20. Sonntag imJahreskreis |20. August 2023
Meditation
Für die Ewigkeit
Kürzlich schrieb mir eine Studentin: „Ich komme gerade aus der Kirche zurück und bin noch ganz erfüllt von den Worten des Pfarrers, der heute in seiner Predigt ein Zitat von irgendeinem Heiligen verwendete, das mich nicht mehr loslässt. Es hieß: ‚Was nützt es mir für die Ewigkeit?‘
Diesen Ausspruch sollten wir doch öfters, meinte er, in unserem Alltag anwenden und uns bei unseren Handlungen und Begegnungen fragen: Was nützt mir das für die Ewigkeit? Was nützt es mir vor Gott? Sind es nur Dinge, die wir auf Erden benötigen, oder sind sie im Himmel auch noch etwas wert?“
Und dann fügte die Studentin gleich ein Beispiel aus ihrem Alltag an: „Heute bin ich extra wieder früh aufgestanden, um viel zu machen für die Uni. Die Abschlussprüfungen stehen an, und es gibt noch viel zu lernen.
Und gerade als ich mich an den Schreibtisch setzte, schrieb mir ein guter Freund und bat um ein Gespräch. Mir war schon klar, dass das keine Sache von zwei Minuten werden würde. Also riefen wir uns zusammen und redeten.
Und obwohl ich nach dem langen Gespräch kurz verärgert auf den großen Lernstapel schaute, war ich sogleich froh, dass wir so lange geredet haben.
Nun fühle ich mich durch das Zitat bestätigt, denn was nützt mir das Lernen in der Ewigkeit im Gegensatz dazu, dass ich einem Freund mein offenes Ohr schenkte?“
Ein Gebet fruchtbar machen
Ich bete fast jeden Tag vor dem Aufstehen das bekannte Gebet des Nikolaus von der Flüe: „Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich wegführt von dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich hinführt zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir, und gib mich ganz zu eigen dir.“
Oft sage ich das Gebet nur halb bewusst und wiederhole es dann noch einmal, ehe ich aus den Federn springe.
Heute hatte ich das Bedürfnis, das Gebet konkret anzuwenden. Ich überlegte: Was soll Gott von mir wegnehmen, was mich von ihm entfremdet? Mir fiel sofort etwas ein, und ich hielt Gott diese schlechte Angewohnheit hin, dass er sie von mir nehmen möge. Dann überlegte ich, was mich zu Gott hinführt. Sofort fiel mir wieder etwas ein. Und ich nahm es mir fest vor.
Es ist schon erstaunlich, was während einer Minute im Bett bald in der Früh geschehen kann.
Bernhard A. Eckerstorfer, Momentaufnahmen, Tyrolia
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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