Mensch als Ausgangspunkt
Bei Religionsberichterstattung liegt der ORF laut Abteilungsleiterin Barbara Krenn an der Spitze.
Vergleicht man den Anteil der Religionsberichterstattung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Europa, dann hat der ORF das „mit Abstand“ größte Religionsangebot. Darauf wies kürzlich bei einem Themenabend über Religion in den Medien die Leiterin der ORF-Hauptabteilung Religion und Ethik, Barbara Krenn, hin. Im ORF gebe es 19 regelmäßige tägliche oder wöchentliche religiöse Sendungsformate in Radio, Fernsehen und Internet. Allein dass der ORF diesem Bereich eine Hauptabteilung zuordnet, zeige den hohen Stellenwert von Religion, Glaube, Theologie und Spiritualität für diesen Sender.
Die Religionsjournalistinnen und -journalisten des ORF verstehen sich laut Krenn als eine Art „Konsumentenschützer“ im Bereich der Religion und der Sinnangebote. „Wir wollen jede Religion, ohne sie zu vereinnahmen, einerseits mit ihrem Ursprung konfrontieren – zum Beispiel mit Jesus Christus oder mit dem Propheten – und andererseits mit dem humanen Ethos, zum Beispiel mit den Menschenrechten.“ Glaube und Vernunft, aber auch das Verhältnis der Religion zur Politik und zur pluralen Gesellschaft fänden Beachtung.
Krenn plädiert für einen Journalismus, der sowohl die individuelle als auch die institutionelle und gesellschaftliche Dimension von Religion beachtet: „Ausgangspunkt unserer Berichterstattung ist der Mensch.“ Der Mensch, der feiert, der zweifelt oder vor ethischen Entscheidungen steht, und seine Erfahrungen mit Krisen oder religiösen Strukturen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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