Abschied
Nichts mehr zu retten
Um fünf nach zwölf trafen sich am 8. Juli etwa 40 Personen zu einer denkwürdigen Trauerfeier im Brandnertal etwas oberhalb der Totalphütte in der Diözese Feldkirch/Vorarlberg. Im Mittelpunkt der ökumenischen Feier stand der Brandner Gletscher, der in wenigen Jahren ganz verschwunden sein wird. Laut Gletscherforscher Georg Kaser gebe es nichts mehr zu retten. Weniger sichtbar, aber umso schwerwiegender sei der Verlust der Biodiversität und Artenvielfalt, der mit dem Verlust der Gletscher einhergeht, so der Experte der Uni Innsbruck.
„Wir kommen zusammen, um den Brandner Gletscher zu verabschieden“, begrüßte Pfarrer Michael Meyer die „Trauergemeinde“, die sich im Hochgebirge zu dieser besonderen Aktion eingefunden hatte. In seiner Rede über den „Verstorbenen“ rief Meyer die Bedeutung des Gletschers im Ökosystem in Erinnerung.
Hauptverantwortlich für dieses besondere „Requiem“ zeichneten der evangelische Pfarrer und Umweltbeauftragte der Evangelischen Kirche H. B. Michael Meyer, der Umweltbeauftragte der katholischen Diözese Feldkirch Jürgen Mathis sowie die Liturgiereferentin der katholischen Diözese Feldkirch Stefanie Krüger. Als Christen sehe man sich aufgefordert, sich „aus ganzem Herzen für die Erhaltung unserer Heimat“ einzusetzen, erklärten sie ihre Motivation zum Requiem.
Die Trauerfeier endete mit den Segensworten: „Der Herr halte seine Hand über uns, damit wir unseren Lebensstil nachhaltig ändern, und führe uns gnädig durch die Klimakrise in eine neue Welt im Frieden untereinander, in sozialer Gerechtigkeit bei der Bewältigung der Klimakatastrophe und im Frieden mit der Schöpfung in der Vielfalt des Lebendigen.“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.