Trauer in der Arbeit

Die Uni Graz untersucht Wirkungen eines unterstützenden Arbeitsumfeldes bei Trauer von Mitarbeitenden. | Foto: pixabay
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EU-Projekt der Uni Graz untersucht, wie Unternehmen mit Sterben umgehen.

Als wäre der Tod von geliebten Menschen nicht schlimm genug. Der Verlust kann auch den Berufsalltag gravierend beeinflussen, denn er bedeutet emotionalen Stress, gefährdet die Gesundheit und wirkt sich auf die Arbeitsfähigkeit und das Team aus. Wie gehen Unternehmen damit um? Welche Unterstützung bieten sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?

Die Universität Graz wird im Rahmen des Projekts „EU Co-Work: Developing Compassionate Workplaces in Europe“ Faktoren und Wirkungen eines unterstützenden Arbeitsumfeldes untersuchen. Dabei werden Vereinbarkeit von Care-Aufgaben und Erwerbsarbeit sowie Bedingungen in Unternehmen beleuchtet, die in herausfordernden Lebenssituationen – wie schwere Krankheit, Sterben, Tod, Verlust und Trauer – die MitarbeiterInnen unterstützen.

In Österreich sind über 300.000 Menschen auf dem Arbeitsmarkt aktiv und betreuen gleichzeitig kranke Angehörige. 90.000 Menschen sterben pro Jahr in Österreich. Damit sind mehrere hunderttausend mit Verlust, Sterben, Tod und Trauer und individuellen Trauererfahrungen konfrontiert – auch am Arbeitsplatz. „Wird der Trauer kein Raum gegeben und werden MitarbeiterInnen in ihren Sorgeaufgaben nicht unterstützt, hat das negative Auswirkungen auf ihre Arbeitszufriedenheit und -fähigkeit,“ weiß Klaus Wegleitner, Sorge- und Public-Health-Forscher an der Karl-Franzens-Universität Graz. „Das Gefühl, allein auf sich gestellt zu sein, kann krank machen.“ Das heißt, solche akuten Situationen können Wohlbefinden und Zufriedenheit im Job entscheidend prägen. Digitalisierung und Home-Office haben zusätzlich sowohl die Arbeitswelt als auch das soziale Gefüge verändert.

Drei Betriebe wird das Forschungsteam der Uni Graz gemeinsam mit dem Verein SORGENETZ intensiv begleiten. „Wir suchen noch Unternehmen aus unterschiedlichen Sparten“, ruft Wegleitner interessierte Firmen zur Teilnahme auf. Gemeinsam sollen Maßnahmen entwickelt, ausprobiert und evaluiert werden.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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