Deutschland
Bischof Bode tritt zurück
Deutschland. Papst nahm Amtsverzicht des dienstältesten deutschen Bischofs an.
Das Rücktrittsgesuch des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode wurde am 25. März vom Papst angenommen. In einer Videobotschaft erklärt Bischof Bode, dass er die letzten 32 Jahre Verantwortung in einer Kirche trug, „die nicht nur Segen gebracht, sondern auch Schuld auf sich geladen hat“. Es ist der erste Rücktritt eines deutschen Bischofs in Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen.
Im Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt von Klerikern habe er lange Zeit eher die Täter und die Institution als die Betroffenen im Blick gehabt. „Ich habe Fälle falsch eingeschätzt, häufig zögerlich gehandelt und manchmal falsche Entscheidungen getroffen“, so Bode.
Ein im September 2022 veröffentlichter Zwischenbericht über die Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt im Bistum Osnabrück habe ihm dies deutlich vor Augen geführt. Sein Versprechen, den Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt zu verbessern, habe er eingehalten. Maßnahmen gegen aufgedeckte systemische Mängel und ein Schutzprozess seien auf den Weg gebracht. „Der weitere Weg wird noch viel Kraft kosten, die ich nicht mehr aufbringen kann“, so der 72-Jährige.
Die Reaktionen fielen gemischt aus. Manchen kommt der Rücktritt zu spät, andere bedauern den Weggang eines reformorientierten, vorangehenden Bischofs.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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