Familie
Auf keiner Karte verzeichnet

4Bilder

Lummerland, Nimmerland und Wunderland.

Um der Realität zu entfliehen, bedarf es nicht immer eines Schlaraffenlands. Auch in anderen Parallelwelten lässt sich die Idee der Zügellosigkeit und des Abenteuers wunderbar verwirklichen. Dabei sollen nicht nur Erwachsene angesprochen werden.

Utopische Orte begegnen einem auch in Klassikern der Kinderliteratur wie etwa das Land Phantásien aus Michael Endes „Unendliche Geschichte“. Michael Ende verlegte den Handlungsort seiner Jim-Knopf-Erzählungen auf die Insel Lummerland. Generationen von Kindern auf der ganzen Welt fieberten mit Peter Pan bei seinen Abenteuern im Nimmerland mit, und Jonathan Swift entsandte seinen Protagonisten Gulliver auf das Eiland Liliput. Tapfere Mädchen dürfen sich als Hauptakteurinnen in den Erzählungen „Alice im Wunderland“ und „Der Zauberer von Oz“ behaupten. Auch in der Erwachsenenliteratur herrscht kein Mangel an Möglichkeiten, sich lesender Weise an utopische Orte zurückzuziehen. Thomas Moores „Utopia“ gehört zur Pflichtlektüre vieler Studierender.

Freunde der Fantasy-Literatur reisen mit ihren Helden an mythisch aufgeladene Orte wie Avalon oder Camelot; Ziele wie Mittelerde oder Hogwarts stehen ebenfalls hoch im Kurs bei Leseratten.
Mit diesen Klassikern der Kulturgeschichte gelang es den Autoren, ihrem Publikum den Wunsch zu erfüllen, zumindest von Zeit zu Zeit an einen Ort des Müßiggangs zu entfliehen sowie deren Sehnsucht danach zu stillen, fantastische Abenteuer an einem dieser unkartierten Orte zu erleben.

Akerman/Deike

Warum gibt es im August Sternschnuppennächte?
Wer unerfüllte Wünsche hat, sollte auf die Sommernächte um den 12. August hoffen. Denn in diesem Zeitraum sind die sogenannten Perseiden zu sehen. So nennt man die Sternschnuppen im August, die angeblich vom Sternbild Perseus ausgehen. Das ist jedoch ein Irrglaube.
Vielmehr kreuzt die Erde zu dieser Zeit die Umlaufbahn eines Kometen, der ein großes Staubband hinter sich herzieht. Diese Partikel verglühen in der Erdatmosphäre und bescheren uns einen regelrechten Sternschnuppenregen.
Deshalb gilt nun für Romantiker und Hobbyastronomen: raus in die Dunkelheit, Sternschnuppen abwarten und sich etwas wünschen.

Glawion/Deike

Für Sie gelesen

Das große Kinder-Gesundheitsbuch
Brigitte Pregenzer

25 Euro, Tyrolia Verlag

Die ganzheitliche Heilkunde der Hildegard von Bingen bietet eine umfassende Orientierung für eine glückliche und gesunde Entwicklung von Kindern. Von der Geburt über das Kleinkindalter bis zur ­Pubertät findet man in diesem Buch einfache Anregungen, die den Alltag erleichtern und zu einem freudvollen und fröhlichen Miteinander beitragen können: bewährte Hildegard-Heilmittel, beliebte Rezepte aus der köstlichen Hildegardküche und wertvolle Tipps bei Alltagssorgen.

Zum Nachdenken

Schlaraffenland und andere fiktive Orte

Vogelgezwitscher, das Summen von Bienen, ein munter plätscherndes Bächlein und dazu ein schattiges Plätzchen unter einem knorrigen Baum. In der Luft liegt der verlockende Geruch von Gesottenem und Gebratenem. Etliche Gestalten haben sich ermattet vom Genuss köstlicher Speisen auf dem Boden ausgestreckt. Man frönt allseits dem Müßiggang.

Diese Schilderung weckt sofort Assoziationen. Es gibt wohl niemanden, der nicht schon einmal vom Nichtstun geträumt hat. Wer gäbe sich nicht allzu gern der verlockenden Vorstellung von einem Ort hin, an dem einem das gebratene Hähnchen geradewegs in den Mund fliegt? Einem Ort, an dem statt Wasser Milch und Honig (oder wahlweise Wein bzw. Bier) in den Bachläufen fließen. Dieses Bild vom Schlaraffenland ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon seit alters her tagträumte man sich zu Entspannungszwecken an einen fiktiven Ort, an dem alles scheinbar mühelos gelingt und ein sorgenfreies Leben möglich ist.

Der griechische Dichter Platon entwarf mit seinem „Atlantis“ das Urbild zu dieser paradiesischen Stätte. Eine der frühesten literarischen Schilderungen eines traumhaften Ortes findet sich auch in der Bibel. Seither zählt seine Darstellung zu einem äußerst beliebten Topos – nicht nur literarisch. Die wohl bekannteste Erzählung ist das vom Nürnberger Meistersinger Hans Sachs im 16. Jahrhundert geschaffene „Märchen vom Schlaraffenland“, das in diversen Variationen immer wieder narrativ aufgegriffen wurde. Das Gedicht war ursprünglich als Parodie auf die damals herrschenden Verhältnisse verfasst worden und diente in Folge als Vorlage für manches Fastnachtsspiel.

Deike

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