„Auftrag & Erneuerung“: Anregendes Motto der Sommer.Bildung im Bildungscampus Augustinum.
Ermutigungen für die Schule
Unter dem Leitwort „Auftrag & Erneuerung“ trafen sich vom 2. bis 4. September 2019 katholische und evangelische Religionslehrer/innen aller Schultypen der Steiermark zu einem Symposium, um über die Aktualität und Notwendigkeit religiöser Bildung und die Aufgabe schulischen Religionsunterrichts nachzudenken. Im Mittelpunkt der Überlegungen standen diesmal die Herausforderungen in Zeiten pluraler postmoderner Lebenswelten.
Interreligiöse Zusammenarbeit stärken
Die Sommer.Bildung wurde für mehr als 40 Jahre in der letzten Ferienwoche für die katholischen Religionslehrer/innen veranstaltet. Im Gedenken an die Reformation wurde sie 2017 erstmals ökumenisch durchgeführt und heuer noch weiter geöffnet. Das diesjährige Thema „Auftrag & Erneuerung: Religionen in pluraler Gesellschaft“ wollte auf den gemeinsamen Auftrag zur Gestaltung von Bildung, Schule und Gesellschaft verweisen und zugleich die interreligiöse Zusammenarbeit betonen, den interreligiösen Dialog fördern und interreligiöse und interkulturelle Kompetenz stärken. So haben auch Vertreter/innen anderer Religionsgemeinschaften als Referent/innen und Gesprächspartner/innen dieses Symposium mitgeprägt. Interreligiöser Dialog schließt auch die Auseinandersetzung und das Gespräch mit einer zunehmend säkular geprägten Gesellschaft bzw. mit Menschen, die sich als agnostisch verstehen, ein.
Das Menschliche verbindet
Bei der Eröffnungsveranstaltung auf die Bühne geholt wurden Verteter/innen von fünf Religionen. Den Wortmeldungen gemeinsam war, dass „früher“ oft die Gegensätzlichkeit der Religionen hervorgehoben und die Differenz als Abgrenzung gegenüber der eigenen Religion verstanden wurde. Heute wird die Differenz als Bereicherung gesehen, als Chance zum Gespräch und zur Begegnung. Betont wurde auch, dass gemeinsames ökumenisches und interreligiöses Feiern Brücken schlägt zwischen den Menschen. Die Suche nach dem, was uns in der Menschlichkeit verbindet, baut Brücken. Es sollte also nicht im Vordergrund stehen, welcher Religionsgemeinschaft ein/e Schüler/in angehört. Im Vordergrund sollte die Suche nach dem Humanum stehen, die Suche nach dem Potenzial der Religionen, die dem Leben Zuversicht, Halt und Struktur geben können.
"Habt Mut!"
Die Ermutigungen für das Weiterdenken in den interreligiösen Begegnungsfeldern umschrieb Bischof Wilhelm Krautwaschl sehr prägnant mit den kurzen biblischen Sätzen: Habt Mut! Fürchtet euch nicht! Ich bin bei euch!
Die Eröffnungsveranstaltung wurde geprägt durch das Referat „Auftrag & Erneuerung: Religionen in pluraler Gesellschaft“ von Peter Kodwo Appiah Kardinal Turkson. Der weltmännische Kardinal hat den Auftrag der Kirchen und Religionsgemeinschaften in den Herausforderungen heutiger Gesellschaft in den Blick genommen. Für den Kardinal aus Ghana antwortet der Mensch in seinem Tun auf den liebenswerten und menschenfreundlichen Gott: „Religion in der pluralen Gesellschaft will die fundamentale Personalität jeder menschlichen Person garantieren – mit dem Hinweis auf den personalen Gott!“
Autor:Elisabeth Wimmer aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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