Ketzer - Unruhestifter des Glaubens

Beiträge zum Thema Ketzer - Unruhestifter des Glaubens

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Befreiungstheologisches Wandbild. „Gott wird geehrt, wenn und wo die Armen leben können“, sagte Oscar Romero. Der Märtyrerbischof wurde 2015 seliggesprochen. Sein Todestag, der 24. März, ist Tag der Opfer von Menschenrechtsverletzungen. | Foto:  http://servicioskoinonia.org/
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 15
Jon Sobrino und die Kirche der Armen

Jon Sobrino stammt aus einer baskischen Familie. Nach seinem Noviziat im Jesuitenorden wurde er zunächst in den USA philosophisch und zum Bauingenieur ausgebildet und studierte später Theologie in Frankfurt am Main, wo er auch seine Doktorarbeit schrieb. El Salvador Seit Beginn seines Ordenslebens hielt sich Jon Sobrino mehrmals in El Salvador auf. Seit 1975 ist er Professor für Systematische Theologie an der Universidad Centroamericana (UCA) in San Salvador. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die...

  • 05.03.17
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Alle Lebensangst, die die Menschen quält, brennt uns auf der Seele. Unsere erste Sorge eilt deshalb zu den ganz Schlichten, zu den Armen und Schwachen“ | Foto: KNA
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 14
M.-Dominique Chenu und die Kirche in der Welt von heute

Der Mittelalterforscher war Zeuge des 20. Jahrhunderts und fand mit „heiliger Neugier“ neue theologische Orte. Marie-Dominique Chenu trat jung in den Dominikanerorden ein. Nach dem Noviziat absolvierte er das Theologie- und Philosophiestudium. 1920 begann er als junger Professor, „Geschichte der christlichen Lehren“ in Le Saulchoir zu unterrichten. Das war der Studienkonvent der Pariser Ordensprovinz der Dominikaner, damals im Exil in Belgien. Lehren und Leben Chenus Studenten behaupteten von...

  • 19.02.17
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Wassily Kandinsky, Kirche in Murnau, 1910. Der russische Künstler der Moderne starb 1944 in Neuilly-sur-Seine, wo auch Loisy einige Jahre gewirkt hatte. | Foto: wmc

Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 13
Alfred Loisy – ein Erzketzer des Modernismus

Seine Rechtfertigung der katholischen Kirche trug ihm selbst die Exkommunikation ein. Der schmächtige und begabte Bauernsohn Alfred Loisy stammte aus der Haute-Marne in Frankreich. Schon während seines Studiums befriedigte ihn die zu seiner Zeit übliche neuscholastische Theologie nicht, und er lernte Hebräisch. Er studierte am neugegründeten Institut Catholique in Paris und wurde dort Professor für Bibelwissenschaften. Außerdem studierte er Assyrologie und Ägyptologie Verdächtige Bibelauslegung...

  • 05.02.17
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Johann Joseph Ignaz Döllinger, (1799–1890), seit 1867 Ritter von Döllinger.  | Foto: Universitätsarchiv München
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 12
Ignaz von Döllinger und die Papst-Geschichte

Die Papstdogmen des 1. Vatikanischen Konzils konnte der Christ, Theologe, Kirchenhistoriker und Bürger nicht annehmen. Der in Bamberg geborene Johann Joseph Ignaz Döllinger wurde Priester, um sein Leben lang Theologie treiben zu können. Er träumte von einer Pfarre am Land mit einem Pfarrhaus in Waldnähe und von genügend Einkünften, um sich eine Bibliothek zu sammeln und sich in aller Ruhe theologischen Studien zu widmen. Ein deutscher Theologieprofessor Döllinger war kaum ein Jahr Kaplan...

  • 22.01.17
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Dialog zwischen Aristoteles, Ptolemäus und Kopernikus. Titelblatt von Galileis Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme, das ptolemäische und das kopernikanische, erstmals 1632 in Florenz erschienen.  | Foto: wmc
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 11
Galileo Galilei und sein Fall

Seine Forschungen brachten den Astronomen und Hofmathematiker Galileo Galilei in Konflikt mit seiner Kirche. Galilei war zuerst schlecht bezahlter Professor für Mathematik in seiner Geburtsstadt Pisa und bald darauf in Padua. Nach dem Tod seines Vaters war er finanziell für seine Herkunftsfamilie verantwortlich. Mit der Venezianerin Marina Gamba hatte er drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn, denen er zeitlebens sehr zugetan war. Galilei war vielseitig gebildet, las die Dichter seiner Zeit,...

