Wo i geh und steh...| Teil 10
Der Summa is aussi

Gott nennt sich selber der „Ich-bin-da“. Wo immer i geh und steh, könnte also ein Ort der Begegnung mit Gott sein. Machen wir uns in diesem Sommer gemeinsam auf die Suche …  | Foto: Prettenthaler-Heckel
  • Gott nennt sich selber der „Ich-bin-da“. Wo immer i geh und steh, könnte also ein Ort der Begegnung mit Gott sein. Machen wir uns in diesem Sommer gemeinsam auf die Suche …
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Das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist;
es sollen jauchzen alle Bäume im Walde. Ps 96,12

Über die Erdn muaßt barfuaß gehn.
Ziag d‘Schuach aus, die machen di blind!
Dann kannst den Weg mit die Zechn sehn,
des Wasser, den Wind …

Sollst mit die Sohln auf d‘Staner steign,
mit der nackerten Haut.
Wird dir die Erdn aa bald zeign,
daß s‘dir vertraut.

Gspür des nasse Gras auf die Füaß,
gspür, wia trocken is der Staub.
Gspür, wia dich streichelt des Moos so süaß,
gspür, wia‘s knistert im Laub.

In‘n Bach muaßt einesteign,
durchs Wasser muaßt aufegehn,
untern Wasserfall muaßt di stelln,
mit‘m Gsicht in die Höh,
mit der Wangen auf d‘Erd
in die Sunn di legn.

Lieg ganz still, riach die Erdn und gspür,
wia aufsteigt aus ihr a riesige Ruah.
Und dann is die Erdn ganz nah bei dir,
und du waßt, du ghörst zu allem dazua.

Martin Auer

Impuls

Der Wald ist ein guter Ort, um den Sommer zu beschließen. Ich fühle mich willkommen. Behutsam trete ich ein in diese Kathedrale der Schöpfung, gehe langsam, noch langsamer, werde still, setze mich wo hin, lausche, beobachte. Ein Lied kommt mir in den Sinn: „In dir allein wird meine Seele still“. Diese Ruhe macht tieferes Erkennen möglich:

Im Wald erlebe ich, was wir uns für die Welt wünschen würden: ein friedliches Miteinander und Nebeneinander von Jung und Alt, Giftig und Bekömmlich. Gerade steht neben Krumm, Krumm ist bezaubernd schön! Es gibt wundersame Lebensgemeinschaften:
zwischen Steinen und Wurzeln, Bäumen und Flechten, Pflanzen, Tieren und Menschen, eine Buntheit, die kein Künstler so schön malen könnte.

Es ist Schöpfungszeit. Viele Menschen suchen in der Natur,
im Wald, am Berg, beim Wandern ihr seelisches Gleichgewicht. Bewusst oder unbewusst ist das wohl auch eine Suche nach dem Göttlichen in uns selbst, nach Göttlichem in den Geschöpfen
um uns und in der Natur. Es ist die Suche nach dem Größeren, Schützenden, Nährenden, in das wir hineingeborgen sind: Gott.

konkret: „Christliches Waldbaden“ 

  • Such dir im Wald einen Ort, wo du dich niederlassen kannst. Werde ruhig im Atmen und im Schauen. Was spricht deine Augen an: ein Tier, ein Baum, ein Stein? Nimm dir Zeit zu beobachten. Schau genau, schau liebend!
  • Stell dir vor, du wirst von Gott genauso liebend angeschaut. Lass dir Zeit für diese Wahrnehmung! Sag Ihm, was du denkst!
  • Sammle bei einem Waldspaziergang „Schätze“ und lege in einer Lichtung ein „Schöpfungsmandala“ aus Zapfen, Gräsern, Blumen und Steinen. Passt gut mit Kindern. Dazu fällt euch vielleicht ein Loblied ein! Kreuzzeichen, Vater unser … und fertig ist euer Waldgottesdienst!

Marlies Prettenthaler-Heckel
ist Mutter von vier Kindern und Fachreferentin für
Glaube & Verkündigung im Fachbereich Pastoral & Theologie

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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