Zeitgeschichte
80. Todestag eines NS-Märtyrers

Drei Töchter Rosalia, Maria, Aloisia mit Transparent. Ostern 1943, für Franz Jägerstätter ins Berliner Gefängnis geschickt.  | Foto: Erna Putz
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  • Drei Töchter Rosalia, Maria, Aloisia mit Transparent. Ostern 1943, für Franz Jägerstätter ins Berliner Gefängnis geschickt.
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Franz Jägerstätter. Gedenken zum 80. Todestag des NS-Märtyrers.

Anlässlich des 80. Todestages des seligen Franz Jägerstätter findet am 8. und 9. August in seinem oberösterreichischen Heimatort St. Radegund das jährliche internationale Gedenken statt. Das Programm beginnt am Dienstag, 8. August, um 18 Uhr mit einem Abendgebet in der Kirche St. Radegund. Tags darauf, am Todestag Jägerstätters, präsentieren Andreas Schmoller und Verena Lorber vom „Franz und Franziska Jägerstätter Institut“ Linz (FFJI) um 9.30 Uhr im Pfarrheim Tarsdorf die neue digitale Jägerstätter-Edition, die die Gesamtausgabe der Schriften des Ehepaars online zugänglich macht. Um 11 Uhr sorgt Asylexperte Herbert Langthaler mit Ausführungen zum Thema „Verfolgungsgrund Kriegsdienstverweigerung“ für Aktualitätsbezüge. Nach dem Mittagessen folgt um 13.30 Uhr eine Fußwallfahrt von Tarsdorf nach St. Radegund, wo zur Todesstunde um 16 Uhr eine Andacht in der Pfarrkirche gehalten wird. Um 19.30 Uhr leitet dort der Linzer Bischof Manfred Scheuer eine Eucharistiefeier, die in eine Lichterprozession zur Jägerstätter-Grabstätte mündet.
„Das Interesse an der Lebensgeschichte des Innviertler Bauern und Familienvaters sowie dessen Gattin Franziska ist ungebrochen“, sagte Andreas Schmoller, Leiter des FFJI. Zugleich sei offenkundig, dass sich die Auseinandersetzung mit Jägerstätter in den vergangenen acht Jahrzehnten mehrfach geändert habe. Die Zugänge seien vielfältig geworden, eine eigene Erinnerungskultur habe „sich langsam entwickelt und zusehends gefestigt“.

Neben dem Gedenken an Jägerstätter sei in St. Radegund immer auch der Blick auf andere Figuren des NS-Widerstands sowie der Austausch über die NS-Vergangenheit in Österreich auf dem Programm gestanden, wies Schmoller hin. Durch den Ukraine-Krieg würden nun historische Analogien zwischen damals und heute in den Blickpunkt rücken und für Kontroversen sorgen. „Welche Impulse die Beschäftigung mit Jägerstätter für brennende Fragen der Gegenwart bringt, ist immer wieder Anliegen des jährlichen Gedenkens in St. Radegund gewesen.“

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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