  • 08.01.17
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Jan Hus wird verbrannt. Chronik des Konzils zu Konstanz von Ulrich Richental, 
5. Jh. „Wir übergeben deine Seele dem Teufel.“  | Foto: wmc
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 10
Jan Hus und sein Versuch, in der Wahrheit

Der aus Husinec im Böhmerwald stammende Jan Hus war Sohn armer Bauersleute. Nach der Lateinschule studierte er in Prag, um Priester zu werden. Hus war passionierter Schachspieler und wurde leidenschaftlicher Wahrheitssucher. Er kam in Kontakt mit den böhmischen Reformbewegungen und las den Oxforder Kirchenkritiker John Wyclif (um 1320–1384). Hus wurde Universitätslehrer und später auch Rektor der Prager Universität. Als Priester war er seit 1402 Prediger an der Prager Bethlehemskapelle, wo er...

  • 18.12.16
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Fresko in der Kirche Santa Maria Novella - Florence | Foto: wmc
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 09
Meister Eckhart und das Brennen der Seele in Gott

Meister Eckhart stammte aus Thüringen und schloss sich in jungen Jahren dem Orden der Predigerbrüder in Erfurt an. Seine Ausbildung führte ihn von Erfurt nach Köln und Paris. Nach seinen Studien- und Lehrjahren in Paris, dem damaligen geistigen Zentrum, wurde er Prior des Erfurter Dominikanerklosters und Vikar von Thüringen. 1302/03 lehrte er in Paris, was ihm den Titel Magister, Meister, einbrachte. 1303 wurde er in Erfurt zum Provinzial gewählt, in der Folge war er für mehrere...

  • 04.12.16
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Heute ist der Beginenhof in Amsterdam eine Touristenattraktion.  | Foto: Finster
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 08
Marguerite Porete und das Einswerden der Seele mit Gott

Vom Ende der Marguerite Porete weiß man mehr als von ihrem Leben. In den Inquisitionsprotokollen wird sie als „Margarita von Hannonia, genannt Porete“ bezeichnet, die als Begine in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in der Grafschaft Hainaut (Hennegau) in Nordfrankreich lebte. Ihr Buch „Le Mirouer des simples âmes“ (Spiegel der einfachen Seelen), vermutlich in den Jahren nach 1290 geschrieben, wurde vom zuständigen Bischof verurteilt und in Valenciennes öffentlich verbrannt. Der...

  • 20.11.16
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Denkmal in Steyr. Steyr war im Mittelalter ein Zentrum der Waldenserbewegung in Österreich. Das 1997 von Gerald Brandstötter gestaltete Kunstwerk erinnert an deren Verfolgung. | Foto: www.steyr-touristik.at/hack
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 07
Die Waldenser

Eine Gruppe der im 12. Jahrhundert entstandenen Armutsbewegungen waren die Waldenser. Valdes zählte zu den vornehmen Kaufleuten der Stadt Lyon, ihm gehörten u. a. zwei Backstuben. Um 1175 entschloss er sich zu einem Leben als Jünger Jesu. Anlass dafür war ein Lied über das Leben des heiligen Alexios, das ein fahrender Sänger auf dem Markt vortrug: Ein reicher junger Mann gibt seine Karriere auf, wird Bettler und vollbringt Wunder. Valdes sorgte für den Unterhalt seiner Frau und seiner Töchter,...

  • 06.11.16
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Der Feuertod von über 200 Männern und Frauen auf der Festung Montségur in den Pyrenäen im März 1244 nach zehnmonatiger Belagerung sollte das Schicksal der Katharer besiegeln. Montségur hatte als ihr sicherster Zufluchtsort gegolten. | Foto: wmc/Yann Gwilhoù,CC BY-SA 4.0
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 06
Die Katharer

In Köln, außerhalb der Stadtgrenze, wurden 1163 sechs Männer und zwei Frauen als Häretiker verbrannt. Abt Eckbert von Schönau war wahrscheinlich Zeuge der Hinrichtung. Er bezeichnete sie als Katharer. Daraus leitet sich das deutsche Wort „Ketzer“ ab. Eine große religiöse Bewegung Katharer gab es nicht nur im Rheinland und in Flandern. Die Volksbewegung entwickelte sich dann vor allem in Südfrankreich wie auch in einer Reihe von Städten in Oberitalien. Das südfranzösische Albi in der Nähe von...

