Heiliges Jahr
Durch die Heilige Pforte

Mit einer Pilgergruppe auf dem Weg zur Heiligen Pforte – Kathpress-Korrespondent Niklas Hesselmann berichtet von diesem besonderen Erlebnis.  | Foto: Wuthe/Kathpress
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Ein Pilger-Bericht aus Rom.

Vormittag, die Sonne scheint, kaum eine Wolke am Himmel – die Pilgergruppe der deutschsprachigen Gemeinde Santa Maria dell’Anima in Rom versammelt sich auf der neu gestalteten Piazza Pia bei der Engelsburg. Die TeilnehmerInnen melden sich am Infopoint an und können dort ein Pilgerkreuz mitnehmen. Das Kreuz ziert Christus in rotem Gewand mit Krone, auf der Rückseite prangt das bunte Logo des Heiligen Jahres. Drei Frauen entscheiden sich, abwechselnd das hölzerne Kruzifix der Gruppe zu tragen.

Auf die Pilgerspur, fertig, los. Von der Piazza Pia bis zum Petersplatz ist für die angemeldeten PilgerInnen ein Korridor abgesperrt. Durch diesen macht sich die elfköpfige Gruppe auf den Weg zum Petersplatz. Das erste Stück des Weges geht die Gruppe schweigend mit Fragen im Gepäck: Welche Türen im eigenen Leben sind offen, welche zugeschlagen? Lassen sie sich wieder öffnen? In Anbetracht einer Tür, die nur alle 25 Jahre geöffnet und sonst zugemauert ist, liegen solche Fragen nahe.
Die Impulse gibt Christina Bonacker, pastorale Mitarbeiterin in der Pfarre Santa Maria dell’Anima. Regelmäßig lädt sie ein, besondere Orte in Rom kennenzulernen. Im Heiligen Jahr mit dessen Motto „Pilger der Hoffnung“ sind es Hoffnungsorte.

Knallgrüne Jacken am Weg. Schritt für Schritt bewegt sich die Gruppe auf den Petersdom zu. Die Pilgerspur vor ihr ist leer, dennoch legt sie gelegentlich einen Stopp ein – für geistliche Impulse und an der einzigen Ampel, die den Korridor unterbricht. Freiwillige OrdnerInnen – jung und älter – säumen den Weg. Zu erkennen sind sie an ihren knallgrünen Jacken. Zwei von ihnen bekreuzigen sich, als die Gruppe mit dem Kreuz an ihnen vorbeizieht.

Dann gibt es sogar unerwarteten Gegenverkehr: Eine Familie mit zwei kleinen Kindern läuft auf der Pilgerspur in die entgegengesetzte Richtung. Ein Ordner rennt ihnen hinterher und weist ihnen den Weg aus den Absperrungen heraus. Kaum sind die „Geisterpilger“ aus dem Weg, nähert sich von hinten schon eine andere Pilgergruppe. Die lässt man passieren, um sich nicht hetzen zu lassen. Der nächste Impuls steht an, Baulärm von der Kirche Santa Maria in Traspontina schallt herüber.

Durch die Pforte. Dann ziehen die elf PilgerInnen weiter und erreichen den Petersplatz. Rechts entlang geht es zu den Sicherheitskontrollen. Wie oft die Pilgerkreuze wohl schon durch den Scanner gereicht wurden? Die Rampe hinauf bis vor die Fassade des Petersdoms. Von dort sind es nur noch wenige Meter bis zur Pforte. Langsam geht die Gruppe auf sie zu, von der Seite stoßen weitere PilgerInnen dazu. Der Blick schweift zu den bronzenen Türflügeln oder andächtig auf den Boden. Der besondere Moment wird mit dem Smartphone festgehalten. Entlang an Michelangelos Pietà, den Gräbern Johannes Pauls II. und Johannes’ XXIII. geht es zum Baldachin über dem Petrusgrab. Dort findet der gemeinsame Gang seinen Abschluss.

Niklas Hesselmann/Kathpress (gekürzt)

Online ins Heilige Jahr
Rom-PilgerInnen im Heiligen Jahr 2025 können sich ab sofort für das Durchschreiten der sogenannten Heiligen Pforten anmelden: Auf der Jubiläumswebsite www.iubilaeum2025.va

und der begleitenden Handy-App iubilaeum 2025 kann man sich kostenfrei registrieren und erhält einen Online-Pilgerpass samt QR-Code. Dies erlaubt es, die nur in besonderen Jahren geöffnete Heilige Pforte des Petersdoms und in den drei weiteren Papst-Basiliken der Stadt in dem reservierten Zeitfenster zu durchschreiten. Die App bietet darüber hinaus einen Überblick über die Veranstaltungen des Heiligen Jahres in Rom und ermöglicht die Anmeldung dazu.

Auch zu Kulturgenuss vermitteln Website und App, indem sie Rom-Reisende über aktuelle Angebote im Zeichen des Jubiläums informieren.

Wer sich schließlich als Volontärin oder Volontär im Heiligen Jahr betätigen will, findet auf App und Website ebenfalls alle Infos dazu. Vorausgesetzt für einen ein- oder mehrwöchigen Einsatz, bei dem man den internationalen Rom-Pilgern helfend zur Seite steht, ist Volljährigkeit und ein Empfehlungsschreiben eines Priesters oder Verantwortlichen einer kirchlichen Gemeinschaft, in dem katholischer Glauben und aktive Teilnahme am Gemeinde-leben bezeugt wird, heißt es.

Quelle: Kathpress

Mit einer Pilgergruppe auf dem Weg zur Heiligen Pforte – Kathpress-Korrespondent Niklas Hesselmann berichtet von diesem besonderen Erlebnis.  | Foto: Wuthe/Kathpress
Eine App für Smartphones hält viele Informationen und Anmeldemöglichkeiten rund um das Heilige Jahr bereit. | Foto: Wuthe/Kathpress
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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