Familie
Meilenstein Lehrstelle
Berufswahl des Kindes: Was können Eltern tun?
Für 13- bis 15-jährige stellt sich erstmals die Frage der Berufswahl. Gertraud Hausegger-Grill, Expertin für Bildungsfragen und Kuratorin beim diözesanen Fonds für Arbeit und Bildung weiß einige Tipps für Eltern: „Entscheidend bei der Berufswahl sind immer noch die Eltern.“ Eltern und Erziehungsberechtigte sollten Berufswünsche und -vorstellungen ihres Kindes ernst nehmen. Sie sollten versuchen, Stärken und Talente zu erkennen aber auch Schwächen realistisch einzuschätzen. „Nicht immer leicht ist es,“ so die Expertin „eigene Vorstellungen und Wünsche auszublenden“. Es gibt bereits viele Angebote (Berufsorientierung in der Schule, Schnupperpraktika, AMS). Durch Interesse, Nachfragen, Zuhören und Ermutigung können Eltern die Wirkung dieser Angebote verstärken. So wie es generell wichtig sei, möglichst positiv und freudvoll an die Sache heranzugehen.
Viele Berufe, in denen unsere Kinder einmal arbeiten werden, gibt es noch gar nicht. Um in einer Arbeitswelt, die sich durch die Digitalisierung rasch ändert, bestehen zu können, ist eine solide grundlegende Ausbildung in Schule und Lehre von Vorteil. Vor allem bei Mädchen, so rät die Expertin, sei es auch wichtig, auf die Vielfalt der Berufe zu schauen. Die Einstiegsgehälter der beliebtesten „Frauenberufe“ (Büro, Einzelhandelskauffrau und Friseurin) liegen unter jenen anderer Branchen. Ein Blick über den Tellerrand zahlt sich aus.
Bernhard Schwarzenegger
PatInnen unterstützen arbeitsuchende Jugendliche
Bei diesem Projekt arbeiten ehrenamtliche Patinnen und Paten mit je einem Jugendlichen an dessen beruflichem Weiterkommen. Die Unterstützung kann z. B. Hilfe bei der Lehrstellensuche, beim Lernen für Abschlussprüfungen oder beim Finden seines persönlichen Weges sein.
Aufgabe der Paten ist es, mit den Jugendlichen auf persönlicher Ebene zu arbeiten: zuhören, motivieren, Alternativen erarbeiten oder bei Rückschlägen wieder „aufhelfen“ und ermutigen.
Anmeldungen: Tel. 0676 88015 602 oder heike.hillebrand@caritas-steiermark.at
VORTRAGS-TIPP
„Wege zum Traumjob. Wie Sie Ihr Kind unterstützen können“
27. Februar, 18 Uhr
Generationenhaus Gratwein
Bildungsexpertin Gertraud Hausegger-Grill informiert, wie Eltern ihre Kinder auf dem Ausbildungsweg, bei der Wahl der weiterführenden Schule und der Jobsuche unterstützen können.
Nachgedacht
Ein Kompass bei der Berufswahl
„In welchem Bereich möchte ich arbeiten? Was sind meine Interessen und Stärken? Welche Tätigkeiten liegen mir? Lehre oder weiterführende Schule? Soll ich mich beruflich neu orientieren?“
Fragen über Fragen, die sich nicht nur Jugendliche am Übergang von der Schule in eine weiterführende Ausbildung bzw. in einen (Lehr-)Beruf stellen, sondern auch Erwachsene, die sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen müssen.
Im Dschungel der Berufs- und Arbeitswelt tut sich viel – um hier den Überblick zu bewahren, bieten die neun steirischen BerufsInfoZentren (BIZ) des Arbeitsmarktservice (AMS) einen hilfreichen Kompass zur Orientierung. Das BIZ-Team steht bei allen Fragen zu beruflicher Qualifizierung und Umorientierung mit Rat und Tat zur Seite: Ein Interessentest klärt persönliche Stärken und Neigungen ab. Im Zuge einer ausführlichen Bildungs- und Berufsberatung stehen mögliche Berufs- und Karrierewege im Mittelpunkt. Unterstützung gibt es zudem auch beim Erarbeiten von Bewerbungsunterlagen.
Das BIZ-Angebot steht allen Menschen kostenlos zur Verfügung, also auch jenen, die nicht beim AMS als arbeitslos gemeldet sind.
Sabine Knaus
redaktion@sonntagsblatt.at
Die Autorin ist Abteilungsleiterin in der AMS Landesgeschäftsführung.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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