Ökumene
Patriarch Bartholomaios I. sprach bei Europarat

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Muttersprache: Liebe. Zum Einsatz für Frieden und Einheit in einer zunehmend polarisierten Welt hat das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen weltweit, Patriarch Bartholomaios I., in einer Rede vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarates aufgerufen.
„Eine Welt, in der Konflikte und Kriege keine Mittel sind, um Streitigkeiten und Spaltungen zu lösen; in der alle Religionen und alle Ethnien unterschiedslos respektiert werden; in der es genug Liebe als Muttersprache der gesamten Menschheit gibt; und in der die Natur geschützt wird“, so Bartholomaios I. Politische und religiöse Führer könnten den Menschen neue Hoffnung geben, indem sie gemeinsam darauf hinarbeiten, den „Kindern eine bessere Welt zu hinterlassen als die, die wir geerbt haben“, sagte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel in Straßburg. Menschen hätten als soziale Wesen die Ressourcen des Planeten zu teilen, seien füreinander verantwortlich und einander rechenschaftspflichtig, so der Patriarch. „Wir leben in einer globalen Gemeinschaft, und als solche teilen wir gemeinsame Werte, die über nationale, politische, religiöse, ethnische oder kulturelle Grenzen hinausgehen“, erinnerte Bartholomaios.
Dieses ethische Bewusstsein beruhe nicht nur auf religiösen Überzeugungen, sondern auf der universellen Würde aller Menschen, so der Patriarch.
In einer Welt, die sich als „zunehmend gespalten und entzweiend“ erweise, gelte es, „Brücken des Friedens und der Einheit sowie des Miteinanders und der Zusammenarbeit zu bauen“. Niemand könne so tun, als würde der Rest der Welt nicht existieren; diese gelte in Fragen von Konflikten genauso wie bei Ungerechtigkeit, Wirtschaft, Ökologie oder Flucht und Migration.
Mit Papst Franziskus nach Nicäa
Thema der Fragen an Bartholomaios nach seiner Rede waren auch die Vorbereitungen zum 1.700. Jahrestag des Konzils von Nicäa. Erneut kündigte der Ökumenische Patriarch an, dass er im Mai gemeinsam mit Papst Franziskus an einer Pilgerreise nach Iznik (ehemals Nicäa) teilnehmen wolle. Die Reise sei ein Ausdruck des gemeinsamen Engagements zur Förderung der Versöhnung.
In Nicäa (heute Iznik in der Türkei) wurde 325 das zentrale christliche Glaubensbekenntnis formuliert. Es sei „ein Beweis für unser gemeinsames theologisches Erbe“, betonte Bartholomaios in Straßburg. Dieses Erbe motiviere zu verstärkten Bemühungen um die Wiederherstellung der Einheit zwischen Ost- und Westkirche.
Einen genauen Termin der Papstreise in die Türkei gibt es bis dato nicht. Eine diplomatische Delegation aus Rom war laut Medienberichten zur Vorbesichtigung aber bereits in Iznik.
Quelle: Kathpress
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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