Glauben weiter pflegen | Teil 05
Die Seele bedarf einer zärtlichen Zuwendung

Otto Feldbaumer, Diözesankoordinator für die Pflegeheimseelsorge Steiermark, freut sich, dass das vor drei Jahren begonnene Pilotprojekt „Regionalreferent/innen für Seelsorge in Pflegeheimen“ Schritt für Schritt voranschreitet und immer klarere Konturen bekommt. Mittlerweile können alle acht Regionen durch erfahrene Pflegeheimseelsorger/innen „beackert“ werden. Die großen Ziele sind Förderung, Unterstützung, Vertiefung und Vernetzung der Seelsorge in Pflegeheimen in der entsprechenden Region, Stärkung der pfarrlichen Seelsorge in Pflegeheimen, Profilierung der haupt- und ehrenamtlichen Pflegeheimseelsorge. „Zusammen mit allen Verantwortlichen in und für Pflegeeinrichtungen wollen wir hilfreiche Wege suchen, Gepflegte und Pflegende gut zu begleiten und seelsorglich für sie da zu sein.“

Christian Plangger, Diakon und Pastoralassistent in der Pfarre Jagerberg, Regionalreferent für die Region Süd-West und Seelsorger im Volkshilfe Seniorenzentrum Wagna, erzählt von seinen Erfahrungen und von dem, was die Zukunft noch bringen soll. „Es sind nicht wenige Menschen, die sich in den Pflegeheimen engagieren, sie benötigen jedoch selbst eine Begleitung. Ohne Unterstützung kann es oft sehr schwer sein, mit dem umzugehen, was dieses Engagement mit sich bringt.“ In seiner Region gebe es aber sehr viele Ideen, die wirklich toll sind und sicher in Zukunft noch öfter aufgegriffen werden: etwa Messfeiern, die statt in der Pfarrkirche regelmäßig in Pflegeheimen gefeiert werden. Die Pfarrbevölkerung wird dazu eingeladen. Manchmal werden nach dem Gottesdienst auch Kaffee und Kuchen serviert. Diese Angebote werden allgemein gut angenommen und schaffen Begegnung. So sind die Menschen in den Heimen auch in der Pfarre präsent, werden stärker wahrgenommen und in das Pfarrleben mit einbezogen.

Hier liegt ein wichtiger Teil der Arbeit für die RegionalreferentInnen. Eine Schnittstelle zu sein und unterschiedliche, oft lose Initiativen miteinander zu vernetzen, die Verbindung der Pflegeheimseelsorge mit der Pfarre aufzubauen und zu stärken. „Es ist sehr schön, dass sich viele Menschen für die Pflegeheimseelsorge interessieren. Wir wollen für sie da sein, damit sie Kraft haben und die Wertschätzung ihres Engagements auch spüren.“

Neben der sakramentalen Versorgung, die zumeist sehr gut funktioniert, ist die persönliche Zuwendung das, was Menschen in dieser Lebensphase besonders gut tut, etwas, was sie wirklich brauchen. Der ökumenische Lehrgang 2017/18 für ehrenamtliche MitarbeiterInnen in der Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge (Spalte nebenan) bietet die optimale Vorbereitung dafür. Otto Feldbaumer: „Der seelsorgliche Einsatz und die Mitarbeit von gut qualifizierten Ehrenamtlichen ist eine wertvolle Ressource und wird auch in Zukunft immer wichtiger werden.“ Mit einem Informationsabend Mitte November beginnt die nächste Ausbildung, die mittlerweile von der Weiterbildungsakademie Österreich akkreditiert worden ist.

 

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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