnen und Bewohnern der Lebenswelten Steiermark, Mitarbeitenden und weiteren Theaterbegeisterten, den Versuchungen, Einflusssphären und Fallstricken unserer heutigen Zeit nach, die vor allem in den virtuellen Welten der sozialen Medien lauern. Die Rollen sind in jeder Szene anders verteilt.

Die Talkshow „Am Puls“ geht dem Wahrheitsgehalt der Ereignisse rund um Jesus auf den Grund, die nach Statussymbolen gierende und nach Aufmerksamkeit heischende Selfie-Kultur wird launig aufs Korn genommen, und vom Letzten Abendmahl wird eine Videokonferenz zugespielt. Im Kontrast dazu wird immer deutlicher die Kraft spürbar, die sich entwickelt, wenn jemand aus seiner Blase heraustritt, zu sich selbst steht, seine Berufung findet und mit ganzer Entschiedenheit seiner Vision vom Leben folgt.

Mit wenigen Worten und sparsamen Requisiten gelingt es der Theatergruppe unter der Regie von Martina Pusterhofer, starke Emotionen, Begeisterung und tiefe Botschaften zu vermitteln. Für die intensive Musik zeichnen Diakon Peter Weinhappl und Max Bieder verantwortlich.

Für die Vorstellungen am 28. März sowie am 4. und 11. April – jeweils Freitag, 19.30 Uhr, in der Freizeit- und Kulturhalle der Lebenswelt, 8047 Kainbach bei Graz – gibt es noch Karten.
Bestellung unter: www.kainbach.at/passion.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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