Offen gesagt - Heidi Lexe
Kinder nicht anlügen!

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Was sollen Kinder- und Jugendbücher thematisieren?

Unsere Kinder und Jugendlichen leben wie wir Erwachsene in einer dysfunktionalen Gesellschaft und in keiner Welt aus Zuckerwatte. In der Kinder- und Jugendliteratur braucht es daher weniger Glitzerwelt und mehr Auseinandersetzung mit Themen abseits von Prinzessinnen und Einhörnern. Wir dürfen die Kinder mit Büchern nicht anlügen, sondern müssen auch scheinbar schwierige Themen wie Krieg, Tod oder Streit kindgerecht aufarbeiten.

Bücher können Welten eröffnen. Kinderliteratur – egal ob klassisches Bilderbuch oder Sachbuch – soll den Einstieg in ein der Wirklichkeit zugewandtes Literaturverständnis ermöglichen. Die Flut an Rosa, Glitzer und lieblichen Klischees in der Kinder- und Jugendliteratur ist dafür hinderlich. Kinder und Jugendliche wollen mit ihren Bedürfnissen und Interessen ernst genommen werden. Wenn wir uns dem Glück annähern wollen, braucht es auch ein Verständnis dafür, was alles nicht gut geht.

Die Tendenz, auch in Kinderbibeln schwierige Bibelstellen auszulassen oder zu glätten, sehe ich kritisch. Bibeln für Kinder sollen mehr bieten als kitschige Schutzengel oder Glitzerfische, sondern die Sprachbilder einer Religion kindgerecht ergründen.

Quelle: Kathpress

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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