Familie
Ein Kranzerl flechten
Kräuterbüscherl am Handgelenk. Eine Anleitung.
Erinnern Sie sich? Als Kind hat man gerne ein Bändchen aus Blüten geflochten, Stängel und Blüten ineinandergesteckt und sich das fertige Band entweder ins Haar gesteckt oder am Handgelenk befestigt. Meistens mussten Gänseblümchen dafür herhalten.
Für den Kräuterbuschen am Handgelenk schneidet man sich ein Stück Spagat oder Bindeband in passender Länge ab. Durch den Spagat als Untergrund bleibt das Kranzerl biegsam und kann damit zugebunden werden. Blüten und Kräuter werden mit einem zweiten dünnen Faden um den Spagat gewickelt. Verwende ruhig viele buschige Blüten und Blätter, so kommt dein Kräuterkranz gut zur Geltung. Die Stängel am Ende werden fest verknotet und kurz abgeschnitten. Gut geeignet sind Johanniskraut, Frauenmantel und Goldrute in Gelb. Salbei, Ysop, Flockenblume und Katzenminze strahlen mit blau-violetten Tönen. Sie alle geben gute Fülle.
Als Grün eignen sich Minze und Melisse, beide dürfen mitsamt ihren Blüten genommen werden. Rosmarin und Bohnenkraut sind widerstandsfähiger und brechen nicht so leicht. Basilikum und Dost duften herrlich. Das Mädesüß bildet einen dicken weißen Wuschel und duftet angenehm süßlich. Direkt aus der Wiese kann man Braunelle pflücken. Sie besitzt kurze Stängel und ein violettes Blütenkopferl. Feine grüne Blätter von Eberraute oder Estragon umspielen zart das Handgelenk. Und wahrscheinlich mag man nach der Kräutersegnung länger damit herumlaufen, so wie wir’s in unserer Kindheit getan haben.
Doris Maier
Das Echte Mädesüß
An feuchten Standorten, meist entlang von Bachläufen sowie am Gartenteichrand, gedeiht das Echte Mädesüß. Es wird bis zu 1 m hoch und bildet weiße Wölkchen aus unzähligen kleinen Blüten.
Der Duft ist angenehm süß, darum kann es zu Sirup und Gelee verarbeitet werden.
Doch die größte Kraft liegt in seiner Heilwirkung. Es enthält den Inhaltsstoff Salicin, der im Körper zu Salicylsäure verstoffwechselt wird. Diese Salicylsäure kann im Körper schmerzhemmend wirken. Das erklärt den Einsatz von Mädesüß bei Kopfweh als Schmerzmittel. Ganz ohne Nebenwirkungen ist es einen
Versuch allemal wert.
Die „Wiesenkönigin“ ist unkompliziert und blüht noch bis in den September hinein.
Für Sie gelesen
Mein Kräutergartenjahr
Doris Maier
ISBN 978-3-7347-6855-2
Dieses Buch weckt die Begeisterung für Kräuter. Es macht Gartenneulingen Mut, die vielfältige Welt für Küche und Kosmetik auszuprobieren. Und es ist für Kräuterkundige ein Ansporn, die gesundheitlichen Wirkungen der Kräuter für die eigene Hausapotheke zu nutzen und vermehrt Kräuter in den Lebensalltag zu integrieren. Es werden Ernte, Trocknung und Zubereitungsarten ausführlich, aber einfach beschrieben. Die Autorin ist Dipl. Kräuterpädagogin und lebt in Mureck.
ZUM NACHDENKEN
Türkranz
Die reichliche Fülle an Pflanzen erlebt im Sommer ihren Höhepunkt. Die bunten Blüten, das unterschiedliche Grün, die verschiedenen Blattformen und die leuchtenden Farben inspirieren, einen Türkranz zu machen.
Zur Wiederverwertung kann man den Strohring, der sonst nur einmal im Jahr für den Adventkranz gute Dienste leistet, als Rohling hernehmen. Lege einen Bindfaden und die Pflanzen bereit. Schlanke Halme von unseren Wiesengräsern machen sich gut zwischen Hortensien und kleinen Sonnenblumen. Zu buschige Hortensienblüten können zerteilt werden, sie sind ideale Lückenfüller. Die dünnen Lavendelblüten harmonieren mit Rosmarinzweigen und den weißen Blüten der Wilden Möhre. Zuerst knotet man den Faden am Strohkranz fest, legt die ersten Blüten und grüne Kräuter drauf und umwickelt sie einmal. In jeder Runde legt man die Pflanzen etwas versetzt auf und umgarnt sie fest. Schafgarbe und Ringelblume, Fetthenne und Rainfarn harmonieren gut. So wird gelegt und umwickelt, bis der Blütenkranz am Ende wieder auf den Anfang trifft. Dort hebt man die Anfangsblüten etwas hoch und schiebt die letzten einfach darunter. Jetzt noch gut verknoten und eine Schlaufe zum Aufhängen befestigen.
Diese Blumenkränze können auch mit nur wenigen Arten, von denen man jedoch reichlich hat, gewickelt werden. Dann bleibt man bei zwei, drei Farben. Oder man nimmt alle Blüten quer durch den Garten und macht einen kunterbunten Deko-Kranz. Die Kränze trocknen problemlos ein und halten sich lange in den Herbst hinein.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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