Pfingstsonntag | 19. Mai 2024

Meditation

Loslassen und neue Worte finden

Vor Kurzem durfte ich eine Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Katholischen Kirche Steiermark zwei Tage lang geistlich begleiten. Bei sogenannten Besinnungstagen Zeit finden zum Durchatmen, Ruhe haben zum Abtauchen, Stille zulassen zum Aufhorchen. Und spüren. Dass Gott da ist. Der Grund, der uns trägt.
Rund ums „Loslassen“ und „neue Worte finden“ gaben wir uns dem Buchstabenrausch hin. Wie spricht mein Herz von Gott? Welche Worte kommen mir in den Sinn, wenn ich Gott denke. Welche Gottesworte hängen mir beim Hals (und bei den Ohren) raus? Welche Buchstaben-Kombinationen können meine tiefe Sehnsucht überhaupt annähernd ausdrücken?
Zwei dort entstandene Texte möchte und darf ich mit Ihnen teilen:

Ein Segen voll Gott
Gott,
Licht vom Lichte – göttlicher Hauch,
DU – mein Zuhörer,
Arme, die mich auffangen,
mich umarmen und halten.
Gott – du wohliges Gefühl,
Geheimnis –
hinter dem noch viel mehr steckt,
als ich mir ausdenken kann.
Du bist mir Ziel & Frage.
Gott, du mein kostbarer Schatz!
Schöpfer der Welt –
du begegnest mir in allem, was lebt.
In deine Hand hast du unsere Namen geschrieben.
Gott, der du in Liebe zu dritt bist
und eins zugleich.
So segne uns,
Gott, der liebende Vater,
Jesus Christus, unser Erlöser
und die heilige Geistkraft.
Amen.

Katharina Grager

Loslassen
Es ist mein Los, manches zu lassen.
Es zuzulassen, dass es weh tut.
Jemanden auszulassen,
damit Flügel wachsen können.
Mich einzulassen
auf das Neue, das sich auftut.
Etwas aufzulassen,
um Platz zu gewinnen.
Meinen Mut raus zu lassen, um später auf mich stolz sein zu können.
Die Angst weg zu lassen
und Hoffnung zuzulassen.
Loszulassen, um das Sicherheitsnetz
spüren zu können.
Ausgelassen zu singen und zu tanzen – dann weiß ich, dass ich frei bin und dem Leben glauben kann!

Margit Ablasser