  • 23.10.16
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Abaelard und Heloise im Gespräch. Miniatur aus einer alten Handschrift des „Roman de la Rose“ im Musée de Chantilly (14. Jh.).  | Foto: wmc
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 05
Peter Abaelard – ein verurteilter Vater der Scholastik

Als Sohn einer adeligen Rittersfamilie bei Nantes geboren, studierte Abaelard bei den Magistern seiner Zeit und wurde selbst bald ein bekannter Lehrer der Philosophie. Er gründete auf dem Berg Sainte Geneviève in Paris seine eigene Philosophenschule und lehrte an der Kathedralschule von Notre-Dame. Der brillante Denker zog Scharen von Hörern an. Mit seiner streitbaren Haltung machte er sich allerdings auch zahlreiche Feinde. Das berühmteste Liebespaar des Mittelalters Aufsehen erregte er zudem...

  • 09.10.16
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Ravenna, Baptisterium der Arianer (Taufkapelle der Arianer). Im zentralen Medaillon des Deckenmosaiks wird die Taufe Christi im Jordan dargestellt. Der Heiland, vollkommen nackt, wird vom Heiligen Geist in Form einer Taube getauft. | Foto: wmc
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 04
Arius und der Glaube an den einen Gott

Die heilige Dreieinigkeit Gottes ist eine Einheit. Was der Bischof von Alexandria in einer Unterweisung seiner Priester um 318 n. Chr. sagte, löste eine Diskussion aus, in der Arius heftig widersprach: Wenn der Vater den Sohn gezeugt habe, gebe es eine Zeit, in der der Sohn nicht war. Der Sohn ist nicht gleich ewig, wie es der Vater ist. Er ist allererstes Geschöpf und nicht göttlich. Das war eine unter Theologen durchaus verbreitete Ansicht, der Arius Stimme verlieh. Die Auseinandersetzung...

  • 25.09.16
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Giovanni di Paolo, Paradies, Mitte des 15. Jh., Tempera, Leinwand, von Holz übertragen, 46,2 × 40 cm, Metropolitan Museum of Art. | Foto: wmc
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 03
Origenes – Kirchenvater, Feuergeist, Ketzer

Geboren um 185 in einer wohlhabenden Familie, wurde Origenes in Alexandria in Ägypten christlich erzogen und in den Wissenschaften seiner Zeit umfassend gebildet. Bereits als Kind setzte er durch seine Fragen zur Heiligen Schrift Menschen in Erstaunen. Origenes’ Vater Leonides starb bei einer Christenverfolgung 202. Origenes’ Mutter hielt ihren Sohn durch das Verstecken seiner Kleider davon ab, ebenso Märtyrer zu werden. Als junger Mann unterrichtete Origenes Katechumenen, also...

  • 11.09.16
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Der Evangelist Johannes (links) und Markion von Sinope Buchmalerei aus dem 11. Jh. J. Pierpoint  | Foto: wmc

Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 02
Das neue Evangelium und Markion, der Erzketzer

Vom Leben Markions ist wenig bekannt. Markion wurde gegen Ende des 1. Jahrhunderts geboren in der Hafenstadt Sinope am Schwarzen Meer, sein Vater war dort Gemeindevorsteher in einem Gebiet, Pontos (Apg 2,9), das schon früh eine ansehnliche christliche Bevölkerung hatte. Markion war also von Kindheit an mit dem christlichen Glauben vertraut und gehörte der gebildeten und wohlhabenden Bevölkerung an. Er wurde Schiffsreeder. Über Kleinasien reiste er um 135/140 in die Reichshauptstadt Rom, wo ihn...

  • 28.08.16
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Deckenfresko „Triumph der Ecclesia über die Häresie“, Kath. Pfarrkirche St. Jakobus in Feusisberg, 1785. Allegorie der siegenden katholischen Kirche mit Darstellung von sieben historischen Persönlichkeiten als verdammte Häretiker.
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Ketzer - Unruhestifter des Glaubens | Teil 01
Ketzer - Unruhestifter des Glaubens

Die Auseinandersetzung um die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft um Jesus begann schon unter den Jüngerinnen und Jüngern, die mit ihrem Meister durch Galiläa zogen: „Lehrer, wir sahen jemand Dämonen austreiben in deinem Namen; und wir wehrten ihm, weil er uns nicht nachfolgt.“ (Mk 9,38) Jesus selbst wurde später vor dem Hohen Rat seiner Glaubensgemeinschaft als Gotteslästerer verurteilt. (Mk 14,53–64) „Häresie“ (hairesis) ist der griechische Gegenbegriff zu „Orthodoxie“, rechter Glaube, und...

  • 14.08.16
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