Positionen - Monika Prettenthaler
Menschen brauchen Menschen

Die klare Aussage der Überschrift ist der Titel eines (Kinder-)Buches, das für Menschen im Alter von 3 bis 99 empfohlen wird. Für den britischen Autor Benjamin Zephaniah ist ein Leben ohne Freundschaft und Gemeinschaft undenkbar. Ebenso schwer fällt es, sich vorzustellen, da wäre niemand zum Streiten und Weinen, zum Spielen und Lachen, zum Lieben und Vermissen.

Bestätigt wird das durch unsere Erfahrung – und auch durch Forschungsergebnisse der sozialen Neurowissenschaften, die Humanbiologie und soziale Strukturen zusammenschauen. Dennoch sind diese Grundlagen menschlichen Zusammenlebens immer weniger selbstverständlich. Zahlreiche Studien belegen nicht nur die Einsamkeit älterer Menschen, sondern zeigen, dass sich die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen seit den 2010er-Jahren rapide verschlechtert. Der Sozialpsychologe Jonathan Haidt macht deutlich, dass diese Entwicklung auf drei technische Megatrends zurückzuführen ist: Smartphones,
Social Media und Selfie-Kultur. Diese verlagern alle Aufmerksamkeit immer mehr in die virtuelle Welt.

Für eine gesunde Entwicklung brauchen Menschen andere Menschen – und nicht Maschinen, die über ihr Leben bestimmen.

Monika Prettenthaler

monika.prettenthaler@uni-graz.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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