Diskussion
Wie zeitgemäß Messe feiern?
Diese Frage wird, ausgehend von Diskussionen rund um TV-Gottesdienste aus Hartberg, in der steirischen Kirche weiterdiskutiert.
In den vergangenen Tagen wurde deutlich, wie sehr die Menschen die Feier von Gottesdiensten als ein wesentliches Fundament ihres Lebens mit Gott sehen. Das sei ein schönes Zeichen und wurde durch die positiven wie auch negativen Reaktionen auf die medial verbreitete Fragestellung der Fernseh-Übertragung von Messfeiern aus der Pfarre Hartberg deutlich, heißt es in einer Stellungnahme aus der Diözese Graz-Seckau. Was ist Liturgie? Was ist der Kern christlicher Gottesdienste? Welche Wege erfordert die Kunst des Feierns in der Liturgie des 21. Jahrhunderts? Diese Fragen wurden plötzlich bewusster gestellt.
Wichtige Diskussion gestartet. Kirche lebt aus der Zusage und dem Dienst Gottes an den Menschen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Kirche lebt vor allem aus der Gemeinschaft vor Ort, aus der gemeinsamen Feier der Menschen und in der Coronazeit auch ganz deutlich durch mediale Gottesdienstübertragungen. Sehr viele Rückmeldungen in den Medien, an die Pfarre Hartberg und das Ordinariat der Diözese Graz-Seckau bekunden dankbar die durch Gottesdienstübertragung ermöglichte Chance, den kirchlichen Kontakt aufrechterhalten und die spirituelle Gottesbeziehung leben zu können.
Die Diözese Graz-Seckau nimmt das zeitgemäße Feiern der heiligen Messe im eben begonnenen synodalen Prozess der Weltkirche sehr ernst. „Als Konsequenz wollen wir die Fragen rund um die „Quelle und den Höhepunkt kirchlichen Lebens“, die Messfeier vor Ort und am Bildschirm, zu einem Schwerpunkt unseres synodalen Prozesses machen. Wir wollen mit Expertinnen und Experten – und darunter natürlich auch jenen aus Hartberg – so bald wie möglich gemeinsam analysieren, wie sich Wünsche und Vorgaben bestmöglich vereinen lassen“, sagt Bischof Wilhelm Krautwaschl.
Gespräche gehen weiter. Jedenfalls ist klar, dass die Gespräche zwischen dem Ordinariat und der Pfarre Hartberg – wie immer in den Stellungnahmen der Diözese deutlich gemacht, aber nur selten öffentlich kommuniziert – intensiv fortgeführt werden. „Unser Ziel ist ein für alle gutes Ergebnis, damit das, was uns gegeben ist – die Zuwendung Gottes zu uns Menschen – in einer pluralen Form begangen wird, die das Wirken Jesu Christi offenbart und den Hoffnungen der Menschen heute entspricht“, sind sich Bischof Wilhelm Krautwaschl und der Hartberger Pfarrer Josef Reisenhofer einig.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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