12. Sonntag im Jahreskreis | 23. Juni 2024
Kommentar

Die Stille im Auge des Orkans

Bedingt durch die Erderwärmung treten immer häufiger Wirbelstürme und Unwetter auf. Im alttestamentlichen Buch Ijob stellt sich Gott auf die Seite des vom Unheil getroffenen Menschen und gebietet den zerstörerischen Fluten Einhalt: Bis hierher darfst du und nicht weiter! Doch wie ist das heute? Sagt Gott nicht längst das Gleiche zu uns Menschen? Wir wissen wohl um die Ursachen der Wetterkapriolen, sind aber kaum bereit, uns Grenzen zu setzen und eine – auch für uns selbst heilsame – Veränderung im Lebensstil ernsthaft anzugehen.
Wir sehen uns in vielen Bereichen mit bedrohlichen Krisenerscheinungen konfrontiert und fühlen uns gebeutelt wie die Jünger auf dem stürmischen See. Sie reagieren mit panischem Aktionismus und versuchen mit aller Kraft, die gröbsten Schäden einzudämmen.

Es ist ihnen unbegreiflich, wie Jesus in diesem Chaos ruhig schlafen kann.
Im Auge des Orkans, so hört man oft, herrscht Stille. Wer seine Mitte gefunden hat, den werfen die Stürme des Lebens nicht so leicht aus der Bahn. Jesus scheint ganz in sich selbst zu ruhen. Er wendet seine Kräfte nicht zur Schadensbegrenzung auf, sondern um der Ursache des Unheils entgegenzutreten.

Alfred Jokesch
alfred.jokesch@sonntagsblatt.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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